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Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Titel: Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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trotzdem helfen«, sagte ich. »Ich kenne einige einflußreiche Leute von der Universität. Sie könnten Erkundigungen einziehen. Wie ist der Name Ihres Freundes?«
    Shannon hielt für einen Moment in seinem Tun inne, sah mich an und lächelte erneut. »Craven«, sagte er. »Robert Craven.«

    * * *

    »Ihr habt Nachricht von Shannon?«
    DeVries’ Stimme klang unangenehm und schneidend wie immer, und es war ein ungeduldiger, fordernder Ton darin, den Necron nicht gewohnt war und der seinen Zorn weckte. DeVries hatte seine Kammer betreten, ohne anzuklopfen, und dabei hatte Necron die beiden Männer aus seiner Leibgarde bemerkt, die draußen auf dem Gang Aufstellung genommen hatten. Zudem trug er sein Schwert offen am Gürtel.
    Jede einzelne dieser drei Ungeheuerlichkeiten hätte unter normalen Umständen vollends ausgereicht, DeVries aus der Festung zu jagen oder ihn gar zu töten. Aber die Umstände waren nicht normal, und DeVries war ein mächtiger Mann. Nicht durch das, was er darstellte oder konnte, sondern durch sie, die hinter ihm standen. Necron hatte lange überlegt, ob er den Handel mit ihm überhaupt eingehen sollte. Aber den Preis, den DeVries als Einstand in ihr Bündnis bot, war zu verlockend. Und die Macht, die hinter ihm stand, zu fremd und unberechenbar, um sie sich zu Feinden zu machen.
    Jedenfalls jetzt noch nicht.
    »Nein«, antwortete Necron mit einiger Verspätung. »Ihr müßt Geduld haben, DeVries. Er hat Arkham erreicht, aber es wird dauern, bis er Robert Craven gefunden hat. Vergeßt nicht, daß er der Sohn eines Magiers ist.«
    DeVries preßte unwillig die Kiefer aufeinander, was den scharfen, raubtierhaften Zug seines Gesichtes noch verstärkte. »Warum habt Ihr mich dann rufen lassen?« fragte er.
    Necron runzelte die Stirn, lehnte sich zurück und deutete auf einen freien Stuhl auf der anderen Seite des Tisches. DeVries nahm widerwillig Platz.
    »Es ist etwas geschehen«, begann Necron. »Etwas, das ein Zusammenarbeiten unserer beiden Gruppen vielleicht wichtiger als zuvor macht.«
    »So?« murmelte DeVries. »Und was? Stürzt der Himmel ein?«
    »Möglicherweise«, antwortete Necron, vollkommen ernst. »Möglicherweise auch Schlimmeres. Ihr habt mir erzählt, daß Ihr befugt seid, für die Mächtigen Eurer Gruppe zu reden und Entscheidungen zu treffen. Ist das richtig?«
    »Natürlich«, schnappte DeVries. »Aber –«
    Necron unterbrach ihn mit einer raschen Handbewegung. Der Blick seiner alten, harten Augen wurde noch ernster, und es war etwas darin, ein Ausdruck von solcher Besorgnis und – ja, und fast Furcht –, was DeVries tatsächlich verstummen ließ.
    »Ich bin mir des Risikos dessen, was ich jetzt tue, vollkommen bewußt«, sagte Necron. »Doch ich fürchte, mir bleibt keine andere Wahl mehr. Bisher haben Eure und unsere Gruppen nebeneinander existiert, und keiner hat die Kreise des anderen gestört. Jetzt ist etwas geschehen, was uns zwingt, zusammenzuarbeiten. Als gleichberechtigte Partner.«
    Necron bemühte sich, mit unveränderter Stimme zu reden, aber er konnte trotzdem nicht verhindern, daß der Triumph, den er bei den letzten drei Worten empfand, in seiner Stimme mitschwang.
    DeVries starrte ihn an. »Als... gleichberechtigte Partner?« vergewisserte er sich. »Heißt das, daß Ihr die Aufnahme in unsere Reihen abschlagen wollt? Jetzt, wo Ihr erhalten habt, was wir Euch geboten haben? Wollt Ihr uns betrügen?«
    »Nicht betrügen«, verbesserte ihn Necron sanft. »Aber die Voraussetzungen haben sich geändert, DeVries. Bisher wart ihr stärker als wir, obgleich diese Frage niemals wirklich geklärt worden ist.«
    DeVries zuckte zusammen. Die Drohung in den Worten des kahlköpfigen Alten war ihm nicht entgangen. Aber er schwieg.
    »Jetzt haben wir etwas zu bieten, was uns gleichwertig macht«, fuhr Necron fort. »Ihr seid uns an Zahl und Stärke noch immer überlegen, aber wir haben etwas, das dieses Manko mehr als nur ausgleicht.«
    DeVries lachte rauh. »Und was soll das sein?« fragte er böse.
    »Informationen«, antwortete Necron. »Wissen, DeVries. Ein Wissen, das vielleicht unser aller Leben retten kann. Vielleicht sogar das der ganzen menschlichen Rasse.«
    DeVries lachte erneut, aber es klang unsicher. Er schien zu spüren, daß es Necron ernst meinte.
    »Redet«, sagte er schließlich.
    Necron nickte. »Das werde ich tun, DeVries. Ich wollte die Dinge nur klarstellen. Ich offenbare Euch damit eines der bestgehütetsten Geheimnisse unserer Bruderschaft. Habt

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