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Der Hexer - NR02 - Der Seelenfresser

Der Hexer - NR02 - Der Seelenfresser

Titel: Der Hexer - NR02 - Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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überwältigen die Wache dort. Die anderen kommen mit mir!«
    Rasch und lautlos wandten sich zwei der weißgekleideten Brüder nach links und verschwanden im Dämmerlicht des Ganges, während sich die anderen hinter ihm versammelten und ihre Waffen bereithielten. DeVries hatte ein ungutes Gefühl. Aber er gab sich alle Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, sondern wies seine Männer mit stummen, präzisen Gesten ein. Dann zog er sein Schwert und huschte geduckt den Gang hinunter.
    Der Innenhof der Festung lag leer und scheinbar verlassen vor ihm, aber er wußte, daß dieser Eindruck täuschte – er spürte einfach, daß diese gewaltige, bizarr geformte Festung alles andere als tot war. Im Gegenteil: er spürte sich von unsichtbaren Augen beobachtet und belauert, und er glaubte die Gefahr beinahe zu riechen, die sich über ihm und seinen Männern zusammenballte.
    Aber es war zu spät, noch irgend etwas an seinen Plänen ändern zu wollen. Necron hatte ihn herausgefordert. Jetzt würde er den Preis dafür zahlen müssen.
    Geduckt lief DeVries über den kopfsteingepflasterten Hof, näherte sich dem Eingang des Haupthauses und wartete, bis das knappe Dutzend Männer, das ihm geblieben war, den Hof ebenfalls überquert hatte.
    Lautlos öffnete er die Tür und huschte ins Innere des Hauses. Geräusche drangen an sein Ohr – Stimmen, wieder dieses dumpfe, monotone Singen und Raunen, das ihn so sehr beunruhigte, ein leises Klirren und Klingen wie von Metall. Sehr weit vor ihm war Licht; der flackernde Schein einer Kerze. Aber nirgends war auch nur die Spur eines Menschen zu sehen.
    Unbehelligt durchquerten DeVries und seine Leute das Erdgeschoß, stiegen die Treppen hinauf und standen schließlich vor der Tür zu Necrons Gemach.
    DeVries zögerte. Das ungute Gefühl, das er die ganze Zeit über verspürt hatte, steigerte sich zu nagender Furcht. Irgend etwas stimmte hier nicht, das spürte er überdeutlich. Es war zu leicht gewesen. Sie hätten niemals so weit kommen dürfen; nicht, ohne angegriffen oder zumindest aufgehalten zu werden.
    Er vertrieb den Gedanken, nickte dem Mann, der auf der anderen Seite des Eingangs Aufstellung genommen hatte, kurz zu, und schob die Tür behutsam auf.
    Der Raum auf der anderen Seite war in absolute Finsternis getaucht. Die Fenster waren verdunkelt, und selbst die schwarzen, bizarr geformten Kerzen, die sonst immer auf dem Tisch gebrannt hatten, waren erloschen.
    Fünf, zehn endlose Sekunden blieb DeVries reglos stehen und lauschte, aber alles, was er hörte, war das dumpfe Hämmern seines eigenen Herzens. Die Festung schien ausgestorben zu sein. Selbst die Geräusche, die er bisher gehört hatte, waren verstummt. Das gigantische, uralte Bauwerk war still. Still wie ein riesiges, steinernes Grab...
    Dann...
    DeVries wußte selbst nicht zu sagen, was es war, das ihn warnte. Er spürte eine Bewegung, warf sich zur Seite und schrie voller Schmerz und Wut, als reißender Stahl durch sein Kettenhemd drang und an seinen Rippen abglitt.
    DeVries brüllte. Mit einer verzweifelten Bewegung warf er sich zurück, stolperte über ein Hindernis, fiel auf den Rücken und schlug noch im Sturz mit dem Schwert zu. Er spürte, daß er traf. Ein harter Ruck ging durch die Waffe, dann schlug etwas dumpf zu Boden, und mit einem Male war der Raum voller Schritte und polternder Bewegung und dunkler drohender Schatten. Gleichzeitig gellte draußen auf dem Gang ein fürchterlicher Schrei, und Stahl schlug mit dumpfem Krachen auf etwas Weiches.
    DeVries sprang auf, packte sein Schwert mit beiden Händen und hieb wild und ungezielt um sich. Wieder traf er, aber die Klinge wurde ihm fast aus der Hand geprellt; er taumelte, spürte einen scharfen Luftzug und hörte einen machtvollen Schlag, als irgend etwas dicht hinter seinem Kopf in die Wand schlug.
    DeVries duckte sich, fand wieder festen Stand und ließ das Schwert mit aller Kraft kreisen.
    Es war ein bizarres, unwirkliches Gefecht. Die Schatten zogen sich um ihn zusammen. Metall blitzte auf, aber er sah nicht mehr als Schemen. So konnte er unmöglich siegreich kämpfen! DeVries wich zurück, stolperte dorthin, wo er die Tür vermutete und prallte gegen die Wand, spürte aber rissiges Holz unter der rechten Schulter. Noch einmal hieb er wie wild um sich und trieb die Angreifer damit zurück, dann hatten seine tastenden Finger den Riegel gefunden und zerrten ihn zurück.
    Mit einem verzweifelten Satz hechtete DeVries auf den Gang hinaus und riß das Schwert in

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