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Der Hexer - NR06 - Labyrinth der weinenden Schatten

Der Hexer - NR06 - Labyrinth der weinenden Schatten

Titel: Der Hexer - NR06 - Labyrinth der weinenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Händen und polterte zu Boden. Irgendwoher nahm ich die Geistesgegenwart, die Waffe mit dem Fuß zur Seite zu stoßen, wirbelte blitzartig wieder zu dem Drachenkrieger herum und zielte auf seinen ungeschützten Hals.
    Aber der Sekundenbruchteil, den ich abgelenkt gewesen war, seine Waffe beiseite zu stoßen, war schon zu viel gewesen. Der Arm des Mannes kam mit einer blitzartigen Bewegung hoch, fing meinen Hieb ab und brachte mich aus dem Gleichgewicht. Nahezu im gleichen Sekundenbruchteil traf seine andere Hand meinen Leib, in einer sonderbaren Haltung nach oben gereckt und die Finger einwärts gekrümmt, so daß mich nur der Handballen traf.
    Es war wie eine Explosion. Ich prallte gegen die Wand, bekam keine Luft. Farbige Kreise tanzten vor meinen Augen. Meine Glieder wurden schwer. Alle Kraft schien aus meinem Körper gewichen, und meine Bewegungen waren von einer quälenden Langsamkeit. Wie durch einen roten Nebel sah ich, wie der Drachenkrieger einen halben Schritt zurückwich, ganz leicht in den Knien einknickte und sich blitzartig um die eigene Achse drehte.
    Sein Fuß traf meine Rippen. Ich hörte meine eigenen Knochen knacken, kippte mit einem lautlosen Schmerzensschrei – denn ich bekam noch immer keine Luft – nach vorne und griff blindlings zu. Zwischen meinen Fingern war plötzlich glatter, seidiger Stoff. Instinktiv klammerte ich mich daran, riß mit aller Kraft und zerrte ihn mit mir, als ich zu Boden stürzte.
    Der Drachenkrieger machte sich mit einem zornigen Ruck frei, taumelte ein Stück nach hinten und griff instinktiv nach der steinernen Balkonbrüstung.
    Sie zerbröckelte unter seinen Fingern zu Staub.
    Die Augen des Maskierten weiteten sich entsetzt. Einen Moment lang hing er mit wild rudernden Armen in einer unmöglichen Schräglage in der Luft, dann kippte er ganz langsam nach hinten, stieß einen gellenden Schrei aus und stürzte in die Tiefe. Das Geräusch, mit dem er in der Halle aufschlug, klang seltsam gedämpft und weich in meinen Ohren.
    Ich krümmte mich vor, krampfte die Hände über dem Leib zusammen und rang verzweifelt nach Luft. Ich konnte wieder atmen, aber jeder einzelne Atemzug war eine Orgie der Qual. Schleier wogten vor meinen geschlossenen Augen, und mein Herz schlug rasend, als wolle es zerbersten.
    Jemand berührte mich an der Schulter und stellte mich auf die Beine, und ich hörte eine Stimme, die meinen Namen rief, aber alles erschien mir unwirklich und sehr weit weg, als hallten die Worte über einen unendlich tiefen Abgrund zu mir herüber...
    Eine Hand klatschte in mein Gesicht, und der neuerliche Schmerz riß mich in die Wirklichkeit zurück. Ich stöhnte, öffnete die Augen und hob instinktiv die Hände vor das Gesicht, um mich vor neuen Schlägen zu schützen. Rowlf hatte mich gepackt und gegen die Wand gelehnt. In seinem Blick flammte eine Mischung aus Sorge und Angst, und seine Linke war zum Schlag erhoben.
    »Nicht mehr... schlagen!« stammelte ich. »Es... geht wieder.«
    Rowlfs Blick nach zu schließen, zweifelte er diese Tatsache erheblich an. Aber er ließ die Hand gehorsam sinken und ließ auch meine Rockaufschläge los, griff aber sofort wieder zu, als ich prompt zusammenzusacken begann. Wieder überkam mich Schwäche, aber diesmal war es nicht dieser böse, rasende Blutrausch, der meine Sinne zu vernebeln begann, sondern nur die Nachwirkungen der mörderischen Hiebe, die ich hatte hinnehmen müssen.
    »Howard«, murmelte ich. »Was ist mit... Howard?«
    Statt einer Antwort richtete Rowlf mich auf, griff mit beiden Händen unter meine Achseln und schleifte mich zur Balkonbrüstung.
    Trotz des nur schwachen Lichtes, das die einzeln dastehende Lampe verbreitete, konnte ich die weitläufige Eingangshalle gut überblicken. Aber das Bild, das sich mir bot, ließ mir abermals den Atem stocken.
    Howard und der Kutscher hockten zusammengesunken wenige Schritte vor der Treppe, zwei einsame Gestalten in einem Meer winziger, grauer Körper. Der Drachenkrieger lag wenige Schritte neben ihnen, verkrümmt und halb eingesunken in die knöcheltiefe graue Masse, die seinem Aufprall nichts von der tödlichen Wucht genommen hatte. Einer Masse, die den Boden der Halle von einem Ende zum anderen bedeckte. Motten.
    Es mußten Millionen sein, Millionen und Abermillionen der winzigen tödlichen Tiere, die durch die zerborstenen Fenster hereingequollen waren. Sie bedeckten nicht nur den Boden, sondern auch die Möbel, Bilder- und Türrahmen. Deckenleisten... jeder noch so

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