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Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Titel: Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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kein Körper, sondern ein wesenloses Glühen und Wogen, als zöge sich das Licht dorthin zurück, um ein Loch in die Wirklichkeit zu brennen. Und genau das war es auch. Der grelle Glanz wurde unerträglich. Ein wabernder, wie eine winzige Sonne gleißender Ball entstand, anderthalb Meter über dem Boden reglos in der Luft schwebend, zog sich weiter zusammen, dehnte sich weiter aus, zog sich wieder zusammen...
    Schneller und schneller wurde sein Pulsieren, bis es schlug wie ein gewaltiges, rasendes Herz. Ein widerlicher summender Ton erfüllte plötzlich das zerfallene Kirchenschiff, und mit einem Male hörte ich einige von Looskamps Männern vor Schreck aufschreien.
    Im Zentrum des pulsierenden Herzens aus Licht erschien eine Gestalt.
    Zuerst war es nur ein Schatten, halb durchsichtig und an den Rändern verlaufen, wie von Säure zerfressen. Dann gewann er an Substanz und Größe, wuchs, dehnte sich aus und wurde zu einer absurden, tentakelbewehrten Monstrosität.
    Das Ding war fast doppelt so groß wie ein Mann und massig wie ein Bär. Sein Leib war ein aufgedunsener grauschwarzer Ball, triefend vor Schleim und Algen, und unter seinem Kopf, der von einem einzigen, rotflammenden Auge beherrscht wurde, saß ein Kranz peitschender, saugnapfbewehrter Tentakeln, doppelt so lang wie ein menschlicher Arm und ständig in unruhiger Bewegung, wie ein Nest schwarzer, sich windender Schlangen. Aus seinen Schultern wuchsen zwei gewaltige, muskulöse Arme, die in fürchterlichen, an groteske Hummerscheren erinnernden Klauen endeten.
    Und dann hörte ich die Stimme.
    Sie war mit nichts vergleichbar, was ich jemals zuvor vernommen hatte; keine Stimme, sondern ein Grollen wie das Brüllen eines erzürnten Gottes, ein unglaublich lautes und böses Schreien, das das Kirchenschiff in seinen Grundfesten erheben ließ.
    »Du hast mich gerufen!« donnerte sie. »Ich bin hier, Craven! Lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet, allzulange, Robert Craven! Ich habe dich erwartet! Dich, den Sohn des Magiers! Jetzt komm her und kämpfe!«
    Das Monstrum bäumte sich auf. Seine Tentakeln peitschten wütend die Luft, die gigantischen, tangbewachsenen Klauen zuckten in meine Richtung, und das faustgroße, rote Auge flammte auf.
    Unter den Tempelrittern begann eine Panik auszubrechen. Schreiend wichen sie zurück, ließen ihre Waffen fallen und bargen die Gesichter in den Händen. Looskamp brüllte irgend etwas, das ich nicht verstand. Der Boden erzitterte unter der Wut der Dämonenstimme, und von der Decke regneten Steine und zerborstene Balken herab.
    Aber ich nahm von alledem kaum etwas wahr. Ich war wie gefangen in einem Rausch. Alles in mir war Zorn, ein unglaublicher, uralter Zorn, der warnungslos aus meiner Seele hervorbrach und mein klares Denken in ein Chaos verwandelte. Mein ganzes Denken und Wahrnehmen war auf einen winzigen Ausschnitt der Wirklichkeit konzentriert, in dessen Zentrum sich das grüne Leuchten und die schwarze Monstrosität befand, die es geboren hatte.
    Und ich spürte, wie sich meine Hand um den Griff des Stockdegens schloß... Mein Körper spannte sich, sammelte Kraft für den Sprung, eine Bewegung, die ohne und gegen meinen Willen erfolgte, als wäre ich nicht mehr Herr meines Leibes, sondern nur noch ein unbeteiligter, hilfloser Beobachter.
    »Ja«, flüsterten meine Lippen. »Ich komme!«
    Das waren nicht meine Worte, so wenig, wie die Bewegung, die meine Hand machte, als sie den Stockdegen aus seiner Umhüllung löste, meine Bewegung war. »Ich komme!« flüsterten meine Lippen. »Auch ich habe auf diesen Moment gewartet; viel zu lange.«
    Ich wollte schreien, aber nicht einmal das konnte ich. Mein Arm hob sich, schwang den Degen, und ein gellender Schrei brach über meine Lippen. Das Monstrum vor mir breitete mit einem zornigen Kreischen seine Scherenarme aus und ließ die Tentakel peitschen.
    Das letzte, was ich registrierte, war eine rasche, ruckhafte Bewegung neben mir.
    Und Looskamps Hand, die in meinen Nacken krachte und mein Bewußtsein auslöschte.

    * * *

    Zum ersten Mal in seinem nach Jahrmillionen zählenden Leben verspürte es einen sanften Hauch von Beunruhigung, ja, beinahe Furcht; ein Gefühl, das ihm bisher fremd gewesen war.
    Die Falle war zugeschnappt, wie es es geplant hatte; seine Diener hatten die Sterblichen angegriffen, um sie dorthin zu treiben, wo es sie hatte haben wollen, um sie vollends zu vernichten.
    Und plötzlich war etwas Neues, Fremdes dagewesen, ein Quell solch unglaublicher

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