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Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Titel: Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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hörbar ein. »Du weißt nicht viel über die Tore der GROSSEN ALTEN«, begann er. »Nicht?«
    »Nur, daß es sie gibt«, antwortete ich. »Und das, was mir Balestrano erzählt hat.«
    »Er hat dir erzählt, daß die Kreatur des Labyrinths aus einem pervertierten Tor entstanden ist«, sagte Ger. »Und das ist die Wahrheit. Aber wir können es nicht vernichten. Keine Macht des Universums kann das, ausgenommen der Herr selbst. Was entstand, wird bleiben, solange dieses Wesen existiert. Aber wir können es aufhalten. Wir können es daran hindern, sich noch mehr auszudehnen. Niemand vermag die armen Seelen, die ihm bisher zum Opfer gefallen sind, zu retten. Aber wir können dafür sorgen, daß es nicht noch mehr Opfer findet.«
    »Und wie?« fragte ich. »Du hast mich zurückgehalten, als ich das Monster angreifen wollte.«
    »Um dir das Leben zu retten, du Narr!« fuhr Looskamp auf. »Es hätte dich vernichtet. Auch deine magischen Kräfte hätten dir nicht geholfen. Nicht hier, im Herzen seiner Macht, Robert!«
    »Wie wollt ihr es dann aufhalten?«
    Looskamp blickte an mir vorbei. »Die Tore«, sagte er, und ich spürte, wie schwer es ihm fiel, weiterzusprechen, »sind keine... technischen Dinge. Sie sind auch nicht magischer Natur; nicht so, wie wir dieses Wort verstehen. Sie... leben.«
    »Leben?« murmelte ich verstört. »Du meinst dieses spezielle Tor hier!«
    Looskamp schüttelte ernst den Kopf. »Nicht nur dieses«, sagte er. »Es sind... Kreaturen. Unbegreifliche Wesen, von den GROSSEN ALTEN nur für diesen einen Zweck erschaffen. Sie sind nicht wirklich in der Lage, zu denken oder eigene Entscheidungen zu treffen, aber sie leben, wenn auch in einem unbegreiflichen, fremden Sinn dieses Wortes, den wir niemals wirklich verstehen werden. Wenn wir es aufhalten wollen, dann müssen wir sein Herz erreichen und zerstören.«
    Es dauerte einen Moment, bis mir der Sinn seiner Worte klar wurde. »Du meinst das so, wie du es sagst, nicht?« fragte ich. »Nicht im übertragenen Sinne. Es gibt dieses Herz wirklich.«
    Ger nickte. »Ja. Niemand weiß, wie es aussieht, aber es gibt dieses Herz, in jedem Tor. Der Sitz seines Lebens. Wenn wir ihn finden und zerstören, wird es wenigstens aufhören zu wachsen.«
    »Und du glaubst, es würde tatenlos zusehen, wie wir –«
    »Natürlich nicht«, unterbrach mich Ger. »Aber wir werden einen Weg finden, zu ihm zu gelangen.« Er machte eine weit ausholende Geste, die die ganze gigantische Höhle einschloß. »Es ist nicht mehr weit«, sagte er. »Ich spüre seine Nähe bereits, wie den Höllenatem Satans.«
    Ich antwortete nicht gleich, sondern sah mich noch einmal in der großen, vollkommen leeren Höhle um. Aber wieder konnte ich nichts anderes erkennen als eine schier endlose Ebene aus braunem Sand und Lavaklumpen und Ungewissen Schatten, irgendwo sehr, sehr weit entfernt. »Wo sind wir überhaupt?« fragte ich schließlich.
    »Unter dem Labyrinth«, antwortete Ger nach kurzem Zögern. »Wir fanden einen Tunnel, nachdem wir die Kirche verließen. Er brachte uns direkt hierher.« Plötzlich bebte seine Stimme hörbar. »Es muß ganz nahe sein«, flüsterte er, mehr zu sich selbst als zu mir gewandt. »Wir sind tief unter der Stadt; vielleicht sogar unter dem Meer. Dies muß eine der verfluchten Höhlenwelten sein, von denen die alten Bücher sprechen.«
    Seine Worte ließen auch mich erschauern. Hieß es nicht im NECRONOMICON, Cthulhu selbst läge ertrunken in seiner verfluchten Stadt R’lyeh am Grunde des Meeres und verträume die Ewigkeit?
    Ich verjagte den Gedanken, aber er verschwand nicht ganz, sondern blieb wie ein unangenehmer Geschmack dicht unter der Oberfläche meines Bewußtseins zurück.
    »Dies muß der Ort sein, an dem das ursprüngliche Tor stand«, fuhr Looskamp mit leiser Stimme fort. »Ich frage mich, wohin es geführt hat. Welche Schrecken mag diese Höhle geborgen haben, Robert? Wie viele –«
    Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen. Es schien, als hätte die unsichtbare Macht, die uns belauerte, nur auf diese Frage gewartet, um sie auf furchtbare Weise beantworten zu können.
    Ein dumpfes Krachen und Bersten erklang. Zwischen den im Kreis sitzenden Templern spritzte der Sand in einer brüllenden Explosion auseinander. Ein greller, giftgrüner Blitz fraß sich wie ein unerträglicher Schmerz in meine Augen, und ich sah plötzlich nur noch Schatten und krasse, mit harten Linien gezeichnete Hell-Dunkel-Kontraste.
    Aber ich sah immer noch genug, um den

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