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Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Titel: Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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auseinandergeflossen wäre, hätten wir versucht, ihn hochzuheben.
    »Teufel!« keuchte Spears und ließ Jamesons Arm so abrupt los, als wäre er plötzlich glühend heiß. »Was bedeutet das?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand ich. »Aber was immer es ist – wir sollten machen, daß wir wegkommen. Es... es ist noch in der Nähe.«
    Spears sah mit einem Ruck auf. Ich konnte direkt sehen, wie es hinter seiner Stirn zu arbeiten begann. Dann nickte er plötzlich auf sonderbar steife, abgehackte Weise und stand mit einem Ruck auf. »In Ordnung«, sagte er. »Wir ziehen ab. Sammeln!«
    Das letzte Wort hatte er mit hoch erhobener Stimme gerufen, und wo es nicht mehr verstanden wurde, gaben andere Männer den Befehl weiter. Binnen weniger Minuten sammelten sich die zwei Dutzend Bewaffneter, die uns begleitet hatten, auf dem kleinen, gepflasterten Innenhof. Spears blickte ungeduldig über die Doppelreihe blaugekleideter Marinesoldaten, nickte schließlich und wollte sich zum Tor wenden, blieb dann aber noch einmal stehen und sah erneut zu den Männern hinüber.
    »Johnson fehlt«, sagt er. »Zum Teufel, wo bleibt der Kerl? Johnson! Corporal Johnson, sofort hierher!«
    Spears wiederholte seinen Befehl noch vier- oder fünfmal, aber er bekam keine Antwort.
    »Verdammt!« murmelte er. »Wo steckt der Kerl? Fredkins, Leroy – sucht ihn. Aber ein bißchen dalli, wenn ich bitten darf!«
    Die beiden Angesprochenen verschwanden lautlos wieder im Haus, um ihren Kameraden zu suchen, während sich die anderen dichter um uns zusammenzudrängen begannen. Obwohl der Hof groß genug war, der gut dreifachen Anzahl von Männern Platz zu bieten, wichen sie alle rein instinktiv so weit wie nur möglich von der aufgebrochenen Stelle und Jamesons Leichnam weg. Selbst ich vermochte mich einer dumpfen Bedrückung nicht zu erwehren. Immer wieder ertappte ich mich dabei, aus zusammengekniffenen Augen auf die aufgedunsene Leiche und das finstere Loch hinter ihr zu blicken. Meine Hand strich nervös über den Griff meines Stockdegens.
    Schließlich kamen die beiden Soldaten zurück. Sie waren totenblaß, und das Gesicht des einen war zu einer Grimasse verzerrt, während der andere mühsam um seine Fassung rang. Ich war nicht der einzige, der wußte, was sie sagen würden, noch bevor sie uns erreichten.
    »Johnson ist tot, Sir«, stammelte einer der Soldaten. »Er liegt... im Keller. Und er ist...«
    »Was ist er?« fauchte Spears, als der Mann nicht weitersprach.
    »Tot«, wiederholte der Soldat. Seine Stimme zitterte so heftig, daß das Wort kaum zu verstehen war. »Genau wie Jameson. Er ist... etwas hat ihn... mein Gott!«
    Spears starrte ihn einen Herzschlag lang an, ballte die Fäuste und blickte zum Haus hinüber. Seine Kiefer mahlten. Als er sprach, konnte man seiner Stimme anhören, wie viel Mühe es ihn kostete, sich noch zu beherrschen.
    »Im Keller? Wo genau?«
    Der Soldat machte eine vage Kopfbewegung hinter sich. »Unten. Im...« Er stockte, suchte einen Moment sichtlich nach Worten und setzte erneut an: »Es gibt eine Treppe nach unten, Sir. Zur... Kanalisation. Er muß dort unten... er hat...«
    Spears schnitt ihm mit einer befehlenden Geste das Wort ab, als er abermals zu stammeln begann. »Okay«, sagte er laut, trat einen Schritt zur Seite und deutete mit einer befehlenden Geste auf den ausgezackten Krater auf der anderen Seite des Hofes. »Corporal Jennings – Sie nehmen zehn Mann und steigen dort hinab. Die andern kommen mit mir.«
    »Sind Sie verrückt?« entfuhr es mir, aber Spears ließ mich nicht zu Wort kommen, sondern fuhr wie von der Tarantel gestochen herum und fauchte mich an:
    »Halten Sie den Mund, Craven! Das hier geht Sie nichts an. Es ist mir ziemlich egal, wer Jameson umgebracht hat, und warum. Aber wenn einer meiner Männer getötet wird, dann will ich wissen, wer es war. Und er wird dafür bezahlen. Vorwärts, Jennings! Die anderen folgen mir. Und Sie, Craven«, fügte er, nach einer winzigen Pause und wieder an mich gewandt, hinzu, »werden entweder hierbleiben und Ihrer Wege gehen oder mitkommen und meinem Befehl gehorchen.«
    Eine Sekunde lang starrte ich ihn an, dann nickte ich fast unmerklich und setzte mich in Bewegung, auf das Haus zu.

    * * *

    Der Tote sah aus wie Jameson, aber die Tatsache, daß er halb über den ersten Stufen der Treppe zusammengebrochen war, machte das Bild tausendmal schlimmer, denn sein Körper war wie eine haltlose Stoffpuppe die Stufen herabgerutscht; es sah aus, als hätte er

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