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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Howard?« fragte ich. »Und was sind das für geheimnisvolle Anweisungen, die Sie mir geben sollen?«
    Nemo hob besänftigend die Hand, um meinen Redefluß zu unterbrechen, schenkte mir Portwein nach und nippte an seinem eigenen Glas, ehe er antwortete. »Immer eines nach dem anderen«, sagte er. »Zuerst möchte ich wissen, ob Sie mir vertrauen. Es ist wichtig.«
    Ich starrte ihn an. Nemo hielt meinem Blick scheinbar gelassen stand, und sein Gesicht blieb dabei so ausdruckslos wie immer. Aber ich war nicht unbedingt darauf angewiesen, im Gesicht meines Gegenübers zu lesen, um herauszubekommen, ob er mir die Wahrheit sagte oder nicht. Es war ein Teil meines magischen Erbes, daß ich immer – nun gut, fast immer – spürte, ob mein Gesprächspartner mir die Wahrheit sagte oder nicht. Das war der angenehmere Teil der ganzen Geschichte. Es gab auch einen anderen, einen, der mit Buchstaben des Schreckens und Worten der Furcht geschrieben war, aber das gehörte nicht hierher. Wenigstens im Moment nicht.
    »Sind Sie wirklich ein Freund von Howard?« fragte ich.
    Nemo blinzelte, als hätte er nicht verstanden, was ich meinte. »Natürlich«, sagte er. »Sie haben den Brief gelesen, oder?«
    Er sprach die Wahrheit. Ich wußte es im gleichen Moment, in dem ich die Frage ausgesprochen hatte.
    »Wo ist er?« fragte ich. »Und warum kann er nicht selbst kommen?«
    »An einem Ort, über den Ihnen mehr zu sagen mir verboten ist«, antwortete Nemo. »Bitte, geben Sie sich damit zufrieden, Robert.«
    »Zufrieden?« Ich mußte mich halten, um nicht loszuschreien. »Sie wissen, daß er krank ist.«
    Nemo nickte. Es wirkte traurig. »Das ist einer der Gründe für sein... Weggehen. Wenn auch nicht der Wichtigste. Ich soll Ihnen sagen, daß Sie sich keine Sorgen zu machen brauchen. Seine Krankheit kann geheilt werden. Ich kann Sie nur bitten, mir zu glauben. Er ist in Gefahr, aber es ist nicht die Krankheit, vor der Sie solche Angst haben, mein Junge, sondern eine Gefahr, die uns alle bedroht. Vielleicht sogar die ganze Welt. Ich kann Ihnen jetzt nicht alles erklären, denn manche Zusammenhänge sind mir selbst noch nicht ganz klar, und das allermeiste wissen Sie bereits.«
    »Ich weiß überhaupt nichts«, fauchte ich. Nemos Geheimnistuerei begann mir ernsthaft auf die Nerven zu gehen. »Ich weiß, daß Kapitän Bannermann entführt wurde und die Scotia keine so harmlose Reederei ist, wie alle Welt zu glauben scheint, und –«
    »Und um das herauszufinden, haben Sie sich und ein Dutzend tapferer Männer in Lebensgefahr gebracht«, unterbrach mich Nemo ruhig.
    Ich starrte ihn an. Die Bedeutung – die wahre Bedeutung – seiner Worte ging mir nur ganz allmählich auf. Ich begriff, daß Nemo ein Mann von viel zu feiner Art war, den Vorwurf, der sich hinter seinen Worten verbarg, direkt auszusprechen. Aber ich hörte ihn trotzdem. Und er tat weh. Sehr weh.
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Sie wollen sagen, daß alles nicht passiert wäre, hätte ich meine Nase nicht in Dinge gesteckt, die mich nichts angehen.«
    Nemo lächelte. »Ich hätte es etwas weniger drastisch ausgedrückt, mein Junge – aber bitte. Ja, wir wissen schon seit Monaten über Jameson und seine sogenannte Reederei Bescheid, aber wir haben abgewartet. Wir wollten nicht Jameson selbst. Er war nur ein ganz kleines Licht, ein zweitklassiger Betrüger, der im Grunde nicht einmal wußte, was er tat.« Sein Lächeln wurde schmerzlich. »Ein winziges Rädchen im Getriebe, das nach Belieben ersetzbar war. Wie sich gezeigt hat.«
    »Dann wäre alles nicht passiert«, murmelte ich. »Bannermann wäre nicht entführt worden, und Ihre Pläne –«
    »Der Schaden ist nicht so groß, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat«, sagte Nemo. »Im Gegenteil. Ihr Auftauchen hat sie nervös gemacht. Vielleicht fangen sie jetzt an, Fehler zu machen.«
    »Vielleicht bringen sie Bannermann auch um«, fügte ich hinzu. Meine Worte müssen sehr düster geklungen haben, denn Nemo sah mich einen Moment lang mit undeutbarem Ausdruck an, seufzte plötzlich und streckte die Hand aus, um mich mit einer fast väterlichen Geste an der Schulter zu berühren. Sein Griff war überraschend stark.
    »Was geschehen ist, ist geschehen«, sagte er sanft. »Es nutzt weder uns, noch Kapitän Bannermann, wenn wir uns gegenseitig irgendwelche Schuld zuschieben. Außerdem lebt er noch.«
    Ich sah auf. »Sind Sie sicher?«
    Nemo setzte zu einer Antwort an, schwieg dann aber einen Moment und seufzte nur. »Ich

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