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Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert

Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert

Titel: Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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mit Freuden die Kehle durchgeschnitten – aber es war ihm einfach unmöglich, sich dem Befehl zu widersetzen.
    Es war ihm nicht einmal möglich, wirklich darüber nachzudenken, warum das so war. Jedes Mal, wenn er es auch nur versuchte, schien ein unsichtbarer Besen durch seinen Kopf zu fahren und seine Gedanken gründlich durcheinanderzuwirbeln. So wie jetzt.
    Frane blieb reglos stehen, bis der Schwindelanfall vorüber war, dann trat er mit einem entschlossenen Schritt aus dem Schatten heraus und begann den Platz zu überqueren. Niemand nahm Notiz von ihm – warum sollten sie auch? – und er erreichte das Haus der Borden unbehelligt. Als er die Tür öffnen wollte, trat ihm McGillycaddy entgegen. Der hochgewachsene, schwarzbärtige Schotte hatte im Schatten gewartet, so daß Frane ihn nicht hatte sehen können, und der Ausdruck auf seinem Gesicht war alles andere als freundlich.
    »Wo bist du gewesen?« fuhr er Frane an, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten. »Loyd und du hatten Befehl, auf die Borden aufzupassen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Frane trotzig – und mit aller Kraft darum bemüht, sich seinen Schrecken nicht zu deutlich anmerken zu lassen. »Dieser Craven ist gekommen, und –
    »Das weiß ich selber«, schnauzte McGillycaddy.
    »Habt ihr... habt ihr die Borden wieder eingefangen?« fragte Frane stockend.
    McGillycaddy nickte. »Das war nicht nötig. Aber ich habe dich gefragt, wo du gewesen bist.«
    Etwas im Klang seiner Worte ließ Frane aufhorchen. McGillycaddys Stimme klang lauernd. Auf eine boshafte, warnende Art lauernd. Franes Gedanken überschlugen sich. Wenn sie die Borden wieder eingefangen hatten, mußte er damit rechnen, daß McGillycaddy alles wußte. Er mußte vorsichtig sein.
    »Craven hat mich gezwungen, ihm den Weg zum See zu zeigen«, sagte er. »Aber ich konnte ihm entkommen.«
    »Wo ist er jetzt?« schnappte McGillycaddy. »Im Gut?«
    Frane schüttelte den Kopf. »Im See«, antwortete er. »Er ist hinuntergetaucht, mit so ‘nem komischen Apparat. Er sagte, daß er damit unter Wasser atmen kann.«
    Ein häßliches Lächeln huschte über McGillycaddys Gesicht. »In den See, so?« wiederholte er. »Nun, dann wird man sich um ihn kümmern. Dieser Narr nimmt uns sogar die Arbeit ab, ihn zu erledigen. Gut.« Er überlegte einen Moment. »Warte hier«, sagte er dann. »Es wird Zeit, daß wir zur Küste kommen, aber vorher habe ich noch eine Aufgabe für dich.«
    Er drehte sich herum und verschwand im Haus, und Frane blieb allein zurück. Seine Hände zitterten, und eine lautlose Stimme in seinen Gedanken flüsterte ihm zu, daß er sich herumdrehen und verschwinden sollte, solange er das noch konnte.
    Aber er blieb. Schließlich, war da noch Cravens Befehl, die Borden in Sicherheit zu bringen.
    Seine Geduld wurde nicht lange strapaziert. Nach wenigen Augenblicken schon kam McGillycaddy zurück, von zwei seiner Anhänger begleitet – und Several Borden, die mit steinernem Gesicht zwischen den beiden Männern einherging.
    Auf einen Wink McGillycaddys hin überquerten sie den Platz, blieben aber dicht neben dem Scheiterhaufen noch einmal stehen. McGillycaddy blickte sich suchend um, schüttelte den Kopf und begann mit leiser Stimme zu einem seiner beiden Begleiter zu sprechen.
    Langsam und mit Bewegungen, die wie zufällig aussehen sollten, näherte sich Frane Several Borden. Die Frau blickte ihn an, aber in ihren Augen stand nicht das geringste Erkennen. Der Schock, abermals in die Hände der fanatischen Dagon-Anbeter gefallen zu sein, mußte sie betäubt haben.
    Frane blieb stehen, drehte sich so, daß McGillycaddy sein Gesicht nicht sehen konnte, und berührte Several Borden an der Hand, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Lassen Sie sich nichts anmerken«, wisperte er. »Aber ich bin auf Ihrer Seite. Craven schickte mich. Ich bringe Sie hier weg. Wir hauen ab, sobald keiner hersieht. Haben Sie das verstanden?«
    Several Borden drehte ganz langsam den Kopf. Auf ihrem Gesicht erschien ein verwunderter Ausdruck. »Aber warum sollte ich das?« fragte sie laut.
    Frane fuhr zusammen wie unter einem Hieb. »Sind Sie verrückt?« keuchte er. »McGillycaddy wird Sie hören!«
    Several blinzelte verwirrt, dann drehte sie sich herum, deutete auf Frane und sagte laut: »Dieser Mann ist in Cravens Auftrag hier, McGillycaddy. Er will, daß ich mit ihm fliehe.«
    Frane schrie vor Schrecken auf, wirbelte herum – und erstarrte, als ihm einer von McGillycaddys Männern den Weg vertrat. Dann

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