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Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert

Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert

Titel: Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ja«, führte ich den Satz zu Ende. »Er ist mir gefolgt, Howard. Durch das Tor, durch das ich zurückkam. Und ich fürchte, nicht nur er.«
    »Die THUL SADUUN.« Howard wiederholte das Wort ein paarmal, leise und nur für sich, aber es verlor dadurch nichts von seinem unheimlichen Klang.
    »Ja.« fügte ich säuerlich hinzu. »Als ob wir nicht genug mit den GROSSEN ALTEN zu schaffen hätten.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das ein solch großer Unterschied ist«, murmelte Howard. »Wir sollten –«
    In diesem Moment erschien Nemo hinter ihm, und Howard brach mitten im Wort ab und sah den Kapitän der NAUTILUS fragend an.
    »Wir sind soweit«, sagte Nemo.
    Howard nickte, drehte sich mit einer schwerfällig wirkenden Bewegung herum und starrte zum Fenster.
    »Was habt ihr vor?« fragte ich.
    »Ich sagte Ihnen doch, daß wir noch ein oder zwei Dinge ausprobieren werden, ehe wir aufgeben«, erwiderte Nemo mit einem flüchtigen Lächeln. »Wir wollen sehen, wie Dagons Kreatur eine anständige Ladung elektrischer Energie schmeckt. Achtung!«
    Es ging so schnell, daß ich kaum mitbekam, was geschah. Ein dumpfes, knisterndes Rauschen lag plötzlich in der Luft. Das Licht flackerte, aber dafür sah ich einen unheimlichen, blauen Glanz, der das Meer jenseits des Bullauges aufglühen ließ. Irgend etwas Schwarzes, Formloses huschte an der riesigen Panzerglasscheibe vorbei.
    »Es funktioniert!« schrie einer der Männer. »Es stirbt, Kapitän!«
    Mit Ausnahme von Howard und Rowlf, die durch die schweren Anzüge behindert waren, waren wir fast alle gleichzeitig am Fenster.
    »Scheinwerfer an!« befahl Nemo, und plötzlich erwachten im Rumpf des Schiffes ein halbes Dutzend runder weißer Augen zu grelleuchtendem Leben.
    Das blendende Licht gewährte uns den Ausblick auf ein Bild, das so furchtbar wie faszinierend war.
    Der schwarze Überzug, der die NAUTILUS wie eine furchtbare Haut eingehüllt hatte, war an zahllosen Stellen gerissen. Die Masse war grau und schrumpelig geworden wie abgestorbene Haut, und überall stiegen Wolken einer grauen, widerlichen Flüssigkeit hoch und verteilten sich im Wasser. An zahlreichen Stellen war das Metall des Schiffsrumpfes wieder zum Vorschein gekommen, und gerade, als ich hinaussah, löste sich ein gut zwanzig Fuß großes Stück der furchtbaren Masse und sank zum Meeresboden hinab, wo es zerfiel.
    Aber ich sah noch mehr.
    Einer der gewaltigen Scheinwerfer war herumgeschwenkt und schnitt eine grelle Lichtbahn in die Schwärze auf dem Meeresgrund. Und an seinem Ende hockte das DING.
    Es war der gigantische Schatten, den ich vom Ufer aus beobachtet hatte: Eine riesige, formlose Masse aus geronnener Schwärze, ohne feste Umrisse, pulsierend wie ein übergroßes dämonisches Herz. Oberschenkelstarke Tentakel und Arme wuchsen gleich zu Dutzenden aus dem finsteren Klumpen, verzweigten sich immer und immer wieder und verwandelten den Meeresgrund in weitem Umkreis um das Monstrum in ein finsteres Spinnennetz, in dem es immer wieder pulsierte und zuckte, als wäre jeder Teil dieser titanischen Scheußlichkeit für sich wiederum von eigenem Leben erfüllt. Der Anblick ließ mich an einen Haufen wimmelnder schwarzer Ameisen denken, oder ein Nest sich windender, schleimiger Würmer. Ein unangenehmer Geschmack begann sich in meinem Mund auszubreiten, und aus meinem Magen kroch Übelkeit empor.
    Auf einen Befehl Nemos hin schwenkte der Scheinwerferstrahl herum und folgte dem Netz. Mehr und mehr der schwarzen Scheußlichkeit tauchte im grellweißen Licht des Scheinwerfers auf. Der Meeresboden schien durchdrungen von dem furchtbaren Etwas. Selbst, wo es nicht zu sehen war, zeichneten sich gewundene Linien unter dem feinkörnigen Sand ab, und hier und da wuchsen ganze Nester mattschwarzer peitschender Tentakel wie furchtbarer Tang aus dem Boden. Keiner von uns war überrascht, als wir sahen, daß es sich in gerader Linie auf die NAUTILUS zuzog. Ein Teil davon war grau geworden und abgestorben, aber der allergrößte Teil war unbeschadet. Und das Netz begann sich zu erneuern, so schnell, daß man zusehen konnte. Die Bestie stieß die abgestorbenen Teile einfach ab und ersetzte sie durch neue Stränge und Fäden, die wie blind tastende Würmer auf die NAUTILUS zukrochen. Schließlich konnte der Scheinwerfer nicht weiterschwenken und leuchtete einen Teil des Bodens vielleicht zehn Fuß vor dem Rumpf der NAUTILUS ab. Das schwarze Netz wuchs mit phantastischer Schnelligkeit weiter, verließ den Bereich

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