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Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert

Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert

Titel: Der Hexer - NR15 - Wo die Nacht regiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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versuchte mich zu erinnern, in welche Richtung ich gehen mußte, und tastete mich blind durch das tintenschwarze Wasser.
    Der Rumpf der NAUTILUS wölbte sich wie ein Berg aus Stahl über mir. Meine Augen begannen sich langsam an die Dunkelheit zu gewöhnen, und ich nahm meine Umgebung wenigstens in Schemen wieder wahr.
    Ich stolperte ein paar Schritte weiter – sorgsam darauf bedacht, nicht mit dem Rumpf der NAUTILUS und seinem tödlichen Überzug in Berührung zu kommen, blieb stehen und sah mich abermals um. Dagons Kreatur hatte bereits wieder damit begonnen, das Schiff einzuhüllen. Da und dort lugte noch der bläuliche Stahl seiner Panzerung hervor, aber der größte Teil der NAUTILUS war bereits wieder unter dem stumpfen Schwarz des Monstrums verschwunden; das Schiff wirkte pockig, als wäre es krank.
    Und dann sah ich etwas, was mich noch mehr erschreckte.
    Über dem schwarzen Teppich, der die NAUTILUS einhüllte, begann sich ein engmaschiges Netz zu bilden. Im ersten Moment glaubte ich, es wären Teile der Kreatur, die sich so formierten, um sich später auf das Schiff herabzusenken, aber dann sah ich, daß das nicht stimmte.
    Als ich die Bedeutung meiner Beobachtung begriff, brach mir der kalte Schweiß aus.
    Das Amöbenmonster war nicht halb so stumpfsinnig, wie wir alle angenommen hatten. Es mußte sehr wohl begriffen haben, daß der elektrische Schlag, den die NAUTILUS ihm versetzt hatte, seine Umklammerung – und sei es nur für Minuten – sprengte. Dieses zweite Netz war ein teuflischer Plan, ein Entkommen der NAUTILUS zu verhindern.
    Ich sah, daß es an keiner Stelle mit der ersten, völlig geschlossenen Haut verbunden war, die die NAUTILUS hielt. Selbst wenn es Nemos Leuten gelang, das Schiff zu reparieren, und selbst wenn sie den Klammergriff des Monstrums ein zweites Mal mit einer elektrischen Entladung sprengten, würde sich dieses Netz blitzartig auf die NAUTILUS herabsenken und die verbrannten Teile des Gewebes ersetzen...
    Ich drehte mich um, ging zehn, fünfzehn Schritte weit von dem reglos daliegenden Schiff weg und stieß mich mit den Beinen ab. Es war schwerer, als ich erwartet hatte, in dem klobigen Anzug zu schwimmen. Sein Gewicht wollte mich immer wieder hinabzerren, und meine Arme und Beine wurden durch die Kautschukumhüllung stark behindert.
    Ganz langsam entfernte ich mich von der NAUTILUS und ihrem schrecklichen Wächter. Meine Augen begannen sich an das herrschende Halbdunkel zu gewöhnen, und je weiter ich mich der versunkenen Stadt näherte, desto zahlreicher wurden die unzerstört gebliebenen Flecken der grünen Leuchtalgen, so daß ich mich schon bald wieder zu orientieren vermochte.
    Nicht, daß das besonders viel nutzte. Ich hatte nämlich noch immer keine Ahnung, wohin ich überhaupt wollte. Ich wußte nur, daß ich Dagon finden mußte.
    Dann stand ich am Rande des gewaltigen Schachtes, aus dem die NAUTILUS aufgetaucht war, und obwohl die Temperatur im Inneren der Tauchermontur noch immer unangenehm hoch war, schauderte ich.
    Ich hatte das Gefühl, direkt in einen Höllenpfuhl zu blicken.
    Der Durchmesser des Kraters – denn um nichts anderes handelte es sich – betrug eine gute viertel Meile. Seine Wände fielen lotrecht ab, bis sie sich in unbestimmter Entfernung in Dunkelheit und Nacht verloren. Aber vor ihnen...
    Irgend etwas bewegte sich dort unten.
    Ich wußte nicht, was, denn es war nur ein Wogen noch dunklerer Schwärze vor einem finsteren Hintergrund, aber ich sah deutlich, daß der Krater von wimmelnden Leben erfüllt war.
    Die warnende Stimme in meinem Inneren mißachtend, ließ ich mich über den Kraterrand gleiten und sank in die Tiefe.
    Es war wie eine Reise in die Nacht. Licht und Wirklichkeit blieben über mir zurück, aber der Kraterboden kam nicht näher, denn der Schacht führte senkrecht in die Erde hinein, und er schien kein Ende zu nehmen. Aber ich näherte mich dem wimmelnden Etwas, und trotz des immer schwächer werdenden Lichtes erkannte ich es jetzt deutlicher.
    Es waren Körper. Langgestreckte, klumpige schwarze Dinge, die mit grotesk wirkenden Bewegungen durch das finstere Wasser glitten. Ab und zu versuchte einer von ihnen, nach oben zu schwimmen, aber es gelang ihm nie; auf halber Höhe sank er regelmäßig zurück und fing sich mit plumpen Schwimmbewegungen wieder.
    Dann war ich tief genug, sie wirklich zu erkennen.
    Es waren die Kaulquappen-Monster, denen ich schon mehrmals begegnet war. Aber sie waren anders als diese, und obwohl ich den

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