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Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Titel: Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Eisenringen um meine Gelenke gestoppt wurde.
    Roosfeld warf den Käfig zu, verschloß ihn mit einem einfachen Riegel und trat um den Wagen herum, um vorne auf den Bock zu steigen.
    »Wohin... bringen Sie... mich?« stöhnte ich. Die Welt begann sich um mich herum zu drehen. Mir wurde übel, und ich spürte, daß ich nun endgültig das Bewußtsein verlieren würde.
    »An einen Ort, an dem Sie sich sicherlich wohlfühlen werden«, antwortete Tergard hämisch. »Sie wollten doch wissen, was das alles hier bedeutet, nicht wahr? Nun, mein lieber Craven, jetzt, nachdem ich so viel über Sie weiß, ist es nur fair, wenn auch Sie endlich aufgeklärt werden. Nur noch ein bißchen Geduld. Sie werden sehen, daß es sich lohnt. Und wer weiß – vielleicht sehen Sie sogar bald einen alten Freund wieder. Aber jetzt habe ich noch eine Kleinigkeit zu erledigen – mit Ihnen...«
    Sein höhnisches Lachen verfolgte mich hinüber in den Bereich der Dunkelheit, als meine Sinne schwanden.

    * * *

    »Warum haben Sie das getan?« Eldekerks Stimme war fast ausdruckslos. Es fiel ihm schwer, überhaupt zu sprechen. Seit sie den Dschungel verlassen hatten und wieder in seinem Haus am Stadtrand waren, waren dies die ersten Worte überhaupt, die er sprach. Er wußte nicht einmal mehr wirklich, wie er zurückgekommen war. Nach dem brutalen Mord an den beiden Soldaten war er in eine Art Trance gefallen; ein Schock, der nicht seinen Körper, wohl aber seinen Geist lähmte. Es war weniger die unmenschliche Kälte, mit der Shannon gehandelt hatte, als vielmehr die vollkommene Sinnlosigkeit seines Tuns.
    »Warum, Shannon?« fragte er noch einmal, als der Schwarzgekleidete nicht sofort antwortete. »Die beiden hätten uns helfen können.«
    Statt einer Antwort ging Shannon zielsicher zu dem Wandschrank, in dem Eldekerk seinen schmalen Vorrat an Alkohol aufbewahrte, und kam mit einem randvollen Whiskyglas zurück. »Trinken Sie«, sagte er, als er Eldekerk das Glas in die Hand drückte. Eldekerk starrte ihn an, schluckte nervös und setzte das Glas an die Lippen. Der Whisky war pur und brannte wie Feuer in seiner Kehle. Aber er half. Seine Hände hörten nach wenigen Augenblicken auf zu zittern, wenn auch in seinem Inneren jetzt, als die Lähmung allmählich von ihm abzufallen begann, ein wahrer Vulkan von Gefühlen tobte.
    »Sie glauben also, die beiden hätten uns geholfen?« fragte Shannon ruhig. »Ich fürchte, das ist ein Irrtum, Mijnheer Eldekerk. Im Gegenteil. Ich habe sie getötet, weil sie uns sonst getötet hätten.«
    »Aber das ist doch Unsinn«, widersprach Eldekerk, obwohl er zu spüren glaubte, daß Shannon die Wahrheit sprach. »Warum sollten sie uns töten?«
    »Warum sollten sie überhaupt dort sein?« sagte Shannon anstelle einer Antwort. »Haben Sie sich das schon einmal überlegt? Es gibt dort oben absolut nichts von Interesse. Weder eine Ansiedlung noch einen strategisch wichtigen Punkt noch irgend etwas von Wert. Und die Garnison ist fast dreißig Kilometer entfernt.« Er schüttelte den Kopf, nahm Eldekerk das leere Glas aus den Fingern und füllte es erneut.
    »Nein«, sagte er, als er zurückkam. »Diese beiden waren aus einem ganz bestimmten Grund dort oben, Eldekerk. Um nach uns Ausschau zu halten.«
    »Nach uns?« murmelte Eldekerk ungläubig.
    »Oder nach Männern wie uns«, schränkte Shannon ein. »Leuten, die zu neugierig sind und vielleicht Dinge entdeckt haben, die sie nichts angehen. Glauben Sie mir – die beiden hätten nicht gezögert, uns zu erschießen, wenn Sie ihnen gesagt hätten, was wir entdeckt haben.«
    »Aber das ist doch Unsinn!« widersprach Eldekerk, allerdings mehr aus purer Gewohnheit denn aus Überzeugung. »Die... die Garnison ist zu unserem Schutz da!«
    »Glauben Sie?« fragte Shannon ruhig. »Und wenn ich Ihnen sage, daß diese sogenannte Garnison so viel mit der niederländischen Krone zu tun hat wie mit einem Maori-Priester?«
    »Aber... aber wieso?« stammelte Eldekerk. »Was wollen Sie damit sagen, und... und was... mein Gott, Shannon – sie opfern Menschen dort unten! Was sollen wir tun, wenn uns nicht einmal die Garnison hilft?«
    »Es gibt eine Möglichkeit«, antwortete Shannon, so rasch, daß Eldekerk plötzlich sicher war, daß er nur auf dieses Stichwort gewartet hatte. »Aber ich brauche Ihre Hilfe, Jop. Hören Sie zu...«

    * * *

    Natürlich hatte ich es mir vorgenommen, und natürlich gelang es mir nicht: mir den Weg zu merken, den wir nahmen. Der Eselskarren verließ die

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