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Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft

Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft

Titel: Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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beschäftigen.
    Dagon freute sich bereits darauf. Dieser Narr würde begreifen, was es hieß, einen Gott betrügen zu wollen!

    * * *

    Das Lager der Majunde lag nur wenige Meilen von der Küste entfernt, aber so gut verborgen im Dschungel Krakataus, daß es ebensogut auf dem Mond hätte liegen können. Wir waren eine weitere halbe Stunde durch den Wald gestolpert, als der Dschungel plötzlich wie abgeschnitten endete und sich eine halbkreisförmige, eine gute Viertelmeile messende Lichtung vor uns auftat.
    An die dreißig runde, mit spitzen Blätterdächern versehene Hütten gruppierten sich im Halbkreis um einen flachen See herum, dessen Wasser im Mondlicht wie geschmolzenes Pech schimmerte. Ein gewaltiges Lagerfeuer loderte im Zentrum des Eingeborenendorfes. Schattenhafte Gestalten bewegten sich davor, und die Nacht trug Fetzen eines fremdartig klingenden, aber sehr melodischen Gesanges heran.
    Yo Mai gebot uns mit Gesten, stehenzubleiben, als wir die Lichtung zur Hälfte überquert hatten, und verschwand rasch in der Dunkelheit. Die anderen Majunde-Krieger umringten Shannon und mich weiter, und das ungute Gefühl in mir nahm weiter zu; jetzt, als ich sie im hellen Mondlicht erkennen konnte.
    Selbst der größte von ihnen reichte mir gerade bis zur Schulter, und ich bin, obgleich nicht gerade klein, so doch auch alles andere als ein Riese. Aber was ihnen an Größe fehlte, das machten sie an Wildheit wieder wett. Ihre Gesichter waren – anders als das Yo Mais – mit bunten Farben bemalt, was ihnen ein schreckenerregendes Äußeres gab, und die Bögen in ihren Händen erweckten nicht gerade den Eindruck, als ob sie damit nur auf Paradiesvögel zu schießen gewohnt waren. Ein leiser Schauer überlief mich, als ich daran dachte, daß der Kannibalismus in diesem,Teil der Welt nicht unbedingt so ungewöhnlich war wie in England.
    Nach einer schieren Ewigkeit kam Yo Mai zurück. »Unser Ältester erwartet euch«, sagte er.
    Shannon nickte und wollte losgehen, aber Yo Mai hielt ihn mit einer fast hastigen Geste noch einmal zurück.
    »Behandele ihn respektvoll«, sagte er warnend. »Und denke immer daran, daß ihr nur noch lebt, weil Eldekerk für euch gesprochen hat. Unsere Gastfreundschaft kennt Grenzen.«
    Shannon nickte abermals, warf mir einen auffordernden Blick zu und ging weiter. Ich folgte ihm.
    Mit einer Mischung aus Neugier und Unbehagen sah ich mich um, als wir das Majunde-Dorf durchquerten. Trotz unserer mißlichen Lage schlug mich das Bild auf sonderbare Weise in seinen Bann.
    Es war wie eine Reise in die Vergangenheit der Vergangenheit. Nur wenige Stunden hinter uns gab es eine Stadt, die, wenngleich über die Maßen ärmlich, so doch eindeutig zum neunzehnten Jahrhundert gehörte, und noch nicht einmal eine Woche zurück, war ich auf einem Schiff gewesen, das die Weltmeere mit der Kraft von hundert Elefanten kreuzte, aber dieses kleine Dorf hier schien geradewegs in die Steinzeit zu gehören.
    Die Hütten waren aus Bast und Stroh und großen, fingerartigen Blättern gefertigt und ausnahmslos rund. Es gab keine Fenster, sondern nur eine niedrige, halbrunde Tür, durch die man wohl eher in ihr Inneres kriechen mußte, als man gehen konnte, und einem Rauchabzug im Dach, aber alles war von einer erstaunlichen Reinlichkeit. Verglichen mit dem Majunde-Dorf war Eldekerks Haus unten in der Stadt schlichtweg ein Saustall. Von der VAN HELSING gar nicht erst zu reden.
    Und auch die Majunde selbst kamen mir auf sonderbare Weise – obgleich behangen – zivilisiert vor. Ihre Gesichter waren voller Mißtrauen, und in so manchem Blick, der Shannon und mich traf, las ich einen tiefen, in endlosen Jahren der Feindschaft gewachsenen Groll; aber nirgendwo Falschheit.
    »Gefällt große Massa, was weiße Massa sehen?« fragte Yo Mai plötzlich.
    Ich wandte den Blick und sah ihn einen Moment an, bis ich begriff, was sein absichtliches Redebrechen bedeutete. Ein heftiger Ärger ergriff von mir Besitz.
    »Ihr Zynismus ist fehl am Platze, mein Freund«, sagte ich. »Ich gestehe, daß ich überrascht bin. Angenehm überrascht.«
    Yo Mai lächelte entschuldigend. »Verzeihen Sie, Mister Craven. Ich wollte sie nicht beleidigen.«
    »Das haben Sie aber«, sagte ich patzig. Ich sah, wie er unter meinen Worten zusammenfuhr, und sie taten mir fast im gleichen Moment wieder leid. »Ich bin ein wenig gereizt«, sagte ich erklärend. »Es macht mich nervös, wenn jemand mit einem Bogen auf mich zielt.«
    Yo Mai nickte. »Das kann ich

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