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Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft

Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft

Titel: Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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auf den Krieger hinabsah, den Shannon getötet hatte. »Ich hoffe doch, daß ich nicht zu spät gekommen bin, um den interessanten Teil der Vorstellung zu verpassen«, sagte er hämisch. »Wie ich sehe, haben Sie sich mit meinen kleinen braunen Freunden schon bekannt gemacht. Das vereinfacht die Sache.«
    Ich wollte antworten, aber in diesem Moment stieß der Majunde-Zauberer Shannon mit einem Schrei beiseite und sprang auf Tergard zu. »Du Teufel!« kreischte er. »Weißer Hund! Du sprichst mit gespaltener Zunge und entweihst unser Heiligtum! Die Götter werden dich strafen!«
    Tergard sah ihm scheinbar ungerührt entgegen. Reglos wartete er, bis der Zauberer ihn beinahe erreicht hatte, sprang mit einer blitzschnellen Bewegung zur Seite und hob den Arm.
    Der Magier schrie auf, taumelte wie vom Blitz getroffen zurück und krallte die Hände über der Brust in den Stoff seines Gewandes. Das buntgefärbte Leinen begann sich dunkel zu färben, und im roten Licht der Lava sah ich eine winzige Messerklinge in Tergards Händen blitzen. Der Majunde taumelte, brach in die Knie und fiel auf die Seite.
    »Mörder«, murmelte ich. »Sie verdammter Mörder! Ist das die Art, auf die Sie die Regeln ihres Ordens schützen?«
    Tergard lächelte kalt, steckte seine Waffe weg und zog einen handgroßen Gegenstand unter dem weißen Gewand hervor. Ich konnte nicht erkennen, was es war, aber Tergards Lächeln wurde noch breiter, und Shannon stieß einen überraschten Laut aus,
    »Wissen Sie, Craven«, sagte Tergard beinahe gelangweilt, »sie beginnen mir auf die Nerven zu gehen, Craven. Aber ich weiß ein gutes Mittel dagegen.« Damit griff er abermals unter sein Gewand und zog eine lange, glitzernde Nadel hervor, um sie tief in den sackähnlichen kleinen Gegenstand zu stoßen, den er in der Rechten trug.
    Ein Schwerthieb traf mein Herz.
    Ich brach in die Knie, krümmte mich und krallte die Hände in die Brust. Flüssiges Feuer füllte meine Lungen, und mein ganzer Körper bestand nur noch aus Qual. Ich schrie, fiel nach vorne und riß mir das Gesicht an der scharfkantigen Lava auf.
    Plötzlich war der Schmerz fort, so schnell, wie er gekommen war, aber ich blieb weiter keuchend liegen, unfähig, mich zu rühren oder auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Wie von weit, weit her hörte ich Shannons Stimme irgend etwas schreien, ohne die Worte zu verstehen, dann ertönte ein dumpfer, klatschender Laut, und Shannon brach neben mir in die Knie.
    Der Templer, der ihn mit der Breitseite seines Schwertes niedergeschlagen hatte, versetzte ihm noch einen Tritt und trat zurück, um Platz für Tergard zu machen. Ein höhnisches Lächeln verzerrte die Züge des Masters, als er sich vor mir in die Hocke sinken ließ und die rechte Hand ausstreckte.
    »Sie sind ein intelligenter Mann, Robert«, sagte er. »und trotzdem haben Sie sich wie ein Narr benommen. Sie haben die ganze Zeit den falschen Mann verfolgt, wissen Sie das?«
    Stöhnend richtete ich mich auf, blinzelte die Schleier weg, die vor meinen Augen wogten, und stierte auf Tergards Hand.
    In seinen Fingern lag eine Puppe.
    Eine kleine, grob zusammengenähte Voodoo-Puppe, auf deren Kopf jemand mit ungelenken Strichen eine häßliche Karikatur meiner Züge gemalt hatte. In ihrem Strohhaar schimmerte eine weiße Strähne.
    »Sehen Sie?« lachte Tergard. »Dieser idiotische Eingeborene hatte die Güte, sie zu verlieren, und ich habe mir erlaubt, sie aufzuheben. Man soll nichts verkommen lassen, nicht wahr?«
    »Sie... Sie sind ja wahnsinnig!« stöhnte ich.
    Tergard lächelte, hob die Nadel, die er in der anderen Hand trug – und trieb sie mit einem Ruck tief in den Kopf der Stoffpuppe.
    Als ich wieder zu Bewußtsein kam, lag ich auf dem Rücken. Blut lief über mein Gesicht, und der Schmerz in meinem Schädel war unerträglich.
    Einer von Tergards Männern riß mich in die Höhe und zwang mich, den Tempelherren anzusehen. Das Lächeln in Tergards Augen war erloschen und hatte einem grausamen, entschlossenen Ausdruck Platz gemacht.
    »Sie werden jetzt sterben, Mister Craven«, sagte er. »Es tut mir zwar leid, daß mir nicht mehr Zeit bleibt, mich mit Ihnen zu befassen, aber ich bin sicher, Sie wissen die Mühe zu würdigen, die ich mir gemacht habe. Das hier –« er hob die Voodoo Puppe und hielt sie mir ganz dicht vor die Augen, »– ist jedenfalls ein angemesseneres Ende für den Sohn eines Hexers, als von einem hirnlosen Idioten wie Roosfeld zu Tode geprügelt zu werden, nicht

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