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Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Titel: Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Die Wände waren bis unter die Decke hinter Büchern verborgen. Es mußte sich um tausende von Bänden handeln. Ihr Anblick erfüllte Jeff mit einem ehrfürchtigen Schaudern. In mühevoller Arbeit hatte er sich das Lesen und Schreiben selbst beigebracht, zumindest einigermaßen, und Bücher waren für ihn fast schon etwas Heiliges. Leider kam er ohne Geld auch fast ebenso schwer an ein Buch heran wie an einen Heiligenschein.
    Der unerwartete Anblick lenkte Jeff nur wenige Sekunden lang ab, dann richtete er den Blick wieder auf Necron. Er schrak zusammen, als der Alte den Kopf wandte und plötzlich zu ihm herüberstarrte. Doch mit keiner Regung gab er zu erkennen, daß er den Jungen entdeckt hatte. Statt dessen setzte er seine unruhige Wanderung durch das Zimmer fort.
    »Er kann dich nicht sehen«, vernahm Jeff eine Stimme neben sich, und erneut zuckte er zusammen. An seiner Seite stand der Graue Bredshaw – in der Gestalt, wie er vor zweihundert Jahren ausgesehen haben mußte, wenn auch seltsam durchsichtig wie ein dichter Nebelschleier.
    Er überragte Jeff um fast einen ganzen Kopf. Seine Gestalt war mager, fast dürr, kaum mehr als ein von Haut überspanntes Skelett. Ein seltsames Feuer glomm in seinen dunklen Augen, die seinem schmal geschnittenen, aber starr wirkenden Gesicht so etwas wie Leben verliehen. Ein adeliger Dünkel schwang darin mit, und die straff zurückgekämmten Haare ließen das Gesicht älter und strenger wirken, als es auf den zweiten Blick aussah.
    Wie von einem Schlag getroffen sprang Jeff zurück. »Was... was hat das zu bedeuten?« keuchte er, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, daß Necron seine Worte durch die Spalten hören mußte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er die Erscheinung an.
    »Das ist mein Haus«, antwortete Bredshaw und betonte seinen Besitz auf eine Art, die Jeff eine Gänsehaut über den Rücken jagte. »Ich habe mich zeit meines Lebens mit Magie beschäftigt, und in diesem Gemäuer findest du die Essenz all dieser Forschungen. Niemand kann diese Geheimgänge finden, etwas hören, was hier gesprochen wird, oder auch nur von der anderen Seite die Spalten entdecken. Hast du dich nicht gewundert, daß nirgendwo Staub lag? Ohne meine Anwesenheit ist es nicht viel mehr als ein totes, konserviertes Gebäude, aber während ich hier verweile...« Er machte eine bedeutungsvolle Pause, die in Jeff unangenehme Phantasien zum Leben erweckte. »Innerhalb dieser Mauern kann ich jede beliebige Gestalt annehmen. So ist es auch für Drachenkrieger keine Schande, den Kampf gegen einen leibhaftigen Drachen zu verlieren. Komm jetzt, wir müssen zu Craven.«
    »Woher wollen Sie wissen, wer diese Leute sind und was sie wollen?« hakte Jeff nach. Allmählich kam er sich wie eine nebensächliche Figur auf einem großen Spielbrett vor. Weder kannte er die Regeln, noch wußte er, was überhaupt gespielt wurde. Aber er wurde nach Belieben hin und her geschoben, erst von Necron und jetzt von Bredshaw, ohne daß der Totgeglaubte bereit schien, mehr als nur einen winzigen Zipfel des Geheimnisses zu lüften.
    »Ich weiß alles, was ES wußte, und ES nahm sehr vieles wahr, auch über weite Entfernungen«, antwortete Bredshaw ausweichend, und Ungeduld schwang in seiner Stimme mit. »Ich weiß über Necron und seine Drachenkrieger Bescheid. Er hat drei seiner Schergen ausgeschickt, um den Hexer...« Er unterbrach sich, starrte Jeff einen Moment lang mit jäh aufflackerndem Zorn an und wandte sich dann brüsk um. »Komm endlich!« befahl er.
    Widerwillig folgte Jeff dem Mann, doch nicht, ohne noch einen Blick durch eine Spalte zu werfen. So bekam er noch mit, wie die Tür des Zimmers sich öffnete und ein Drachenkrieger eintrat. Der Schwarzgewandete trug etwas auf den Armen, das er vor Necron ablegte. Es dauerte einige Sekunden, bis Jeff erkannte, worum es sich handelte, aber als er es wußte, wurde er plötzlich ganz ruhig, und ein grimmiges Lächeln huschte über sein Gesicht.
    Nicht, daß der Anblick ihn erfreut hätte, gab er ihm eine winzige, nur Sekunden währende Macht über den Grauen Bredshaw. Aber diese Überlegenheit, und war sie auch noch so kurz und unbedeutend, gab ihm ein wenig Selbstvertrauen zurück.
    »Ich würde nicht weitergehen«, sagte Jeff mit spröder Stimme und genoß es, wie Bredshaw stehenblieb und sich herumdrehte. »Ich glaube, wir brauchen nicht mehr nach Mr. Craven zu suchen«, fügte er rasch hinzu. »Er befindet sich bereits bei Necron.«

    * * *

    Etwas klatschte in mein

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