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Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Titel: Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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entdeckte ich Ephraim Carringham, und ich vermutete, daß es sich bei den anderen Leuten um seine Begleiter handelte. Ich hatte sie vorher nicht deutlich genug sehen können, um sie jetzt wiederzuerkennen.
    Doch etwas war mit ihnen geschehen. Ihre Augen zeigten einen leblosen, entrückten Ausdruck, als befänden sie sich gar nicht mehr in der realen Welt.
    Genauer gesagt – als befänden sie sich unter hypnotischem Einfluß. Die Menge teilte sich und schuf eine Gasse, durch die ein Mann vortrat, dessen Anblick mich wie ein Schlag traf.
    Necron!
    Ein triumphierendes Lächeln lag auf den Zügen des uralten Magiers. Ich wußte jedes Wort im voraus, das er nun aussprechen würde.
    »Ich gratuliere dir, Craven, und ich danke dir, daß du das SIEGEL für mich geholt hast. Aber jetzt kannst du es mir ruhig geben. Oder möchtest du einem kollektiven Selbstmord der Menschen hier beiwohnen? Jeder von ihnen wird sich mit Vergnügen selbst töten, wenn ich nur den Befehl dazu gebe. Und das möchten wir doch sicherlich beide nicht, oder?«
    Jedes einzelne seiner Worte traf mich wie ein Keulenschlag. Skrupel durfte ich von ihm nicht erwarten. Necron würde seine Drohung wahrmachen, um sein Ziel zu erreichen. Ich kannte die Macht der Hypnose, hatte sie mir schließlich selber oft genug zu Nutzen gemacht. Er benötigte nicht einmal eine Waffe, sondern würde die Menschen einfach zwingen, nicht mehr zu atmen, oder er würde ihren Herzschlag anhalten.
    Ich hielt die Macht in Händen, zu verhindern, daß er alle sieben SIEGEL in die Hände bekam und sie zusammenfügte, aber ich konnte sie nicht nutzen. Nicht, solange ich sie mit dem Leben der Einwohner Arcenboroughs bezahlen mußte. Sie hatten noch vor wenigen Stunden versucht, mich zu töten, aber sie waren Menschen und ich konnte kein Todesurteil über sie fällen.
    »Das SIEGEL«, sagte Necron ruhig und streckte fordernd die Hand aus. Einen Moment wog ich das spiralförmige Auge Shudde-Tuurs noch in der Hand, dann warf ich es ihm zu.
    Er fing es geschickt auf. Im nächsten Moment war er verschwunden; nur sein gellendes Lachen schallte noch über den Platz.
    Gleichzeitig fiel der Bann von den Menschen ab. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie die Nachwirkungen der Hypnose ganz abgeschüttelt hatten, dann schlichen sie wie geprügelte Hunde davon. Ihr schlechtes Gewissen konnte ich ihnen nicht abnehmen. Das war etwas, womit sie selber fertigwerden mußten.
    Nur Carringham blieb. Zögernd trat er auf mich zu.
    »Sie... Sie werden doch wegen vorhin...? Ich meine, wir waren in Panik und...«
    »Halten Sie den Mund«, befahl ich grob. »Nein, ich werde keine rechtlichen Schritte gegen Sie in die Wege leiten.«
    Er atmete erleichtert auf.
    »Unter einer Bedingung allerdings«, fuhr ich mit scharfer Stimme fort. »Sie werden Ihre Anteile an der ATC verkaufen. Ich werde einen Verwalter meines Vertrauens telegraphisch herbestellen.«
    Meine Worte dämpften seine Freude sichtlich. »Die Aktien gehören mir«, protestierte er. Seine Schweinsäuglein funkelten empört. »Es wäre Diebstahl, wenn Sie...«
    »Sie haben die Einwohner zu einem Mordversuch aufgestachelt«, erinnerte ich ihn sanft, während ich innerlich kochte. »Wenn Sie es vorziehen, können Sie den Besitz ihrer Aktien auch im Gefängnis genießen. Die Gefängnisse dieses gastlichen Landes sollen nicht sehr bequem sein, habe ich mir sagen lassen.«
    Betreten senkte er den feisten Kopf.
    »Sie werden eine angemessene Entschädigung erhalten, keine Angst. Wie wäre es mit hundert Dollar?«
    »Hundert...?« Mein Angebot verschlug ihm die Sprache.
    »Zehn Jahre Gefängnis kämen sicherlich zusammen«, überlegte ich laut. Eine diebische Genugtuung erfüllte mich. »Das Geld, das Sie aus der Gesellschaft herausgepreßt haben, bleibt Ihnen erhalten. Im übrigen steht es Ihnen selbstverständlich frei, weiterhin für die ATC zu arbeiten. Beispielsweise in der Färberei. Die Arbeitsbedingungen dort werden sich ja nun um einiges verbessern.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ ich ihn stehen und ging davon. Nach wenigen Schritten hatte ich Ephraim Carringham bereits vergessen. Meine Gedanken kreisten um Necron und um die SIEGEL. Von Arcenborough aus würde ich meinen Kampf gegen ihn fortsetzen. Aber um welchen Preis!
    Ich dachte an Jeff Conroy. Die sterblichen Überreste des Jungen waren inzwischen fortgeschafft worden. Ich würde noch bis zu seiner Beerdigung in Arcenborough bleiben.
    Es war das mindeste, was ich ihm schuldig war. Und das

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