Der Hexer - NR24 - Der Zug der in den Alptraum fuhr
Bewußtsein für den Shoggoten gewesen war, zu verblassen begann, sandte es Befehle aus.
Der Shoggote starb einen schnellen, lautlosen Tod.
Aber die gräßliche Saat, die er auf der Spur seines Opfers ausgelegt hatte, begann im gleichen Moment aufzugehen. Lautlos und unsichtbar.
Noch...
* * *
»Er ist tot.« Der Arzt hob bedauernd die Hände, in einer Bewegung, die zu schnell kam, um echt zu wirken, und sagte: »Es tut mir leid«, mit einem Mitgefühl in der Stimme, das zu tief war, um mehr als berufsmäßig zu sein.
Teagarden schwieg eine ganze Weile, und auch von dem guten Dutzend Männern, die ihn, den Arzt, und den hastig freigeräumten Billardtisch mit dem Leichnam Vardens umstanden, sagte keiner ein Wort. Die Stille war beinahe unheimlich.
»Tot?« wiederholte Teagarden schließlich. Seine Stimme war vollkommen ausdruckslos.
»Er war schon tot, als ich kam«, sagte der Arzt. »Beinahe jedenfalls.« Er seufzte, schüttelte den Kopf und begann seine Instrumente in die abgewetzte Ledertasche zu packen, die er mitgebracht hatte. »Vielleicht war es besser für ihn«, fuhr er fort, ohne Teagarden dabei anzublicken. »Sein Rückgrat war gebrochen, wissen Sie? Er wäre ein Krüppel geblieben, vom Hals abwärts gelähmt, sein Leben lang.«
Teagarden schwieg weiter. Nur seine Augen schienen zu brennen, während er auf das im Tode sonderbar friedfertig aussehende Gesicht Vardens herabblickte.
»Kannten Sie ihn?« fragte der Doc.
»Kannten?« Teagarden lächelte dünn. Seine Lippen waren blutleer. »Ja«, bestätigte er nach einer sekundenlangen Pause. »Er war mein Halbbruder.«
Diesmal sah der Arzt doch auf. Ein betroffener Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit. »Das… das tut mir leid«, murmelte er. »Wie ist es passiert?«
Wieder vergingen endlose Sekunden, bis Teagarden auf die Frage des Arztes antwortete. »Es... es war ein Unfall«, sagte er. Er wandte sich um und deutete auf die Überreste des Lüsters, die noch nicht beiseitegeschafft worden waren. »Die Kette ist gerissen. Er hatte Pech und stand genau darunter.«
»Gerissen? Einfach so?« Der Zweifel in der Stimme des Arztes war unüberhörbar. »Das sollten Sie nachprüfen lassen«, sagte er. »Eine solche Kette darf nicht reißen. Wenn es ein Materialfehler war –«
»Wir werden herausfinden, wessen Schuld es ist«, unterbrach ihn Teagarden eisig. »Und derjenige wird dafür bezahlen, Doc. Und nun –« Er deutete mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung zur Tür, »– gehen Sie zur Kasse und lassen sich Ihr Honorar auszahlen. Um den Toten kümmern wir uns.«
Der Arzt schien noch etwas sagen zu wollen, aber da war plötzlich etwas in Teagardens Blick, das ihn verstummen ließ. Mit einer übertrieben hastigen Bewegung raffte er seine Tasche auf, fuhr auf dem Absatz herum und stürmte davon.
Teagarden atmete hörbar ein. Auf seinem Gesicht war noch immer nicht der geringste Ausdruck zu lesen, aber vielleicht war es gerade das, was die Männer, die ihn kannten, sich beinahe furchtsam ducken ließ, als er sich nach einer Ewigkeit umwandte und auf den Leichnam hinter sich deutete.
»Schafft ihn fort«, sagte er leise. »Und bringt Joe zu mir, sobald er zurück ist.«
Einer der Männer trat vor. Seine Bewegungen waren abgehackt und verrieten die Furcht, die ihn erfüllte.
»Du bist schon hier?« Teagarden runzelte die Stirn. Plötzlich wurde seine Stimme scharf. »Was tust du hier? Ich habe dir befohlen, diesen Craven nicht aus den Augen zu lassen!«
»Das... das habe ich auch nicht getan«, verteidigte sich Joe hastig. »Aber er ist... er ist fort, Mr. Teagarden.«
»Fort?« Teagarden packte den Mann bei den Rockaufschlägen und schüttelte ihn. »Was soll das heißen? Er ist dir entwischt?«
»Nein! Das... das heißt, ja. Aber es... es war nicht meine Schuld. Ich bin ihm gefolgt bis zum Bahnhof.«
Teagarden ließ ihn los. Der Zorn in seinem Blick machte einem sonderbar lauernden Ausdruck Platz. »Zum Bahnhof?«
Joe nickte hastig. »Er ist die ganze Zeit bei Cody und dieser Rothaut geblieben. Auch als... als sie in den Zug gestiegen sind.«
»Und warum bist du ihm nicht gefolgt?« fauchte Teagarden.
»Das bin ich ja«, verteidigte sich Joe. Seine Augen waren groß vor Furcht »Aber Cody hat einen ganzen Wagen für sich und seine Truppe gemietet Ich... ich kam nicht an ihn ran. Und als der Zug dann angefahren ist, ist Craven ja auch wieder ausgestiegen.«
»Und du bist ihm gefolgt?«
Joe nickte, wischte sich mit dem
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