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Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt

Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt

Titel: Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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werden. Zudem behinderte mich der staubfeine Sand beim Laufen, so daß meine Kräfte mit fast jedem Schritt abnahmen.
    Eine Ansammlung rundgeschliffener grauer Felsen tauchte vor mir auf, und aus meinem Rennen wurde ein verzweifelter Zickzacklauf, der mich abermals Kraft – und vor allem Zeit! – kostete, während die Spinnenarmee wie eine braunschwarze Flut einfach über die Felsen hinwegwogte und mein Vorsprung auf etwas weniger als die Hälfte zusammenschmolz. Der Anblick spornte mich noch einmal zu größerer Schnelligkeit an. Ich ignorierte die pochenden Schmerzen in meiner Brust, setzte mit einem Sprung, den ich unter normalen Umständen niemals geschafft hätte, über einen weiteren Felsen hinweg – und versank bis zur Hüfte im Sand.
    Verzweifelt warf ich mich zurück und herum, streckte die Hände nach dem Felsen aus, über den ich gerade hinweggesprungen war – und zog die Arme mit einem Schrei wieder zurück.
    Auf dem Stein erschien der haarige Schädel einer Spinne, dann eine zweite, dritte, vierte, fünfte...
    Binnen Sekunden verschwand der halb mannshohe Felsbuckel unter einer schwarzen, wogenden Decke. Tausende ausdrucksloser Spinnenaugen starrten auf mich herab. Ein furchtbares Rascheln und Zischen lag in der Luft. Mit verzweifelter Kraft versuchte ich mich aus dem Sand emporzustemmen, um den Spinnen zu entkommen. Es gelang mir nicht. Meine Beine saßen fest wie einzementiert.
    Aber die Spinnen griffen auch nicht an.
    Rings um mich erschienen weitere der widerwärtigen Insekten. Hunderte, schließlich Tausende, die einen dichten schwarzen Teppich bildeten, der mich von allen Seiten umschloß.
    Aber keine einzige kam näher als einen Yard an mich heran.
    Und plötzlich begriff ich auch, warum.
    Es war nicht meine Wenigkeit, die ihnen einen solchen Respekt einflößte – sondern der zwei Yards durchmessende Fleck von Treibsand, in den ich hineingesprungen war!
    Etwas Unsichtbares, Weiches zerrte an meinen Füßen, und plötzlich glitt ich eine Handbreit tiefer, in den Sand. Ich schrie auf, warf mich zurück und machte verzweifelte Schwimmbewegungen mit den Händen, aber alles, was ich damit erreichte, war, noch tiefer in den Treibsand hineinzusinken.
    Mit aller Kraft zwang ich mich zur Ruhe. Mein Einsinken hörte dadurch zwar nicht auf, verlangsamte sich aber zumindest ein wenig. Sanfte Wellenbewegungen kräuselten die Oberfläche des Sandes. Die Spinnen huschten hierhin und dorthin. Das Zischeln und Rascheln, mit denen sie ihre haarigen Leiber aneinanderrieben, nahm zu. Und der Zug an meinen Beinen wurde stärker.
    Wieder sank ich ein Stück weit in den Boden. Der Treibsand reichte mir jetzt bis an die Achseln, so daß ich die Arme heben mußte. Für einen Moment überlegte ich ernsthaft, den Felsen zu ergreifen und mich lieber den Spinnen zum Kampf zu stellen, als hilflos im Sand zu ersticken, verwarf den Gedanken aber so rasch, wie er gekommen war.
    Wieder erfolgte ein sanfter, aber ungemein kraftvoller Ruck an meinen Beinen, und erneut sank ich tiefer in den Sand ein. Noch eine Minute, vielleicht zwei, und ich würde sterben.
    Robert! Wach auf!
    Die Stimme war direkt in meinen Gedanken. Und es war eine Stimme, die ich kannte. Shadows Stimme!
    Ich fuhr hoch – wodurch ich so weit in den Sand hineinglitt, daß er mir jetzt im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals stand – und starrte aus schreckgeweiteten Augen in die Runde. Hinter der Spinnenarmee war eine Gestalt erschienen, die Gestalt einer Frau mit silbernem Haar, die mit weit ausgreifenden Schritten auf mich zugelaufen kam. Der lebende Teppich zu ihren Füßen schien sie dabei nicht im geringsten zu irritieren, denn sie rannte einfach weiter, ohne auch nur im Schritt innezuhalten.
    »Wach auf!« schrie sie immer wieder. »So wach doch auf!«
    Aber die Angst hatte mich viel zu fest in ihrem Griff, als daß ich den Sinn dieser Worte auch nur begriff. Schreiend stemmte ich mich noch einmal mit aller Gewalt gegen den saugenden Sand und streckte beide Arme in ihre Richtung. Shadow kam herbeigerannt, stolperte plötzlich und fiel der Länge nach zwischen die Spinnen. Mit einer blitzartigen, wogenden Bewegung schloß sich die schwarze Decke über ihr.
    Aber mir blieb nicht einmal Zeit, einen erschrockenen Laut auszustoßen, da sprang sie auch schon wieder auf, rannte weiter und fiel dicht am Rande des Treibsandloches auf die Knie. Spinnen krabbelten über ihr Gewand, hielten sich mit zitternden Beinen in ihrem Haar fest und tasteten nach ihrem

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