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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Hayworthy. »Ein kleiner Trupp. Zehn, allerhöchstens fünfzehn Männer. Genug, um das Kastell zu nehmen, aber auch nicht so viele, daß sie auffallen.«
    »Fünfzehn Männer?« Von Schmid lachte böse. »Und ich nehme an, einer davon wirst du sein.«
    Hayworthy nickte. »Und du, Bruder. Dazu noch dreizehn unserer besten Krieger. Und wir müssen schnell machen. In zwei Stunden wird es Tag. Dann wird man uns sehen, von der Burg aus.« Er drehte sich herum und sah fragend zu Balestrano hinüber. »Nun?«
    Jean Balestrano zögerte lange. Aber schließlich nickte er.

    * * *

    Der Glassarg war zerborsten. Das obere Drittel des Deckels war schlichtweg verschwunden, als wäre es unter einem ungeheuren Hieb regelrecht pulverisiert worden. Breite, wild gezackte Risse zogen sich durch den Rest des kristallenen Gebildes, und auf dem blauen Samt, mit dem es ausgeschlagen gewesen war, waren häßliche braunrote Flecke.
    »Er muß verwundet sein, Herr«, sagte der Drachenkrieger leise. »Auf den Kissen ist Blut. Und auch hier auf den Stufen – seht Ihr?«
    Necron drehte sich langsam herum, blickte jedoch nicht in die Richtung, in die der ausgestreckte Arm des Mannes wies, sondern starrte ihm in die Augen. Der Drachenkrieger hielt seinem Blick weniger als eine Sekunde stand, dann senkte er hastig den Kopf. Obwohl sein Gesicht bis auf einen schmalen Streifen über den Augen vom schwarzen Tuch seiner Tracht verhüllt war, konnte Necron sehen, wie groß die Angst war, die er ausstand. Er hatte versagt. Und es gab nur eine einzige Strafe für einen Diener Necrons, der versagte.
    »Wie konnte das geschehen?« fragte Necron leise.
    Der Mann zögerte, ehe er antwortete. Seine Stimme zitterte, ganz leicht nur, aber doch hörbar. »Ich weiß es nicht, Herr«, sagte er. »Yaccor und ich haben unseren Posten nicht verlassen.«
    Necron starrte ihn an, hob die Hand und ergriff die Schulter des Drachenkriegers. Seine dürren Finger krallten sich so heftig in den schwarzen Stoff seines Gewandes, daß der Mann vor Schmerz zusammenzuckte.
    »Ihr habt eure Posten nicht verlassen, so?« schnappte er. »Und ihr habt auch nichts Verdächtiges gehört?«
    »Nein, Herr«, sagte der Drachenkrieger. »Ich... ich schwöre Euch, daß es so war! Niemand hat den Saal betreten oder verlassen!«
    Necrons Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse. Er ließ die Schulter des Mannes los, hob den Arm und ballte die Hand zur Faust, als wolle er ihn schlagen, tat es aber dann doch nicht, sondern fuhr mit einer abgehackten Bewegung herum und starrte zornig auf den zertrümmerten Glassarg herab.
    »Er lebt«, flüsterte er. »Shannon lebt, und er ist wach. Ich fühle es. Ich kann seine Nähe spüren.«
    »Soll ich... soll ich die Festung durchsuchen lassen?« fragte der Krieger. »Ich bin sicher, wir fangen ihn wieder, wenn er –
    »Nein!« unterbrach ihn Necron hart. »Er würde euch alle töten. Und es ist auch nicht notwendig. Ich bin sicher, er wird zu mir kommen, wenn die Zeit reif ist.« Er schwieg einen Moment, dann fuhr er abermals herum und wies mit einer befehlenden Geste zum Ausgang. »Geh und alarmiere meine Garde«, sagte er. »Ich denke, es ist an der Zeit, unseren Gästen einen kleinen Besuch abzustatten.«

    * * *

    Von unten aus betrachtet hatte der Berg nicht einmal so hoch ausgesehen. Er war ein Koloß, massig und finster, aber nicht sonderlich hoch; wenigstens war es das, was Rupert Hayworthy geglaubt hatte.
    Aber es stimmte nicht. Sie waren seit einer guten halben Stunde unterwegs, und der mißgestaltete Schatten der Burg auf seinem Gipfel war keinen Deut näher gekommen, fast als wüchse der Berg im gleichen Maße über ihnen empor, in dem sie ihn erklommen.
    Bruder Hayworthy lächelte über diesen albernen Gedanken, aber es gelang ihm nicht vollends, ihn dorthin zurückzutreiben, wo er hergekommen war. Etwas blieb zurück; eine Unsicherheit, die ihm fremd war, und ein Gefühl körperloser Bedrohung, das ihn ängstigte.
    »Nervös, Bruder Rupert?« fragte von Schmid spöttisch.
    Hayworthy antwortete nicht gleich, sondern drehte nur den Kopf und sah den Herzog an, der wie er im Schutze eines mächtigen Felsblockes niedergekniet war und zum Turm des kleinen Kastells hinaufblickte. In unregelmäßigen Abständen erschien ein Schatten hinter den sonderbar geformten Zinnen des bizarren Bauwerkes. Aber Hayworthy wußte, daß sie nicht in Gefahr waren, entdeckt zu werden.
    Nach einer Weile nickte er. »Ein wenig«, gestand er. »Du nicht?«
    Von Schmid

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