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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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aus wie ein freundlicher grauhaariger Großvater, der gerade überlegt, welches Märchen er seinen Enkeln vor dem Einschlafen erzählen sollte. Nichts an ihnen wirkte irgendwie verändert.
    Und doch...
    Balestrano spürte seine Anwesenheit überdeutlich. Er war da, unsichtbar und lautlos, wie ein übler Geruch, der sich in der Wirklichkeit festgesetzt hatte, wartend, bereit. Ein Wort von ihm, ja, ein Gedanke, würde genügen, ihn zu entfesseln, die vier noch immer ahnungslosen Master in lebende Kampfmaschinen zu verwandeln, denen kein noch so mächtiger Gegner standhalten konnte. Aber er würde seinen Preis verlangen.
    Balestrano fühlte sich schuldig. Nicht wegen dem, was er bereits getan hatte, denn das hatte er tun müssen, sondern wegen dem, was er diesen vier Männern noch antun mußte...
    »Wir sind bereit«, drang Bruder Andrés Stimme in seine Gedanken. Balestrano schrak beinahe schuldbewußt hoch, sah den Storm-Master einen Moment lang verwirrt an und rettete sich in ein Lächeln. Er hoffte, daß er und die drei anderen nichts von seiner Unsicherheit spürten. Aber selbst wenn, dann würden sie es sicher auf den bevorstehenden Kampf schieben.
    Er nickte und wandte sich an einen der beiden Späher. »Was habt ihr herausgefunden?«
    »Das, was wir erwartet haben«, antwortete Bruder Botho anstelle des Kundschafters. »Dieser Berg ist eine Festung. Eine Falle, wie sie perfekter nicht sein könnte.« Er seufzte. Eine steile Falte erschien zwischen seinen Brauen. »Es wird viel Blut kosten, uns den Weg zur Burg hinauf zu erkämpfen, Bruder Jean«, sagte er. »Hätten wir noch den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite, könnte es uns gelingen, bis zur Burg vorzustoßen, ehe sie überhaupt merken, wie ihnen geschieht. Aber so...«
    Er sprach nicht weiter, aber Balestrano hörte deutlich den Vorwurf in seiner Stimme. »Wie viele Krieger hast du gesehen?« fragte er den Kundschafter.
    »Keinen«, antwortete der Mann. »Nicht direkt, jedenfalls. Es gibt ein kleines Kastell auf halber Höhe, das bemannt ist. Aber auf dem Weg selbst ist niemand.«
    »Das ist es ja gerade, was mir nicht gefällt«, sagte Bruder Hayworthy stirnrunzelnd.
    »Du vermutest eine Falle?«
    Hayworthy antwortete erst gar nicht.
    »Und wenn unser Kommen noch nicht gemeldet worden ist?« fragte van Velden plötzlich.
    Von Schmid lachte leise. »Ein verlockender Gedanke«, sagte er. »Aber nicht sehr wahrscheinlich. Der Späher hat uns gesehen. Und er wird kaum die Freundlichkeit gehabt haben, an einem Herzschlag dahinzuscheiden, ehe er Necron alarmieren konnte.«
    »Kaum«, gab van Velden gereizt zurück. »Aber möglich wäre es immerhin.«
    »Was?« fragte von Schmid böse. »Daß er auf einem Felsen hockt und in der Nase bohrt, während er darüber nachdenkt, wie er seinem Herren die schlechte Nachricht besonders schonend beibringen kann?«
    Van Velden fuhr herum. Balestrano sah, wie sich seine Hände zu Fäusten ballten, als er drohend auf den mehr als einen Kopf größeren Deutschen zutrat. Von Schmid erwiderte seinen Blick gelassen.
    »Brüder!« sagte Balestrano scharf. »Hört auf!«
    Van Velden atmete hörbar ein, trat aber gehorsam zurück und wandte sich wieder um, während von Schmid ein leises, abfälliges Lachen hören ließ.
    Balestrano erschrak. Schon jetzt? dachte er. Geht es schon los?
    »Möglicherweise hat Bruder Nies recht«, sagte Hayworthy plötzlich. Von Schmid blickte überrascht auf, sagte aber nichts, und auch Balestrano wandte sich verwundert an den Schotten.
    »Ich denke die ganze Zeit darüber nach«, fuhr Hayworthy fort. »Wenn ich dort oben in dieser Festung sitzen und über ein paar hundert Männer befehligen würde, wäre von unseren Kriegern jetzt schon keiner mehr am Leben. Diese Männer kennen sich hier aus, vergeßt das nicht. Necron müßte ein Narr sein, einen Angreifer so dicht an sich herankommen zu lassen. Für jemanden, der die Wüste kennt, ist ein zahlenmäßig überlegener Angreifer kein Hindernis.«
    »Bruder Nies allein könnte es mit tausend von ihnen aufnehmen« sagte de la Croix ernsthaft. »Die Wüste würde sie verschlingen.«
    »Aber das weiß Necron nicht«, antwortete Hayworthy ernst. »Bruder Nies hat recht – irgend etwas stimmt hier nicht. Vielleicht weiß Necron wirklich noch nicht, daß wir kommen. Es wäre Wahnsinn, würden wir diesen Vorteil verschenken.«
    »Und was schlägst du vor?« fragte von Schmid abfällig.
    »Wir sollten nur wenige Männer dort hinauf schicken«, sagte

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