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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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davon, nicht bemerkt worden zu sein, dann drückte er die Tür hinter sich zu und wandte sich zu mir um. Für einen ganz kurzen Moment lag das Gesicht der Gestalt im silbernen Licht des Mondes, das durch die schmalen Fenster hereinströmte.
    Ich unterdrückte im allerletzten Moment einen Schrei.
    Es war Priscylla!
    »Du?« keuchte ich. »Aber wieso –?«
    Priscylla war mit einem Satz bei mir, legte warnend den Zeigefinger über die Lippen und machte mit der anderen Hand eine erschrockene Geste. »Nicht so laut, Robert!« flüsterte sie. »Wenn Necron merkt, daß ich hier bin, ist alles verloren!«
    Ich verstummte gehorsam – was allerdings mehr an meiner Überraschung lag als etwa daran, daß ich in diesem Moment etwa begriffen hätte, was sie sagte.
    Priscylla blickte noch einmal zur Tür zurück, dann trat sie vollends auf mich zu, warf sich mit einem kleinen, nur mühsam unterdrückten Schrei an meine Brust und umklammerte mich mit den Armen; so heftig, daß mir die Luft wegblieb. Instinktiv öffnete ich den Mund, um wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft zu schnappen.
    Priscylla küßte mich.
    Es war wie ein elektrischer Schlag.
    Eine Sekunde lang stand ich starr da, wie gelähmt, dann schien etwas in mir aufzuflammen wie ein Stück zundertrockenes Holz, an das man eine Fackel hält. So heftig, daß es ihr weh tun mußte, preßte ich Priscylla an mich, erwiderte ihren Kuß und vergrub die Hände in ihrem Haar. Der klägliche Rest, der von meinem logischen Denken bisher noch geblieben war, wurde hinweggespült. Ich dachte nicht mehr, sondern spürte nur noch ihre Nähe, roch den Duft ihres Haares, spürte die berauschende Wärme ihres Körpers, den festen, aber sehr sanften Griff ihrer Finger in meinem Nacken...
    Es dauerte lange, bis wir uns voneinander lösten, und es war Priscylla, die meinen Griff mit sanfter Gewalt sprengte, und den Kopf zur Seite drehte, um wenigstens die Lippen freizubekommen. Ihr Gesicht glühte. Etwas war in ihren Augen, was ich noch niemals darin gesehen hatte, und das wie ein Funken auf mich übersprang und mich abermals in Flammen setzte. Wieder wollte ich sie an mich ziehen und sie küssen, aber diesmal wehrte sie mich ab.
    »Nicht, Robert«, sagte sie. »Noch nicht. Wir müssen reden.«
    Gehorsam ließ ich sie los – aber nur, um sie sofort wieder an mich zu ziehen, diesmal aber sehr sanft. Plötzlich spürte ich, wie schlank und zerbrechlich ihr Körper war, und mir wurde klar, daß ich ihr mit meiner ersten stürmischen Umarmung weh getan haben mußte. Behutsam hob ich die Hand, streichelte mit nur zwei Fingern ihre Wange, und zog sie an mich, um ihre Augenlider zu küssen. Ich konnte spüren, wie Priscylla unter der Berührung meiner Lippen erschauerte.
    »Du bist wach«, flüsterte ich. »Mein Gott, du... du bist wieder du selbst. Necron hat dich nicht –
    »Necron ist ein Narr«, sagte Priscylla. »Ich war vom ersten Moment an wach.« Sie lächelte. »Aber ich dachte mir, daß es vielleicht besser wäre, wenn er das nicht weiß.« Sie lachte, schob mich ein Stückweit von sich fort und öffnete mit einer raschen Geste die Spange, die ihren Mantel zusammenhielt. Darunter trug sie nichts als ein dünnes, halb durchsichtiges Gewand aus Seide, das von ihrem Körper mehr ent- als verhüllte.
    Verblüfft starrte ich sie an, aber noch bevor ich irgend etwas sagen konnte, trat sie schon wieder auf mich zu, umschlang mich mit den Armen und verschloß meine Lippen mit den ihren. Ihre Hände glitten in meinen Nacken, spielten einen Moment lang mit meinem Haar und krochen tiefer. Gleichzeitig begann ihr linker Fuß an meiner Wade emporzukriechen, kitzelte einen Moment lang meine Kniekehle – und trat dann wo wuchtig hinein, daß ich das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Priscylla half der Entwicklung noch ein wenig nach, indem sie sich in diesem Augenblick noch fester an mich preßte. Ich fiel nach hinten, landete reichlich unsanft auf dem Bett und zog Priscylla mit mir.
    Wieder vergingen sehr viele Minuten, ehe sich unsere Lippen voneinander lösten und Priscylla die Augen öffnete.
    »Was... was tust du?« keuchte ich mühsam. Mein Herz jagte, und jeder einzelne Nerv in meinem Körper schien in Flammen zu stehen. Meine Hände, die noch immer auf Priscyllas Rücken lagen, zitterten.
    Priscylla lachte leise. »Du stellst ziemlich dumme Fragen, findest du nicht?« sagte sie – während ihre Hände sich ganz und gar nicht mehr auf meinem Rücken befanden...
    »Aber das...

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