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Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

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Autoren: Verschiedene
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Kumpel?«
    Ich konnte ein Grinsen kaum unterdrücken. Endlich hatte ich diesen Quälgeist da, wo ich ihn haben wollte. Nun mußte ich mich beeilen, alles aus ihm herauszuquetschen, bevor er wieder klar denken konnte. Ich wußte nicht, wie sein Körper auf den Alkohol reagierte; vielleicht würde er sich schneller davon erholen, als mir lieb sein konnte. Oder schlichtweg einschlafen.
    »Wo kommst du her, Gurk?« begann ich. »Und was hat dieses Soll zu bedeuten? Warum mußt du mir Unglück bringen?«
    »’ne Menge Fragen«, tönte er. »Aber ich will versuchen, dir alles zu erklären. Obwohl ich kaum glaube, daß du’s verstehst«, fügte er mit einem breiten Grinsen hinzu. Er lehnte sich gegen das Holz und blinzelte mich mit glasigen Augen an. »Wie alle Kobolde wurde auch ich auf Ho-Tjar geboren«, fuhr er schließlich fort. »Das liegt in der elften Dimension – du weißt doch, daß die Existenz elf Dimensionen hat, oder?«
    Bevor ich antworten konnte, sprach er schon mit leicht schwankender Stimme weiter. In seine gelben Eulenaugen war ein träumerischer Glanz getreten; gewiß weilte er im Geiste nun auf seiner Heimatwelt.
    »Die Einwohner dort, die El-o-hym, sind schrecklich perfekt. Alles, was die anfangen, würde widerlich glattgehen – wenn wir Kobolde nicht wären! Darum gibt es uns. Wir sorgen für das Gleichgewicht des Universums, indem wir ihnen ins Handwerk pfuschen. Leider müssen auch wir uns an gewisse... Spielregeln halten.«
    Ich horchte auf. Wenn er mir seine ureigensten Gesetze verriet, wußte ich endlich, wie ich ihm beikommen konnte. Und ich hatte tatsächlich Glück!
    »Erst einmal darf niemand durch unsere Späße sterben«, fuhr er fort. »Nur darum lebst du jetzt noch, mein Freund. Die Decke hätte dich glatt zerquetscht, wenn ich sie nicht aufgehalten hätte... Dann dürfen wir einen einmal geleisteten Schwur nicht brechen. Wenn wir leichtsinnigerweise ein Versprechen gegeben haben, müssen wir es auch halten.« Er schüttelte sich. »Sonst werden wir auf eine tiefere Dimensionsstufe geworfen.«
    »Moment mal«, unterbrach ich ihn. »Heißt das, du bist nur hier, weil du einen Eid gebrochen hast?«
    »Einen?« Er lachte schrill und laut und hielt sich den fetten Bauch. »Junge, weißt du überhaupt, auf was für einer mickrigen Ebene ihr haust? Auf der sechsten! Ja, ich bin tief gesunken! Und alles nur, weil ich mein loses Mundwerk nicht halten kann! Ich weiß noch, wie ich dem Barmann von Yark el Hlark versprochen habe, seinen Konkurrenten ein wenig zu erschrecken. Und dann ist dieser Mistkerl einfach verunglückt, noch bevor ich ihm auf die Pelle rücken konnte! Und PLUMPS – Ebene sieben. Es ist ein Kreuz!« Er stöhnte mit leidgeprüfter Stimme und rollte die Augen.
    »Und dieses Soll?« hakte ich nach. Ich konnte förmlich spüren, wie er wieder nüchtern wurde. Seine Stimme hatte in der letzten Minute an Sicherheit gewonnen; mir blieb nur noch kurze Zeit.
    »Das ist so ‘ne Art Konto«, erklärte er. »Wenn ich genug Unheil in einer der Dimensionsebenen angerichtet habe, ohne Mist zu bauen, kann ich wieder um eine Stufe zurück.« Er seufzte schwer. »Aber bis dahin ist es noch ein ziemliches Stück Arbeit. Und außerdem hab’ ich zweihundert lange Jahre in einer dämlichen Salmiakflasche vertrödelt.« Er zwinkerte mir zu. »Aber mit dir könnte ich es schaffen. Wird ‘ne harte Zeit für dich, aber unter Freunden hilft man sich doch gern, was?«
    Ich konnte keine Sekunde länger warten!
    »Klar, Gurk«, sagte ich wie beiläufig. »Ich stehe ganz zu deiner Verfügung. Sobald ich mit dem Golem fertig geworden bin. Da fällt mir ein... könntest du nicht mit deinem Schabernack aufhören und mir dabei helfen, ihn zu vernichten?«
    »Aber klar doch! Ist versproch-«
    Er verschluckte sich fast an dem Wort, aber es war zu spät. Zu spät für ihn!
    »So unter Freunden«, fügte ich grinsend hinzu.
    Seine gesunde braune Hautfarbe wechselte in ein blasses Rot. Sekundenlang rang er um Luft, und seine langen weißen Haare standen starr vom Kopf ab.
    Dann fluchte er los. Ich kann seine Worte hier nicht wiederholen; zum einen kamen sie größtenteils in einer fremden, seltsam kehligen Sprache über seine Lippen, und über den Rest, den ich verstand, möchte ich den Mantel der Diskretion decken.
    »... du hast mich reingelegt!« schloß er seinen Wutausbruch. »Ich sollte mir meinen vorlauten Mund zunähen lassen! Und dich könnte ich –«
    »Vorsicht«, unterbrach ich ihn schnell. »Ebene

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