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Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Titel: Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Fingerkuppen schlugen und den Golem wie ein feines Netzwerk umschlossen, hoben sich als schwarze Linien vor einem hellen Hintergrund ab. Dort, wo sie die graue Haut des Golems berührten, färbte diese sich schwarz.
    Ich war nicht länger ein denkender, handelnder Mensch, wurde vielmehr von den ungeheuren magischen Kräften, die ich selbst entfesselt hatte, gelenkt und beherrscht. Ich war nicht mehr als eine Marionette in einem Kampf, der zwischen Göttern ausgetragen wurde.
    Die Kreatur zu meinen Füßen regte sich, kämpfte gegen das Netz aus Energie an, das ihren Körper umfing – und erhob sich!
    Für die Dauer eines Herzschlages nur trafen sich unsere Blicke. Ich brüllte auf und versuchte meine Augen zu schließen, doch ich hatte keine Kontrolle mehr über meine Muskeln.
    Unendlich langsam hob der Golem den rechten Arm, tastete nach meinem Gesicht.
    Hatte ich mich bis jetzt noch unbewußt gegen die Kräfte gewehrt, die aus meinem Innern an die Oberfläche gebrochen waren, so gab ich nun den letzten Widerstand auf.
    Das letzte, was ich bewußt wahrnahm, waren zwei fingerdicke, grelle Feuerstrahlen, die aus meinen Augen schossen und den Kopf des Golems trafen.
    Dann wurde es Nacht um mich herum. Mein Geist versank in einem endlosen, finsteren Strudel, während mein Körper weiter aufrecht gehalten wurde von Mächten, die nicht mehr die meinen waren...

    * * *

    Der stählerne Griff lockerte sich, die Knochenfinger lösten sich von seinem Hals. Frische, köstliche Luft kühlte die gepeinigte Kehle und ließ das Leben in seinen Körper zurückströmen.
    Erst begriff Petrosch gar nicht, was geschehen war, sog nur gierig Luft in seine Lungen und starrte aus tränenden Augen in die Nacht.
    Dann kam die Erinnerung zurück. Mit einem Schrei fuhr der junge Zigeuner hoch und schlug mit kraftlosen, fahrigen Bewegungen um sich. Doch seine Fäuste trafen auf keinen Widerstand. Nur langsam klärte sich sein Blick und ließ ihn fassungslos verharren.
    Die Höllenwesen waren verschwunden! Hatten sich in Luft aufgelöst; von einer Sekunde auf die andere. Nein, nicht in Luft, verbesserte er sich, als seine Hand zum Hals fuhr und über feinen grauen Staub tastete. Die Körper der Untoten waren zerfallen!
    Er machte sich nicht die Mühe, über das Warum nachzudenken. Seine erste Sorge galt Lydia, die regungslos zu seinen Füßen lag. Hastig drehte er sie auf den Rücken und tastete nach ihrer Halsschlagader.
    Sie lebte! Dem Himmel sei Dank!
    Die Erschöpfung forderte auch von Petrosch ihren Tribut. Er sank auf die Knie und schmiegte sich dicht an Lydias warmen Körper.
    Sie waren gerettet. Und nur das zählte...

    * * *

    Ich erwachte von kleinen, dumpfen Schmerzen, die mein Gesicht peinigten. Mit einem Stöhnen schlug ich die Augen auf und sah eine gewaltige Pranke heranrasen. Und wußte, daß ich ihr nicht mehr ausweichen konnte.
    Rowlfs Hand traf mit Wucht meine rechte Wange, verschwand aus meinem Blickfeld und kehrte gleich darauf zurück, um auch die linke mit einer schallenden Ohrfeige zu versorgen. Dann sah er wohl, daß ich zu Bewußtsein gekommen war, denn plötzlich hielt er inne und grinste über das ganze Gesicht.
    »Na, biste wieder wach?« fragte er mit dröhnender Stimme, die in meinen Ohren schmerzte.
    »Allerdings«, antwortete ich krächzend. »Willst du mich nachträglich umbringen?«
    Rowlf lachte laut und mißtönend. Dann wandte er sich um. »Der Kleene is in Ordnung, H.P.!« rief er.
    Howards hochgewachsene Gestalt tauchte hinter ihm auf und betrachtete mich eine Weile schweigend.
    »Scheint wohl zur Gewohnheit zu werden, daß wir dich bewußtlos am Boden finden, was?« fragte er dann scherzhaft und blies eine dichte blaue Rauchwolke von sich.
    Ich versuchte mich in eine sitzende Position aufzurichten. Es wäre mir kaum gelungen, wenn Rowlf mich nicht gestützt hätte. »Der Golem –«, begann ich.
    »Ist in die ewigen Jagdgründe eingekehrt«, nickte Howard und deutete auf einen schwarzen, dampfenden Schlackehaufen zwischen uns. »Das Ding da ist alles, was von ihm geblieben ist. Und das ist so tot wie ein Ziegelstein«, fügte er lächelnd hinzu. »Ich habe es gründlich untersucht.«
    Ich atmete auf und ließ mich wieder zurücksinken. »Was macht ihr hier?« fragte ich matt.
    »Wir ham dich gesucht«, antwortete Rowlf. »Meinste, wir würdn uns keine Sorgen nich machen, wenn du nich zum Frühstück kommst?«
    »Frühstück?« Langsam dämmerte es mir. »Du meinst, ich war wieder –«
    »Stundenlang

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