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Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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»Hast du noch immer nicht genug Schaden angerichtet?«
    Sarims Lächeln wurde eisig. »Ah, Bruder Howard«, sagte er, in einem Ton, als sähe er Howard jetzt tatsächlich zum ersten Mal. »Immer noch der alte, wie? Aber ich fürchte, diese Runde gewinne ich.« Er deutete auf den Maschinenmenschen mit meinem Gesicht. »Wie schade, daß du nicht mehr erleben wirst, wie perfekt mein zuverlässiger Freund hier die Rolle Robert Cravens spielen wird. Wer weiß – vielleicht ist es ganz gut, daß er noch lebt. Ein lebender Craven mag nützlicher sein als ein toter. Zumal, wenn ich mir seiner Loyalität so sicher sein kann wie in diesem Fall.«
    »Damit kommst du nicht durch!« sagte Howard ruhig. »Der Orden –«
    »Der Orden«, unterbrach ihn Sarim de Laurec eisig, »existiert nicht mehr. Dank dem Eingreifen deines idiotischen Freundes ist er seiner gesamten Führungsspitze beraubt worden. Es wird ein paar Jahre dauern, bis er sich reorganisiert hat.« Er kicherte. »Und ich habe das Gefühl, ich kenne den Namen des neuen Großmeisters.«
    »Du bist ja wahnsinnig«, murmelte Howard. »Größenwahnsinnig!«
    »Das mag sein«, sagte Sarim kichernd. »Aber besser wahnsinnig als tot, meinst du nicht?« Sein Lächeln erlosch. »Und nun –«
    Von der Tür her erscholl ein dumpfer Schlag. Sarim fuhr herum und sah gerade noch, wie Bruder Allisdale mit verdrehten Augen in die Knie brach und gleich darauf zur Seite kippte.
    »Un’ nu’«, führte Rowlf den angefangenen Satz zu Ende, »isses endgültig genug, Lausdreck.« Er ballte die Fäuste. »Ich hab’ die Schnauze voll von dir un’ deinen blöden Puppen.«
    Sarim de Laurec starrte ihn an, wohl eher betäubt vor Unglauben über eine solche Dreistigkeit denn vor Furcht, schien etwas sagen zu wollen, brachte aber nur einen keuchenden Laut hervor.
    »Ich hab’ endgültig die Schnauze voll von dir, du Heini!« brüllte Rowlf. Mit wütend geballten Fäusten stapfte er auf Sarim de Laurec zu und hob die Hand, um ihn zu schlagen.
    Sarim wich im allerletzten Moment zur Seite, wirbelte herum und starrte meinen mechanischen Doppelgänger an. Sein ausgestreckter Arm wies auf Rowlf. »TÖTE!« befahl er.
    Die Puppe setzte sich nahezu lautlos in Bewegung, die Hände gehoben und zu Krallen geformt.
    »Um Gottes willen!« schrie ich. »Rowlf, tu es nicht!«
    Aber Rowlf schien blind für die tödliche Gefahr, in der er schwebte.
    Es war wie eine getreuliche Wiederholung der Szene, die ich vor etwas mehr als einem Jahr in Paris erlebt hatte. Auch damals hatte Rowlf den Fehler begangen, eine dieser entsetzlichen Kreaturen mit bloßen Händen angreifen zu wollen.
    Und ganz genau wie einst holte Rowlf zu einem Schwinger aus, in dem die ganze ungeheuerliche Kraft seiner Muskeln lag. Damals in Paris hatte er sich die Hand gebrochen.
    Ein dumpfer, knirschender Laut erscholl. Ich sah, wie Rowlfs Körper unter der Wucht des Hiebes erbebte, wie sich sein Gesicht zu einer Grimasse der Qual verzerrte.
    Aber auch die Puppe wankte.
    Ein langer, gezackter Riß erschien in ihrem Gummigesicht. Ein helles Zischen erklang, dann sprühten winzige weißblaue Funken aus ihren Augen. Die bizarre Kreatur wankte, streckte wie in einem blinden Reflex noch einmal die Arme nach Rowlf aus –
    und stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden. Ihr Kopf zerbarst vollends, als sie aufschlug.
    »Was...«, keuchte Sarim de Laurec. Aus hervorquellenden Augen starrte er sein zerstörtes Geschöpf an, sichtlich unfähig, zu begreifen, was überhaupt geschehen war.
    Aber auch ich rang mühsam um meine Beherrschung und blickte fassungslos immer wieder von Rowlf zu der gestürzten Puppe und zurück. »Wie in Dreiteufelsnamen hast du das gemacht?« flüsterte ich.
    »Blöde Frage«, nuschelte Rowlf. »Ich kenn’ die Blechköppe inzwischen, oda?« Er warf Viktor einen wütenden Blick zu, dessen Sinn ich zwar nicht verstand, unter dem dieser aber sichtlich in sich zusammenzuschrumpfen schien. »Von wegen nur Muskeln und kein Gehirn. Auf die Typen fall’ ich bloß einma’ rein«, nuschelte er – und ließ das Hufeisen fallen, das er sich über die rechte Faust gestreift hatte...

    E N D E

    Und in vierzehn
    Tagen lesen Sie:

    Daß es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die keine Schulweisheit zu erklären vermag, wußte ich besser als jeder andere Mensch.
    Daß trotzdem selbst ein Hexer mysteriösen Geschehnissen fassungslos gegenüberstehen konnte, mußte ich nun erfahren.
    Es war ganz plötzlich geschehen, von einem Moment

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