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Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Frage?«
    »Lassen Sie ihn, Cohen«, mischte sich Lord Darender ein. »Sie sehen doch, daß er noch nicht vollends bei Sinnen ist.«
    »Oh«, murmelte ich, »wenn es das nur wäre. Ich fürchte, das Schlimme ist gerade, daß ich wach bin.«
    Lord Darenders Gesicht verwandelte sich in ein fleischgewordenes Fragezeichen. »Was soll das heißen?«
    »Sie haben doch selbst meine Hinrichtung angeordnet, oder?« fragte ich. »Nun, ich wurde hingerichtet.«
    »Aber das ist –«
    »Es ist mir egal, was Sie davon halten«, unterbrach ich ihn ungeduldig. »Nehmen Sie zur Kenntnis, daß ich noch lebe. Und daß ich beabsichtige, diesen Zustand noch mindestens fünfzig Jahre beizubehalten«, fügte ich mit einem finsteren Blick in Cohens Richtung hinzu.
    Howard erstickte den drohenden Streit im Keim, indem er eine herrische Handbewegung machte und auf Rowlf deutete. »Rowlf hat uns erzählt, was hier geschehen ist – soweit er es wußte, heißt das. Aber sein Bericht weist gewisse... Lücken auf. Was ist hier wirklich passiert?«
    »Verdammt, ich weiß es nicht!« fauchte ich. »Glaub es, oder glaub es nicht, aber ich war tot!«
    »Interessant«, sagte der vierte, mir unbekannte Mann. »Und Sie erinnern sich an diesen – äh... Zustand?«
    Ich warf ihm einen schrägen Blick zu und überging seine Frage.
    »Später, Viktor«, sagte Howard rasch. »Ich bin sicher, Robert wird dir später zur Verfügung stehen. Im Moment sollten wir ihm vielleicht ein wenig Ruhe gönnen. Uns allen«, fügte er mit einem hörbaren Seufzen hinzu. Er lächelte, »Ich habe mir erlaubt, bei Miß Winden eine Kanne ihres berühmten Kaffees zu bestellen. Danach können wir in aller Ruhe reden.«
    Wie auf ein Stichwort hin klopfte es in diesem Moment an der Tür. »Das wird sie sein«, sagte Howard, wandte sich um und drückte die Klinke herunter.
    Vor der Tür stand nicht Miß Winden.
    Vor der Tür stand –
    ich.
    Eine Sekunde lang starrte Howard Robert Craven II aus hervorquellenden Augen an, dann stieß er einen komischen Laut aus, taumelte zurück – und ging keuchend zu Boden, als ihm der nachgemachte Hexer in den Leib boxte.
    Und dann brach die Hölle los.
    Cohen brüllte wie ein verwundeter Stier, riß eine Pistole aus der Rocktasche und feuerte, vier-, fünf-, sechsmal hintereinander, bis das Magazin erschöpft war und der Hammer klickend ins Leere schlug. Jeder einzelne Schuß traf. Ich sah, wie die Haut meines Doppelgängers weggerissen wurde. Aber darunter kamen kein Blut und Fleisch zum Vorschein, sondern blinkendes Metall.
    Ungerührt marschierte die Puppe weiter, schlug quasi im Vorübergehen Lord Darender und Viktor nieder und näherte sich mir.
    Cohen brüllte vor Wut, schleuderte ihr seine leergeschossene Waffe entgegen und riß einen Stuhl hoch.
    Sarim de Laurecs Schreckensgebilde machte sich nicht einmal die Mühe, den Hieb abzuwehren. Cohen zerschmetterte den Sessel auf ihrem Schädel und ging gleich darauf zu Boden, als das Ungeheuer ihn mit einer fast flüchtigen Geste an der Schläfe berührte.
    Und endlich erwachte auch ich aus meiner Lähmung.
    Ich sprang hoch, tauchte unter einer zupackenden Stahlklaue hindurch und warf mich mit einem verzweifelten Satz auf die Tür zu.
    Und um ein Haar in die Spitze des Schwertes, das mir Bruder Allisdale entgegenstreckte.
    Im letzten Moment korrigierte ich meinen Sprung, landete reichlich unsanft an der Wand und sank halb benommen zu Boden.
    Das erste, was ich sah, als die bunten Kreise vor meinen Augen erloschen, war Sarim de Laurecs ausgemergeltes Totenkopfgesicht, das zu einem höhnischen Grinsen verzogen war.
    »Nun, Craven?« kicherte er. »Habe ich dir nicht gesagt, daß wir uns wiedersehen werden? Es hat allerdings ein wenig länger gedauert, als ich ursprünglich beabsichtigte«, fügte er zynisch hinzu. »Ich muß mich für die Verzögerung entschuldigen. Aber ich wollte warten, bis wir vollzählig sind. Wie ich sehe, hat es sich gelohnt.« Er kicherte irre, versetzte mir einen rüden Stoß vor die Brust und trat an Bruder Allisdale vorbei ins Zimmer. Sein Blick glitt über die Gestalten der anderen, die sich – mit Ausnahme Cohens, der das Bewußtsein verloren hatte – nur mühsam vom Boden hochrappelten.
    »Es tut mir leid, daß ich Ihnen solche Unbill bereiten muß, meine Herren«, sagte er höhnisch. »Aber ihre unqualifizierte Einmischung hat meine Pläne ein wenig durcheinandergebracht, so daß ich mich gezwungen sah, zu improvisieren.«
    »Du Wahnsinniger!« keuchte Howard.

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