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Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes

Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes

Titel: Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Kletterei wert gewesen wäre. Nichts als Sand. Sand, Sand, Sand, soviel ich nur wollte. Und noch eine ganze Menge mehr.
    Mein Mut sank, soweit das überhaupt noch möglich war. Aber ich marschierte tapfer los.
    Was blieb mir auch anderes übrig?

    * * *

    Die Wüste kühlte merklich ab, nachdem die Sonne jenseits der Dünen untergegangen war. Zunächst fand ich es nach der entsetzlichen Hitze des Tages recht angenehm. Doch die Temperaturen sanken immer weiter, bis sie beinahe den Gefrierpunkt erreichten. Längst hatte ich meine Jacke, die ich um die Hüften getragen hatte, wieder übergezogen, aber auch das nutzte nur wenig. Die Kälte drang mir durch meine Kleidung bis ins Mark. Nach einer Weile begann sie mir ernsthaft zuzusetzen. Und nach einer weiteren Weile begann ich mir fast die Hitze des Tages zurückzusehnen.
    Ich rieb mir mit den Händen über die klammen Arme und den Oberkörper, um mir durch die Reibung zumindest das Gefühl der Wärme zu geben. Doch ich merkte schnell, daß mich jede überflüssige Bewegung Kraft kostete. Und ich hatte keine Kraft zu verschwenden. Meine Beine fühlten sich ohnehin schon an wie hölzerne Stelzen mit weichen Gummigelenken anstelle von Knien und Hüften.
    Hinzu kam, daß der Sand in diesem Teil der Wüste zwar immer wieder von kantigen Felsbrocken durchsetzt, aber ansonsten fein wie Wasser war. Immer wieder rutschte ich aus und fiel in den Sand. Er sah zwar weich und nachgiebig aus, doch er war es nicht.
    Außerdem hatte er die unangenehme Eigenschaft, in jede Ritze und Falte meiner Kleidung zu dringen. In meinen Schuhen schleppte ich beinahe schon mehr Sand mit mir herum, als es in dieser verdammten Wüste überhaupt gab. Obwohl ich sie immer wieder ausleerte, rieb ich mir dennoch schon auf der ersten Meile die Füße wund. Dazu kratzte mir der Sand den Kragen und andere, edlere Stellen wund. Ich dachte an Mahmout und warf alles über den Haufen, was ich ihm anzutun mir im Laufe des langen Tages ausgedacht hatte. Mit jedem Schritt, den ich tat, kamen mir bessere Ideen.
    Dann – es mußte Mitternacht sein – sah ich die Palmen.
    Sie tauchten so plötzlich hinter einer Düne auf, daß ich im ersten Moment fest davon überzeugt war, einer Fata Morgana zum Opfer zu fallen. Aber sie waren real: ein halbes Dutzend dünner, gebogener Schatten, die sich schwarz vor dem samtblauen Nachthimmel abzeichneten und deren Blätter traurig herunterhingen. Ich blieb stehen, rieb mir über die Augen, ging in die Hocke und machte einen Luftsprung – eine der wenigen Methoden, eine Fata Morgana wirklich als das zu erkennen, was sie war – aber die Palmen blieben unverrückbar dort, wo sie waren.
    Der Anblick gab mir neue Kraft. Nicht einmal die Kälte vermochte mir jetzt noch etwas anzuhaben.
    In den ersten beiden Stunden.

    * * *

    Irgendwann in der Nacht frischte der Wind auf. Er schien aus der Antarktis zu kommen, so kalt war er. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn plötzlich Schneeflocken vom Himmel gefallen wären. Und mehr als einmal hatte ich den Verdacht, doch einer jener heimtückischen Luftspiegelungen aufgesessen zu sein, die sich hinter dem so harmlos klingenden Namen Fata Morgana verbargen, denn die Palmengruppe wollte und wollte nicht näher kommen. Schließlich gab ich es auf, alle fünf Minuten nach vorne zu schauen, sondern trottete im Halbschlaf weiter und achtete nur darauf, die Richtung nicht zu verlieren.
    Ich kicherte bei der Vorstellung, der Weihnachtsmann würde plötzlich auftauchen und seinen Schlitten anhalten um mich mitzunehmen – egal wohin.
    Oder hatte der Weihnachtsmann in der Wüste Kamele vor seinen Schlitten gespannt?
    Ich steigerte mich so in diesen Gedanken hinein, daß ich beinahe an den Palmen vorbei gelaufen wäre. Erst als etwas zuerst auf meinen Kopf und dann vor meine Füße fiel, blieb ich stehen. Ich bückte mich und hob das Ding auf. Es war eine reife Dattel. Mühsam drehte ich mich um und starrte die kleine Oase wie ein Wunder an. Erst jetzt, und nur sehr, sehr langsam, drang die Erkenntnis an mein Bewußtsein, daß ich während der letzten Stunden in einer Art Trance gewesen sein mußte. Wahrscheinlich das Vorstadium des Deliriums.
    Aber ich war gerettet.
    Ein gutes Dutzend verwilderter Dattelpalmen gruppierte sich um einen Tümpel, der an der tiefsten Stelle der Oase lag. Die Pfütze war so winzig, daß ein einziges Kamel sie hätte aussaufen können. Doch sie war mit Wasser gefüllt. Alles andere war mir in diesem Augenblick

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