Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes
zurückgeschleudert wurde. Ich danke dir, daß du mich aus diesem Strudel des Verderbens gerettet hast.«
Diesmal schwang ein ehrfürchtiger Unterton in ihren Worten, der mich fast peinlich berührte. Und ein Hauch von Angst. War ich jetzt auch für sie zu einem Ungeheuer geworden? Zu einem... HEXER?
Ich sah sie genauer an. Nein, das war nicht der Blick einer Frau, die sich fürchtet. Eher im Gegenteil. Sie bewunderte mich, und diese Bewunderung tat meinem kranken Herzen trotz allem gut. Und sie war noch immer die Sill el Mot, die ich kannte. Das bewiesen ihre nächsten Worte.
»Du hast die Templer und Mamelucken in alle Epochen verstreut, Sidi. Doch die Gefahr ist noch nicht vorüber.«
»Was ist denn überhaupt...«, begann ich – und verstummte mitten im Satz, als ich etwas Kleines, Glattes in der Hand spürte.
Es war das Yighhurat, das Auge des Satans, das mir Guillaume abgenommen hatte. Es war wieder da, als wäre nichts geschehen. Und doch war etwas anders. Es dauerte einige Sekunden, bis ich es erkannte. Das Auge war kalt und tot. Erloschen.
»Das ist eine lange Geschichte, Sidi«, antwortete Sill auf meine Frage. »Zu lang, sie dir jetzt zu erzählen. Das Wesen, das diese Sandrose und das Yighhurat schuf, ist ein Feind derer, die auch du bekämpfst. Aber nicht dein Freund«, fügte sie hinzu.
»Und... du?«
»Ich bin frei«, erklärte Sill, mit einer Überzeugung, die keinen Zweifel zuließ. »Mein Teil der Abmachung, die ich mit IHM getroffen habe, ist erfüllt. Ich bin frei und kann tun, was ich will.« Plötzlich wurde sie wieder sehr ernst. »Aber wir haben keine Zeit, Sidi. Laß uns aufbrechen. Es streifen noch immer versprengte Mamelucken hier herum. Sie werden uns töten, wenn...«
Sie brach ab. Ihre Augen weiteten sich, während sie an mir vorbei auf irgend etwas starrte, das hinter uns lag.
Abrupt drehte ich mich herum – und schrie vor Schrecken auf.
Die Wüste war verschwunden.
Der Himmel auch.
Statt dessen wälzte sich hinter uns eine gigantische, gelbbraunschwarze Mauer aus kochendem Sand heran, in der es ununterbrochen aufblitzte. Und sie kam näher. Rasend schnell näher.
»Der Todeswind«, flüsterte Sill. Und obgleich ihre Stimme nur ein Hauch war, lag ein Unterton darin, der mir deutlich genug sagte, daß das, was da auf uns zukam, alles andere als ein normaler Sandsturm war.
»Der Todeswind erwacht!« wiederholte sie. »Allah straft uns für die Macht, derer wir uns bedient haben!«
Wir begannen zu rennen. Um unser beider Leben.
E N D E
Und in vierzehn
Tagen lesen Sie:
Vierzehn Jahre war es her, da er die sensationelle Wette gewonnen hatte, in achtzig Tagen den Erdball zu umrunden. Seitdem war es still geworden um Phileas Fogg. Der einstige Abenteurer widmete sich seiner lieben Frau, den beiden Söhnen und seiner Erinnerung.
Bis zu jenem schicksalhaften Tag, als er in eine zweite Wette einschlug. Fünfzigtausend Pfund Sterling standen auf dem Spiel; der Lohn für eine erneute Weltumrundung – in diesmal nur sechzig Tagen!
In Phileas Fogg erwachte der alte Abenteuergeist. Er konnte nicht ahnen, daß er und sein treuer Diener Passepartout nur Steine in einem Spiel waren, das uralte, dämonische Götter ersonnen hatten.
Und daß ihre Reise nur einem Zweck dienen sollte: einen Mann zu vernichten, dem die GROSSEN ALTEN den Tod geschworen hatten – Howard Philips Lovecraft...
Das unheimliche Luftschiff
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