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Der Hexer - NR40 - Das unheimliche Luftschiff

Der Hexer - NR40 - Das unheimliche Luftschiff

Titel: Der Hexer - NR40 - Das unheimliche Luftschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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tat er nach wie vor mit der ihm eigenen Pünktlichkeit. Seit er seine Wette gewonnen hatte, war er noch angesehener und beliebter, und die Mitglieder des Reform Club behandelten ihn wie den Ersten unter Seinesgleichen.
    Es gab Fälle, wo einflußreiche und mächtige Vertreter der Gesellschaft versucht hatten, Mitglied im Reform Club zu werden, allein um die Bekanntschaft von Phileas Fogg zu machen. Der Club suchte sich seine Mitglieder jedoch selbst aus, und er überschritt eine bestimmte Anzahl nicht, so daß Phileas Fogg davon verschont blieb, von Gunsthaschern auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden.
    Zudem hatte er im Verlauf dieser vierzehn Jahre eine eigentümliche Erfahrung gemacht, die sein Weltbild ein wenig ins Wanken brachte: die Welt wurde immer schnellebiger. Ein Rekord brach den anderen, eine Pioniertat hetzte die nächste. So kam es, daß nach relativ kurzer Zeit niemand mehr von seiner Ruhmestat sprach. Die Gesellschaft ließ ihn in Ruhe und lud ihn nicht mehr zu den Empfängen und Veranstaltungen, die er ohnehin nur selten besucht hatte, und sei es nur, um seiner Frau einen kleinen Beweis seiner Liebe zu geben. Mit der Liebe war es bei Mr. Fogg wie mit allem. Sie gedieh tief im Innern, nicht so sehr nach außen hin. In dieser wichtigen Lebenseinstellung war er seiner Aouda so ähnlich, wie es ähnlicher nicht ging, offenbarte sie doch den seelischen Tiefgang des Naturmenschen, nicht das oberflächliche Gebaren des neuzeitlichen Menschen.
    Dies jedoch nur am Rande, denn ein wenig mochte diese seine Verinnerlichung den Ausschlag gegeben haben, warum Mr. Phileas Fogg von einem unnahbaren Schicksal (oder einem launischen Gott) dazu ausersehen worden war, eine Rolle in einem düsteren Spiel zu spielen.
    Punkt 11 Uhr 30 also verließ Mr. Fogg sein Haus in der Savile Row. 575mal setzte er den rechten Fuß vor den linken und 576mal den linken vor den rechten, dann stand er vor dem Eingang des Reform Club, dessen imposante Heimstätte in der Pall Mall nicht weniger als drei Millionen Pfund gekostet hatte.
    Phileas Fogg schaute nicht nach rechts und nicht nach links; deshalb hatte er auch den Schatten nicht bemerken können, der ihm gefolgt war, seit die Haustür hinter ihm ins Schloß gefallen war. Er suchte unverzüglich den Speisesaal auf. Der Raum besaß neun Fenster, die auf den hübschen Garten hinausgingen, in dem sich die herbstlich bunten Blätter gerade in einem leichten Wind bewegten. An seinem immer für ihn reservierten Tisch war das Gedeck bereits aufgelegt. Die Speisekarte lag geometrisch exakt neben der Serviette, so wie sie es immer tat. Phileas Fogg nahm Platz und studierte sie eingehend.
    Er wartete, bis einer der dienstbaren Geister sein Nicken bemerkte und herankam. Er wählte eine Vorspeise, dann als ersten Gang gedünsteten Fisch in erstklassiger Reading-Sauce, als zweiten Gang leicht gegrilltes Roastbeef mit Pilzbeilage und als Nachtisch ein Stück Pastete mit Rhabarber- und Stachelbeerfüllung sowie etwas Chester-Käse. Dann lehnte er sich gemütlich zurück und wartete darauf, daß serviert würde.
    Heute war der Jahrestag. Der vierzehnte Jahrestag, daß er jene Wette abgeschlossen hatte. Von seinen Wettkameraden hielt sich keiner im Club auf; zwei waren zwischenzeitlich verstorben, die anderen geschäftlich unterwegs.
    Nun denn, Phileas Fogg hätte es für vulgär gehalten, mit den Schultern zu zucken. Er musterte seine Hände, die sorgfältig auf der Tischfläche links und rechts neben seinem Gedeck lagen, die Handgelenke auf der Höhe der Tischkante. Er wartete, als einer der Kellner lautlos neben ihn trat und ihn fragte, ob er eine Mitteilung machen dürfe.
    Fogg nickte. Das Ansinnen war außergewöhnlich, und es weckte sein Interesse.
    »Am Eingang zum Club ist ein Herr. Er läßt sich nicht abweisen. Er behauptet fest, eine Verabredung mit Ihnen zu haben, Sir!«
    Fogg hatte keine Verabredung. Nie hatte er sich mit jemandem im Club verabredet außer mit anderen Clubmitgliedern. Daß der Fremde am Eingang warten mußte, bedeutete, daß er nicht Mitglied war.
    »Die Karte!« seufzte Mr. Fogg.
    Der Kellner reichte ihm die Visitenkarte. Fogg studierte sie flüchtig.
    Prof. James Moriarty, stand darauf. Mehr nicht. Keine Adresse, keine genaue Berufsbezeichnung. Ein Professor? Seltsam... Der Name kam ihm irgendwie bekannt vor, und doch wußte er ihn nicht einzuordnen.
    »Führen Sie ihn herein«, sagte er knapp.
    Der Kellner entfernte sich, und eine Minute später betrat ein Mann den

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