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Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Titel: Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ein Schemen, in dem kleine bösartige Augen wie Kohlen glühten. Aasgeruch stach in meine Nase und raubte mir den Atem. Ein schreckliches, irgendwie nasses Geräusch klang auf, ein Grollen, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Ich schrie auf und warf mich zurück, doch meine Reaktion kam zu spät, viel zu spät.
    Ich sah nicht einmal mehr, was sich da auf mich stürzte. Plötzlich war die Welt um mich herum nur weiches, schwammiges Fleisch und reißender Schmerz. Ich fühlte noch, wie etwas meine Hüfte umschloß, wie mein Kopf in nasses, schleimiges Gewebe traf und ich in die Höhe gerissen wurde.
    Dann kam die Dunkelheit...

    * * *

    Sie hatten ihn getäuscht, und er war darauf hereingefallen wie ein Narr.
    Es war George im gleichen Moment klargeworden, da er aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht und den Blicken der grinsenden Menge begegnet war, die ihn umstand.
    Sie hatten mit ihm gespielt wie eine Katze, die der Maus vorgaukelte, sie hätte noch eine Chance zu entkommen, bevor ein rascher Biß ihr Leben beendete.
    Diese Wesen waren weder so primitiv und tierhaft, wie er sie eingeschätzt hatte, noch zeigten sie Angst vor ihm. Genausowenig wie die Morlocks, die ihm auch erst wie niedere Höhlenmenschen erschienen waren und sich dann sogar als fähig entpuppt hatten, gewaltige Maschinen zu bedienen.
    Es war nichts weiter als ein Test gewesen. Ein Test, um herauszufinden, ob er geeignet war. George Wells wußte nicht, für welche Gelegenheit, und er hatte auch keine sonderliche Lust, es zu erfahren. Er wußte nur, daß sie offensichtlich mit dem Ergebnis zufrieden waren. Und daß es keine angenehme Überraschung sein würde.
    Spätestens, seit sie ihn vor ihren unheimlichen schwarzen Tempel gezerrt und begonnen hatten, ihm die Steintafeln zu zeigen.
    Der Häuptling riß ihn auf recht unsanfte Art aus seinen finsteren Gedanken, als er das stumpfe Ende eines Speeres in Georges Seite rammte. Er unterstrich die Geste noch mit einem dumpfen Knurren, dann griff er nach der vierten der kunstvoll bemalten Steintafeln und hielt sie dicht vor Georges schmerzverzerrtes Gesicht.
    George Wells versuchte wieder, den Kopf demonstrativ zur Seite zu nehmen, und wieder handelte er sich einen derben Schlag in die Nieren ein. Allmählich begriff er, daß es wenig Sinn hatte, sich diesen unzivilisierten Wesen widersetzen zu wollen. Alles, was er damit erreichte, waren ein paar Prellungen und blaue Flecken. So drehte er schließlich doch den Kopf und starrte wütend auf den bemalten Stein.
    Und konnte ein leises Schaudern nicht unterdrücken.
    Hatten ihm die bisherigen Tafeln nur Szenen aus dem Leben dieser Dorfgemeinschaft gezeigt, Frauen bei der Arbeit, spielende Kinder und so etwas wie ein Stammesritual, das in düsteren Farben gemalt war, so offenbarte sich ihm nun ein Schrecken, der nur einem Fiebertraum des urweltlichen Künstlers entsprungen sein konnte.
    George fröstelte. Unwillkürlich beugte er sich weiter vor und betrachtete jede Linie, jede Farbnuance des Bildes genauer. Seltsam... obwohl es ihn abstieß und mit Ekel erfüllte, zog es ihn doch gleichermaßen in seinen Bann. Etwas... Unsichtbares, Mächtiges ging von diesem Bild aus; etwas, das George sich nicht erklären konnte und das ihn doch mit perfider Neugierde erfüllte, als betrachte er mit gierigem Interesse die Opfer eines schrecklichen Unfalles.
    Wieder zeigte das Bild eine Szene aus dem Dorf; deutlich konnte George die groben Umrisse des Tempels im Hintergrund erkennen. Wieder waren Frauen und Kinder, die schreiend durcheinanderrannten, auf der Darstellung vertreten, dazu einige Männer mit langen, schmutzigen Bärten, die angsterfüllt auf der Erde kauerten. Er sah Symbole und Gegenstände, die verstreut am Boden lagen und auf eine Zeremonie hindeuteten.
    Und inmitten dieses Chaos aus flüchtenden, schreienden oder vor Angst erstarrten Menschen hockte ein... Ding.
    George konnte es nicht anders beschreiben. Es war nicht mehr als ein blasser, unförmiger Fleck zerlaufener Farben, der sich wie ein monströser Fremdkörper in das Bild drängte. Und doch war er mehr als das, viel mehr!
    Aus seinem aufgedunsenen Leib, der wie ein Turm in die Höhe wuchs und sogar den Tempel noch überragte, streckten sich verkrampfte, blutige Arme dem Betrachter entgegen, flossen unzählige rote Ströme hervor und versickerten in der Erde. Und während George mit wachsendem Schrecken das Bild in sich aufnahm,
    bäumte das Ungeheuer sich noch weiter auf; schien sein Körper

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