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Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Titel: Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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konnte. Die Weiße Rasse war ihm nicht mehr als ein Werkzeug; Sklaven und Nahrung zugleich.«
    Wir waren nun am Eingang der Schlucht angelangt. Hier irgendwo mußte Sills Schwert liegen, das ich beim Angriff des Wurms verloren hatte. Meine Blicke tasteten über den steinigen Boden, und schon bald gewahrte ich zwischen zwei Felsen ein verräterisches Glitzern.
    Auch Sill hatte es gesehen; mit einem freudigen Aufschrei eilte sie darauf zu.
    Im nächsten Moment schrie auch ich – allerdings aus anderem Grund. Über den Felsen war plötzlich etwas erschienen, das die schrecklichen Erinnerungen in mir zu neuem Leben erweckte: eine weiße, amorphe Masse, die sich wie zäher Brei über den Stein schob.
    »Sill! Achtung!« Mit einem Sprung war ich bei ihr und riß sie zurück. Keine Sekunde zu spät – mit einem Male wurde aus der Masse ein armdicker, elastischer Tentakel, der dort niederpeitschte, wo Sill gerade noch gestanden hatte.
    Wir taumelten zurück, von Entsetzen gepackt. Ich stolperte, versuchte vergeblich, mein Gleichgewicht wiederzugewinnen und riß Sill mit mir zu Boden.
    Ein zweiter Fangarm schnellte über uns hinweg. Ich fuhr herum – und starrte in die boshaften, rot glühenden Augen einer zweiten Bestie.
    Es war die Brut! Die Brut des weißen Wurmes!
    Ein drittes Wesen tauchte am Rand meines Gesichtsfeldes auf, erhob seinen seltsam verwachsenen Körper schwerfällig zu seiner vollen Größe und riß das Maul wie zu einem gewaltigen Schrei auf.
    Doch kein Laut kam über die aufgedunsenen Lippen. Mit einem letzten, logisch denkenden Teil meines Verstandes begriff ich, daß die Brut... unfertig war, nicht mehr als embryonale Würmer, die zu früh aus dem Schlaf ihrer Geburt erwacht waren. Und genau darin erkannte ich unsere Chance. Die Bewegungen der Brut waren ungelenk und träge, und sie behinderten sich bei ihrem Angriff gegenseitig.
    Hastig blickte ich mich um. Im offenen Gelände hätten wir trotz allem wenig Chancen gegen die riesenhaften Würmer.
    »Zur Schlucht!« keuchte ich.
    Wieder rannten wir um unser Leben, die peitschenden Tentakeln im Nacken. Mehr als einmal mußten wir im letzten Augenblick einem niedersausenden Fangarm ausweichen, und einmal wurde ich schmerzhaft an der Schulter getroffen und fast zu Boden geworfen.
    Dann endlich hasteten wir zwischen den turmhohen Felsen durch, die den Eingang zur Schlucht markierten. Für einige Sekunden hatten wir Gelegenheit, wieder zu Atem zu kommen. Doch schon jetzt konnte ich die schleifenden Geräusche vernehmen, mit denen die Brut uns folgte.
    Ich zog Sill dicht zu mir heran. »Keinen Laut!« zischte ich ihr ins Ohr und deutete auf eine Felsgruppe, die sich gleich neben dem Eingang erhob. »Verbirg dich dort! Ich werde sie tiefer zwischen die Kristalle locken!«
    »Aber –« wollte sie einwenden, doch ich verschloß ihren Mund rasch mit meiner Hand. Dann gab ich ihr einen leichten Stoß zu den Felsen hin und wandte mich in die andere Richtung.
    Sie kamen! Unförmiges Fleisch quoll in die Schlucht – eine nicht endenwollende Masse, die stinkend und zäh über die Felsen floß und sich auf mich zuwälzte. Dann trennte sich der Berg weißen Fleisches, bis ich schließlich fünf der schrecklichen Kreaturen gegenüberstand.
    Ich versuchte mich nicht vor ihnen zu verbergen; ganz im Gegenteil. Mich zu übersehen, war schlichtweg unmöglich.
    Und meine Rechnung ging auf. Die stumme Brut folgte mir, tiefer und tiefer in den Wald der Kristalle hinein. Mein Vorsprung schmolz mit jedem Meter, denn wo ich den Kristallsäulen ausweichen mußte, glitten die weißen Würmer einfach darüber hinweg. Schon nach dreißig Schritten mußte ich meinen Plan in die Tat umsetzen.
    Ich wußte, daß mich mein Vorhaben an die Grenzen des Wahnsinns führen konnte – und vielleicht sogar darüber hinweg –, aber ich hatte keine Wahl. Ich konnte nur hoffen, daß mein magisches Erbe mich schützen würde.
    Ich holte tief Luft, preßte meine Handflächen mit aller Kraft gegen meine Ohren, sah gleichzeitig die Leiber der Brut vor mir aufwachsen –
    und schrie!
    Legte all die Verzweiflung und Pein in diesen einen, mächtigen Schrei.
    Die Welt um mich zerbarst zu einem wirren Kaleidoskop explodierender Farben. Nur schemenhaft sah ich, wie die Kristalle in grellem Licht erglühten und ihr Glanz die Schlucht wie von tausend Sonnen erfüllte.
    Ich hörte meinen Schrei tausendfach widerhallen, sah mich selbst aus den Augen unzähliger künstlicher Brüder, die sich aus den Kristallen

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