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Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Titel: Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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mich zu, reichte mir mein Hemd und klopfte sich auf ihre Jellaba, unter deren grobem Stoff die stählernen Maschen des Kettenhemdes klirrten. »Was kann mir jetzt noch passieren?« meinte sie mit aufgesetzter Fröhlichkeit und brachte sogar ein (wenn auch reichlich schiefes) Lächeln zustande. »Wenn ich nur wüßte, was mit meinem Schwert geschehen ist. Ich muß es verloren haben, als –«
    »Ich weiß, wo es ist«, unterbrach ich sie. »Es liegt bei einem Kristallgarten, etwa eine Stunde von hier. Wir können es später holen.«
    Ein lautes Poltern beendete unser Gespräch. Eine rostfarbene Staubwolke wallte auf und hüllte Wells’ Zeitmaschine ein. Ein verhaltenes Fluchen drang daraus hervor, dann ein Husten und schließlich George selbst, einen Schraubenschlüssel in der Hand. Hinter ihm schaukelte das große Schwungrad der Maschine am Boden.
    »Die Konstruktion hat sich etwas verzogen«, keuchte er. Und fügte, als er meinen kritischen Blick bemerkte, hastig hinzu: »Keine Sorge, Mr. Craven – sie wird halten. Wir müssen nur das Rad reparieren.«
    Ich trat näher an das zerbrochene Etwas heran, das er »Rad« zu nennen beliebte. Ein beträchtliches Stück war herausgebrochen, und ein gezackter Riß zog sich genau durch seine Mitte fast bis zum anderen Ende. Die ganze Schüssel sah aus, als würde sie im nächsten Augenblick vollends auseinanderbrechen. »Unmöglich«, urteilte ich vorschnell.
    Wells lächelte nachsichtig. »Nichts ist unmöglich, mein lieber Mr. Craven«, sagte er milde. »Gerade von Ihnen hätte ich dieses Wort nicht erwartet.« Er wandte sich um und humpelte zu einer der fast mannshohen Kerzen hinüber, die zu Dutzenden die Wände des Tempels säumten. »Talg«, sagte er nur und brach ein Stück des grauweißen Materials ab. »Wir müssen ihn lediglich schmelzen und in die Bruchstellen des Rades einfügen, bevor er wieder erstarrt. Sie sehen – elementar einfach.«
    Es lag wohl nicht nur an diesen Worten, die mich auf unerfreulich deutliche Weise an den arroganten Mr. Sherlock Holmes erinnerten, daß ich errötete. Aber schließlich war ich ein Hexer und kein Erfinder. Wells konnte ich in dieser Beziehung wohl kaum das Wasser reichen.
    Knapp zehn Minuten später war es soweit. Während die dumpfen Schläge am Hauptportal des Tempels stetig lauter und drängender wurden und sich von Mal zu Mal ein immer deutlicheres Knirschen unter die Laute mischte, hatten wir zwei der mannsgroßen Kerzen in einer entleerten Ölschale geschmolzen.
    Wells war sichtlich in seinem Element; fast schien es mir, als hätte er die Gefahr vergessen, die wie ein Damoklesschwert über uns hing. Er hastete unaufhörlich zwischen Maschine, Schwungrad und Schmelztiegel hin und her und gab uns knappe, präzise Befehle.
    Dabei fiel es mir immer schwerer, seinen Anweisungen zu folgen. In den letzten Minuten war die unsichtbare Bedrohung zu erschreckender Größe und Macht angewachsen, und ich spürte mit jeder Faser meines Körpers, daß unsere Galgenfrist so gnadenlos und unaufhaltsam verrann wie die letzten Körner einer Sanduhr.
    Nun erstarrte der zähflüssige Talg langsam wieder, und George Wells füllte geschickt die Risse und Bruchstellen des Schwungrades damit aus. »Ich denke, daß dieses Provisorium der Belastung standhalten wird«, sagte er, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. »Lange genug jedenfalls, um einige Stunden in die Vergangenheit zu reisen und diese unerfreuliche Episode zu verhindern.«
    »Was haben Sie vor?« fragte ich. »Wollen Sie sich selbst befreien?«
    »Warum nicht?« entgegnete er lakonisch.
    »Ich meine... können Sie sich denn selbst begegnen?« formulierte ich die Frage neu. »Würde das denn nicht bedeuten, daß es bereits geschehen ist, daß wir also bereits – äh...« Ich kam ins Stocken; je mehr ich über dieses Paradoxon nachzudenken versuchte, desto mehr verwirrte es mich.
    »Ich verstehe, was Sie meinen, Mr. Craven«, antwortete Wells. »Ein interessantes Phänomen, in der Tat. Und um ehrlich zu sein – ich weiß selbst nicht genau, was geschehen wird. Bislang hatte ich noch keine Gelegenheit, ein solches Experiment durchzuführen.« Er lächelte zuversichtlich. »Aber was auch geschehen mag – für Sie beide wird es gewiß ein deutlicherer Effekt sein, als ich ihn erleben kann. Ja... Sie müßten von einem Moment auf den anderen von hier verschwinden, um sich an anderer Stelle zu manifestieren – irgendwo im Freien und in Sicherheit, vielleicht sogar zurück im guten alten

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