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Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Titel: Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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retten.
    Doch die Thul Saduun wurden aufmerksam und entsandten KYR, einen ihrer mächtigsten Schattenfürsten, daß er das Projekt vereitelte.
    Doch in dieser Stunde der höchsten Not erbot sich der Meistermagier Naalas, sich zu opfern und dem Thul Saduun allein entgegenzutreten. Mit aller Kraft stellte er sich dem Dämon aus der Tiefe zum Kampf. Nur der Verachtung und Überheblichkeit, die KYR den Menschen entgegenbrachte, war es zu verdanken, daß sein selbstloses Martyrium von Erfolg gekrönt war. Es wird gesagt, daß er als einziger Mensch bis in eine Schattenwerkstatt vorgedrungen sein soll, dem einzigen Ort, an dem die Thul Saduun verletzlich und schwach sind, weil es ein Teil ihrer eigenen Welt ist.
    Naalas konnte den Thul Saduun nicht töten, aber er verband seinen Geist mit dem Bewußtsein KYRs. Und ebenso wie kein Mensch es verkraftet, das Bewußtsein eines Dämons aus der Tiefe zu erleben, kann auch ein Thul Saduun den Geist eines Menschen nicht ertragen.
    Doch KYR war unsterblich, und so konnte fortan auch der Meistermagier nicht sterben. Gemeinsam sind sie dazu verdammt, ewiglich in ihrem Gefängnis aus unergründlicher Nacht dahinzuvegetieren, bis daß der Geist über das Fleisch triumphiert.
    Dies ist die Geschichte von Naalas, dem Meistermagier, der...

    * * *

    Das erste, was ich empfand, war Verwunderung, daß ich die Berührung des Kristalls entgegen aller Wahrscheinlichkeit überlebt hatte.
    Ich wußte nicht, wie lange ich bewußtlos gewesen war, aber es mußte lange gewesen sein, denn als ich erwachte, waren meine zahlreichen Wunden mit Schorf bedeckt. Ich fühlte mich erfrischt und ausgeruht, was aber wohl weniger am Schlaf lag als an dem Assyr-Kristall, den ich immer noch mit den Händen umklammert hielt. Vorsichtig tastete ich mit meinem Geist danach – und zuckte sofort zurück, als ich die Woge ungeheuerer magischer Kraft spürte, die mein Bewußtsein überflutete.
    Immer noch hatte ich mich nicht ganz aus dem Bann der Bilder gelöst, die der Kristall mir gezeigt hatte. Naalas... KYR... Barlaam... Thul Saduun... Maronar... Die Begriffe führten einen wirren Veitstanz in meinen Gedanken auf. Einige davon waren mir nicht unbekannt. In groben Zügen kannte ich die Geschichte Maronars, war ich doch vor einiger Zeit durch eine Zeitreise über die läppische Distanz von zweihundert Millionen Jahren selbst in den geretteten Tempelberg gelangt, der in Form der Vulkaninsel Krakatau bis in die Gegenwart erhalten geblieben war. Doch bei dem bisher schlimmsten Vulkanausbruch der bekannten Menschengeschichte im Jahre 1883 war Barlaam gestorben, und mit ihm die Thul Saduun.
    Zumindest hatte ich dies bislang geglaubt. Wie es schien, hatte zumindest KYR den Untergang seiner Rasse überlebt. Und mit einem Mal begann ich zu ahnen, was es mit dem Kampfdämon Ancens auf sich hatte...
    Fremd war mir hingegen der Begriff Schattenwerkstatt, aber nach allem, was ich bisher erlebt hatte, hegte ich die dumpfe Vorahnung, daß ich bald mehr darüber erfahren würde als mir lieb sein konnte.
    Ich richtete mich auf. Unschlüssig drehte ich den Kristall in den Händen. Er fühlte sich weder warm noch kalt an und pulsierte und strahlte immer noch unter einem inneren Feuer. Wäre das Pulsieren nicht gewesen, hätte man ihn für ein wertloses Stück Gestein halten können, doch ich wußte, welche furchtbaren Kräfte ich mit einem einzigen geistigen Impuls freisetzen konnte.
    Kurz spielte ich mit dem Gedanken, erneut zu versuchen, Still auf telepathischem Wege zu erreichen. Ich befand mich dicht am Ancen-Turm, und mit Hilfe des Kristalls wäre es mir diesmal möglicherweise gelungen. Dennoch verwarf ich den Gedanken fast sofort wieder. Selbst wenn ich Sill erreicht hätte, wäre der Thul Saduun gewarnt, und ich wußte nicht, ob ich ihm selbst mit dem Kristall gewachsen war, wenn ich nicht den Vorteil der Überraschung auf meiner Seite hatte.
    Statt dessen nahm ich den Sarkophag näher in Augenschein. Die tonnenschwere Grabplatte war zerborsten und gab den Blick auf ein menschliches Gerippe frei. Buchstaben waren in die Platte eingeritzt. Mit Mühe entzifferte ich den Namen Arne Sacknussemm. Ich erinnerte mich, daß Aneh mir etwas von einem Großen ARNE erzählt hatte. Anscheinend lagen hier die Gebeine des Unglücklichen, der gleich mir für den Befreier gehalten worden war. Da es an dem Sarkophag scheinbar nichts Interessantes zu entdecken gab, wollte ich mich wieder abwenden, als mein Blick auf ein Buch fiel, das die

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