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Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Titel: Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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verächtlich behandelt. Nur deshalb bist du noch am Leben. Wie aber stehst du zu Mereda?«
    »Er gehört zu den verdammten Inguré«, mischte sich der Sree mit dem Bogen ein. »Wir sollten ihn auf der Stelle umbringen.«
    »Schweig, Omrun«, herrschte Uscham ihn an und wandte sich wieder mir zu. »Also, wie stehst du zu Mereda?«
    »Sie hat versucht, mich umzubringen«, antwortete ich vorsichtig. »Du kannst dir vorstellen, daß ich von einem erneuten Zusammentreffen nicht gerade begeistert wäre.«
    Uscham nickte bedächtig. »Würdest du sie töten, wenn ihr euch erneut gegenüberstehen würdet?«
    Ich überlegte fieberhaft. Uschams Stimme hatte mir keinen Hinweis darauf gegeben, welche Antwort er erwartete und welche Rolle die vertriebene Hexe plötzlich spielte. Egal, wie ich antwortete, es konnte mich leicht meinen Kopf kosten. Unter diesen Umständen sollte eine Antwort gut überlegt sein.
    Oder besser nicht nur überlegt.
    Ich blickte Uscham fest in die Augen, konzentrierte mich einen Augenblick und schlug dann mit aller geistiger Macht zu.
    Es ging leicht, viel leichter, als ich erwartet hatte. Der magische Kristall verstärkte meine Anstrengungen um ein Vielfaches. Ich spürte einen leichten Widerstand und fegte ihn ohne die geringsten Schwierigkeiten zur Seite. Dann lag Uschams Bewußtsein offen vor mir. Ich konnte wie in einem aufgeschlagenen Buch in seinen Gedanken lesen. In unglaublicher Schnelligkeit strömten Eindrücke auf mich ein.
    Ich taumelte zurück, als hätte mich ein Schlag getroffen. Was ich aus Uschams Gedanken erfahren hatte, war unglaublich, aber es konnte keinen Zweifel geben, daß es sich um die Wahrheit handelte. Zengsus Verrat, Anehs Tod, Meredas Machtübernahme, der bevorstehende Angriff auf den Ancen-Turm...
    Binnen weniger Sekunden erfuhr ich alles, was in den vergangenen Stunden geschehen war, so schnell, daß ich kaum Zeit hatte, die Eindrücke zu verarbeiten. Besonders Anehs Tod machte mich betroffen. Ich hatte die junge Magierin gemocht, aber nach allem, was ich erlebt hatte, berührte die Nachricht mich nicht mehr wirklich tief. Mir blieb auch nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Sofort löste ich den Bann wieder von Uscham. Der alte Häuptling hatte nicht einmal gemerkt, daß ich in seine Gedanken eingedrungen war. Lauernd beobachtete er mich.
    »Ich hasse Mereda«, rief ich laut – ein wenig lauter, als nötig gewesen wäre, und weniger an ihn, als an seine Begleiter gerichtet. »Sie hat nicht nur euch, sondern auch Aneh und mich betrogen. Ich werde euch helfen, ihren weiteren Verrat zu verhindern. Mein Ziel ist ebenfalls der Ancen-Turm. Dieses Gemetzel muß endlich ein Ende haben.«
    Meine Worte kamen mir ungeschickt und pathetisch vor, aber sie verfehlten ihre Wirkung auf die Sree nicht. Ich sah, wie die Spannung von ihnen abfiel, und selbst Omrun steckte endlich seinen Pfeil weg. Uscham hieb mir so kameradschaftlich auf die Schulter, daß ich ein Stück in die Knie brach.
    »Ich hatte gehofft, daß du so antworten würdest«, sagte er. Bei dem Ruf, den ich in Conden schon vorher besessen hatte, schien es ihn nicht einmal zu wundern, daß ich von dem Aufstand bereits wußte, obwohl ich mich Meilen entfernt befunden hatte.
    Mir sollte es egal sein. Die unmittelbare Gefahr war erst einmal gebannt, und die Sree würden mich sicher bis zum Ancen-Turm bringen. Wenn der Aufstand erst einmal ausbrach, wuchsen meine Chancen, dort unbemerkt einzudringen, und in dem Chaos würde auch sicherlich niemand mehr auf Sill achten.
    Dachte ich.

    * * *

    Der Raum war erfüllt von ungewissen huschenden Bewegungen, tanzenden Schatten, die sich gerade am Rande des noch Sichtbaren im Rhythmus einer für menschliche Ohren nicht wahrnehmbaren Musik wanden.
    Für Sill el Mot bot sich das Bild anders dar. Sie wußte, daß es die Schatten wirklich gab, und sie selbst bestimmte den Rhythmus ihrer Bewegungen. Knisternde, bläuliche Linien durchliefen den Raum und formten sich zu bizarren Mustern, in deren Zentrum das Fremde immer stärker wurde. Sie kämpfte mit Kräften, deren Existenz sie zuvor nicht einmal geahnt hatte, und die sie allein niemals hätte bändigen können.
    Aber sie war nicht allein. Der Magierkreis von Ancen war stark, und wenn doch einer der Adepten ausfiel, gab es sofort einen anderen, der für ihn einsprang. Längst schon besaß keiner der Magier mehr seinen eigenen Willen. Sie alle gehorchten der Stimme des Meisters, die sie immer wieder antrieb, das Unmögliche zu

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