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Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Titel: Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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berührten etwas Dünnes, Hartes. Der Stockdegen, der mir beim Zusammenbruch der magischen Sphäre aus dem Gürtel gerutscht und von dem Sog ebenfalls in die Grotte hereingeschwemmt worden war. Mit letzter Kraft zog ich mich vollends aus dem Wasser und blieb mehr tot als lebend auf einer Felsplatte liegen.
    Dämmeriges Halbdunkel umgab mich, das gerade ausreichte, daß ich die Höhlendecke über mir erkennen konnte. Pulsierendes bläuliches Licht drang aus einem Felsspalt, der weiter in die Grotte hineinführte. Mühsam quälte ich mich auf die Beine. Es schien in meinen ganzen Körper keinen Knochen zu geben, der nicht wehtat, trotzdem taumelte ich weiter vorwärts.
    Mit jedem Schritt wurde das bläuliche Licht intensiver. Ich folgte dem Gang und blieb erst stehen, als ich die Grabkammer erreicht hatte. Beim ersten Mal hatten sich Madur und drei Begleiter in dem Raum aufgehalten und nichts Eiligeres zu tun gehabt, als mich anzugreifen. Mein Bedarf an unliebsamen Überraschungen war für diesen Tag mehr als gedeckt, und so schaute ich erst vorsichtig um die Ecke des Ganges.
    Zu meiner Erleichterung fand ich den Raum leer. Nichts hatte sich seit meinem letzten Aufenthalt hier verändert. Die dreieckige, pyramidenartige Kammer wurde von dem Assyr-Kristall erleuchtet, der auf dem Kopfende eines großen steinernen Sarkophages ruhte.
    Jetzt, wo ich mein Ziel endgültig erreicht hatte, zögerte ich, den Kristall zu ergreifen. Einige Minuten lang schaute ich ihn nur an. Anehs Warnung kam mir wieder in den Sinn, und ich vernahm noch eine andere warnende Stimme in meinem Inneren. Selbst aus der Distanz von mehreren Schritten konnte ich die gewaltige magische Kraft des Kristalls spüren. Vorher hatte ich mir alles leichter vorgestellt. Jetzt erst kamen die Zweifel, ob ich ihn wirklich beherrschen konnte oder ob das eintreten würde, was Aneh angedroht hatte.
    Möglicherweise brauchte ich mir schon nach der ersten Berührung keinerlei Gedanken mehr über den Fortgang der Serie zu machen.
    Ein schmales, blasses Gesicht, umrahmt von schwarzen Haaren, tauchte vor mir auf und erinnerte mich wieder an die Ausweglosigkeit meiner Lage, wenn ich das Risiko nicht einging.
    Ich überwand meine Furcht, schickte noch einmal ein Stoßgebet zum Himmel und schloß mit einem Griff die Hand um den pulsierenden Kristall.
    Ein unvorstellbarer Schmerz schien mir das Gehirn auszubrennen.
    Dann zersplitterte die Welt um mich herum in einem Kaleidoskop von wild durcheinanderwirbelnden Farben und Formen.

    * * *

    Die Stille des Todes hatte sich über die Halle gelegt, nur unterbrochen vom Stöhnen der Verletzten.
    Mit unbewegtem Gesicht, dem sich nicht ablesen ließ, welche Hölle in seinem Inneren tobte, näherte sich Zengsu dem Portal. Er bemühte sich, die toten Sree zu seinen Füßen nicht anzusehen. Es mußten mehr als hundert sein und noch einmal die gleiche Zahl an Verletzten.
    Hundert Sree, die gestorben waren, weil Mereda es nicht erwarten konnte, endlich die Macht an sich zu reißen. Aber sie würde dafür bezahlen, teuer bezahlen, das schwor Zengsu sich.
    Zusammen mit Madur folgte die Hexe ihm mit gemessenem Schritt. Zengsu wich den fragenden und unsicheren Blicken der Sree aus. Er konnte sich vorstellen, was in ihnen vorging und wie sie über Mereda dachten. In ihren Augen mußte er wie ein Verräter da stehen, mit zwei der verhaßten Inguré gemeinsame Sache zu machen. Aber das würde sich ändern, sobald sie den Ancen-Turm erobert hatten.
    Keiner der Verteidiger war mehr am Leben. In ihrer Verbitterung über die heftige Gegenwehr hatten die Sree keine Gefangenen mehr gemacht und selbst die Verletzten getötet. Die provisorische Barriere war zur Seite geräumt worden.
    Vor dem Portal blieb Zengsu stehen. Wie nicht anders zu erwarten, war es von innen verriegelt. Er hob die Hände und preßte sie gegen das Schloß. Bläuliche Blitze zuckten aus seinen Fingerspitzen und liefen wie bizarre Schlangen über das Holz. Ein gewaltiges Krachen ertönte, dann wölbten sich die schweren Flügel nach innen. Sie brachen aus den Angeln und stürzten ins Innere des Saales.
    »Tötet sie!« befahl Zengsu und deutete auf die Adepten, die in eine Beschwörung versunken auf dem Boden des Saales hockten.
    Die Sreepfeile schwirrten wie ein Schwarm giftiger Insekten auf den Magierkreis zu – und sie waren mit einer Präzision gezielt, derer nur Wesen fähig waren, die ihr Lebtag nichts anderes taten, als sich im Umgang mit Waffen zu üben. Die meisten der

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