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Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Titel: Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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merkte nicht einmal, daß der Wirt die beiden Tassen duftenden Kaffees vor ihn hinstellte und sich mit einem freundlichen Nicken entfernte. Er hörte auch nicht die Frage nach dem Woher und Wohin, die halblaut an einem der Nebentische gestellt wurde. Er hatte die Augen geschlossen und dachte nach.
    Er hatte eine Wette abgeschlossen, die das Verderben mit sich gebracht hatte. Zusammen mit seinem Diener hatte er die Reise angetreten, aber sie waren nie allein gewesen. Dieser schwarze Lederbeutel war ihr ständiger Begleiter gewesen, zu Wasser und zu Lande. Moriarty hatte ihm verboten, ihn zu öffnen. Gleichzeitig hatte er ihm klar zu machen versucht, daß der Beutel einen Beobachter darstellte, der ihn hinterher über den gesamten Verlauf der Reise unterrichten würde.
    Fogg hatte nicht daran geglaubt, und inzwischen wußte er, daß es viel, viel schlimmer war. Es war kein Amulett. Kein Talisman, der Glück brachte. Es war ein Teufelsding, das von seinem Träger Gehorsam verlangte, das lautlos flüsternd in sein Bewußtsein eindrang und den Menschen Phileas Fogg immer stärker und entschlossener beeinflußte.
    So war Phileas Fogg zum dreifachen Mörder geworden, und die Erinnerung an jene grauenhaften Abendstunden auf der Lichtung vor der Hügelformation hatte den Ritt nach Haiderabad zum Alptraum für ihn werden lassen. Je größer der Abstand zu den Ereignissen wurde, desto schlimmer litt er, und am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte es laut hinausgeschrien, daß er ein Mörder war.
    Draußen entstand Unruhe, verbunden mit einem leichten Vibrieren des Fußbodens. Ein Pfeifsignal kündigte das Eintreffen des Zuges an, der in Stundenfrist wieder nach Bezwada zurückfahren sollte. Inder begannen laut zu schreien, und Phileas Fogg hob ein wenig den Kopf und öffnete die Augen, warf einen nachdenklichen Blick zu einem der glaslosen Fenster hinaus auf das dampfende Ungetüm und widmete sich dann dem gerade noch dampfenden Kaffee. Er schlürfte ein wenig, wie es sich gehörte, vernahm das leise Öffnen und Schließen der Eingangstür und sagte, ohne sich umzudrehen:
    »Wir werden den Zug so bald wie möglich besteigen, mein lieber Passepartout. Aber zunächst setze dich her und trinke deinen Kaffee!«
    Der Diener nahm schweigend Platz und beobachtete seinen Herrn. Das Flackern in dessen Augen war einem ruhigen, aber dennoch übertriebenen Glanz gewichen. Die Blässe war einer natürlichen Röte gewichen, und das Zittern der Hände war kaum noch merkbar, wenn Mr. Fogg die Kaffeetasse hielt.
    »Dennoch liegen wir vier Tage im Rückstand«, meinte Passepartout nach einer Weile. »Aber das zählt natürlich nicht mehr. Die Wette war doch nur ein Vorwand!«
    Der bedenkliche Unterton seiner Worte ließ Phileas Fogg zurückzucken. Seine Augen öffneten sich unnatürlich weit, er lehnte sich nach hinten und ging in Abwehrstellung. Foggs Gedanken begannen sich zu überschlagen. Die Hilflosigkeit, mit der er seinem Diener gegenübersaß, bewirkte, daß er sofort alle seine bisherigen Gedanken vergaß. Mit der Abwehr kehrte die Macht des Fremdartigen zurück. Er griff in die Rocktasche und holte den Beutel hervor. Er hielt ihn Passepartout vor die Nase, und der Diener wich mit einem leisen Aufschrei zurück.
    »Der Stein von Kadath!« zischte Mr. Fogg. »Ein Überbleibsel jener Realität gewordenen Traumwelt, zu der nur ganz wenigen Berufenen der Zugang möglich war. Kennst du Kadath?« Er lachte auf und stellte den Beutel vor sich hin. »Natürlich hast du noch nie davon gehört. Ich weiß es von dem Inhalt dieses Beutels. Willst du ihn fühlen? Er wird immer schwerer und ist doch so leicht wie Federn. Die drei, die uns verfolgt haben, haben einen kleinen Geschmack dessen bekommen, was Kadath ist!«
    An einem der Tische in der hinteren Ecke hatte sich ein Colonel erhoben und näherte sich dem Tisch. In respektvollem Abstand blieb er stehen.
    »Verzeihen Sie, ich hörte, wie Sie Ihren Begleiter mit dem Namen Passepartout anredeten, Sir. Sind Sie wohl gar der berühmte Phileas Fogg?«
    Mr. Fogg hätte unter normalen Umständen auf eine solch höfliche Frage eine noch höflichere Antwort gegeben, doch was war auf dieser Reise schon normal? Er registrierte die wischende Bewegung über den Tisch, die seine Kaffeetasse streifte und zur Seite warf und gegen den Lederbeutel zielte. Passepartouts Angriff kam überraschend, und doch hatte der Diener nicht die geringste Chance, sein Vorhaben auszuführen. Foggs Hand knallte auf den

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