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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Als ich sie an den Schultern faßte, schlug sie mit ihren Händen nach mir.
    Ich packte ihre Arme, hielt sie fest und schüttelte sie. Als es nichts half, faßte ich ihre Handgelenke mit der linken Hand und hielt mit der rechten ihr Gesicht fest.
    Der Anblick war entsetzlich. Nimués Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt. Schaum stand auf ihren Lippen. Ihre Augen waren verdreht.
    Nur mit größter Anstrengung gelang es mir, ihren Blick zu fixieren und sie ein wenig zu beruhigen; ein Zauberlehrling, der versuchte, einem Meister zu helfen.
    »Was ist los, Nimué?«
    »Diese Schmerzen, Robert! Hilf mir! Ich werde wahnsinnig!« schrie sie. Und im gleichen Atemzug: »Vorsicht!«
    Ich ließ sie erschrocken los, sah aus den Augenwinkeln ein dunkles Etwas über den Boden huschen und trat ganz instinktiv zu. Etwas knackte gläsern unter meiner Sohle.
    Nimué erschlaffte in meinem Griff, seufzte erleichtert und lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Ihr Gesicht war grau vor Schmerz. Sie zitterte.
    »Ich... danke dir, Me... Robert«, flüsterte sie. »Ohne dich... wäre ich jetzt tot.«
    »Wegen einer Spinne?« fragte ich zweifelnd.
    Aber Nimué antwortete nicht. Sie konnte es auch nicht, denn in diesem Moment erscholl hinter uns ein leises, unendlich böses Lachen.
    »Wie rührend«, sagte eine spöttische Stimme. »Wirklich, es hat schon etwas für sich, einen guten Wächter zu haben.«
    Ich fuhr herum, hob instinktiv den Degen – und wäre um ein Haar gestürzt, als Nimué mich grob beiseite stieß und herumwirbelte. »Corabhainn!«
    Corabhainn lachte leise, schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand über das alte, zerfurchte Gesicht. »Du hast dich wirklich nicht verändert in der langen Zeit«, sagte er kopfschüttelnd. »Schon immer waren Männer dein größtes Vergnügen. Und dein größter Fehler«, setzte er böse hinzu. Es lag so viel Eifersucht in seiner Stimme, daß ich lächelte.
    Corabhainn sah mich feindselig an. Aber es war noch etwas in seinem Blick. Etwas, das ich nicht genau deuten konnte. »Lache ruhig«, sagte er eisig. »Es ist sowieso das letzte Mal in deinem Leben, daß du es kannst.«
    Seltsam – aber hätte ich wetten sollen, ich hätte in diesem Moment keinen Halfpenny gegen ihn gesetzt.

    * * *

    Mordred blieb stehen und ließ erschöpft sein Schwert sinken. Mit dem letzten Hieb hatte er Ffiathanns Kopf endlich zum Schweigen gebracht. Seine Hände zitterten vor Schwäche, und sein Atem ging pfeifend und schnell.
    Mordred begriff nicht, warum der Druide ihn herausgefordert hatte. Es gab keinen Grund; nicht für sein Benehmen, und schon gar nicht für den Angriff auf ihn, der praktisch mit einem Selbstmord gleichzusetzen war – nichts, außer vielleicht der Erklärung, daß Ffiathann während der langen Zeit, die er als Schatten auf seine Wiederverstofflichung gewartet hatte, verrückt geworden war. Aber irgendwie konnte er nicht daran glauben.
    Es wäre zu einfach gewesen.
    Nein – der Druide hatte gewollt, daß er ihn tötete, ganz eindeutig.
    Aber warum?
    Mordred nahm sich vor, zu gegebener Zeit die übrigen Druiden genauer in Augenschein zu nehmen, damit sich solche Ereignisse nicht wiederholen konnten.
    Zu gegebener Zeit. Jetzt hatte er anderes vor. Er sah sich kurz um, um sich zu orientieren, und ging auf den Steinkreis zu.
    Wenigstens so lange, bis er Ffiathanns häßliches Kichern hinter sich hörte.
    »Wohin so eilig, junger Held?«
    Als Mordred herumfuhr, stand Ffiathann lächelnd vor ihm.
    Mordred hatte das Gefühl, vor Entsetzen den Verstand zu verlieren. Er schrie gellend auf, taumelte zurück und griff ganz instinktiv nach seiner Waffe.
    Sein Schwert raste aus der Scheide. Doch bevor der Ritter zuschlagen konnte, erscholl das höhnische Kichern von allen Seiten. Mordred keuchte, drehte sich wie ein Kreisel um die eigene Achse.
    Dann erstarrte er. Eine eisige unsichtbare Hand griff nach seinem Harzen und preßte es zusammen. Das Schwert in seiner Hand begann zu zittern, bis er Mühe hatte, die Waffe überhaupt noch zu halten.
    Er war von einem guten halben Dutzend Ffiathanns eingekreist.
    Mordreds bewußtes Denken erlosch, als die Gestalten mit ausgestreckten Armen auf ihn zukamen, um ihn zu packen.
    Aber er wäre nicht Mordred gewesen, wenn er aufgegeben hätte.
    In den nächsten Sekunden vollführte Mordreds Schwert einen blutigen Tanz. Binnen Sekunden war seine schimmernde Rüstung rot vom Blut der unheimlichen Gegner, die er erschlug. Ein Dutzend oder mehr Tote waren schon

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