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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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entgegen. »Bleib, wo du bist, und wage es ja nicht mehr, ein Wort zu sprechen. Sonst...« Corabhainn ließ die Drohung im Räume stehen. Ich spürte, daß er kurz davor war, die Fassung zu verlieren. Sein Blick flackerte. Etwas war darin, das mich an einen Wahnsinnigen erinnerte. Der Stab zitterte in seinen Händen.
    Corabhainn stand kurz davor, schlichtweg durchzudrehen. Ich gab ihm im stillen noch zehn Sekunden, dann würde hier der Teufel los sein. Aber warum? Er... hatte Angst! Aber vor wem?
    »Du hast gewonnen, Corabhainn. Wir geben auf!«
    Nimués Kapitulation kam mehr als überraschend für mich. Doch wahrscheinlich hatte sie recht. Ich wußte nicht, was der überdrehte Druide im nächsten Augenblick mit uns angestellt hätte; etwas besonders Erfreuliches jedoch mit Sicherheit nicht.
    Corabhainn war ebenfalls überrascht, aber auch sichtlich zufrieden. Auf einen Wink von ihm traten vier Ritter aus einer verborgenen Nische. Sie zogen wortlos ihre Schwerter und nahmen uns in ihre Mitte. Als ich sie genauer betrachtete, entdeckte ich, daß diese Ritter nicht wie Mordred und Gawain stofflich existent waren, sondern Schattengestalten wie Llahelmon. Sie sahen trotzdem gefährlich genug aus.
    Jetzt, wo wir ihm sicher genug verwahrt waren, taute Corabhainn förmlich auf. Er wieselte grinsend um uns herum und blieb schließlich vor Nimué stehen.
    »Es tut mir leid, was geschehen wird«, kicherte er. »Aber du hast es dir selbst zuzuschreiben. Du hättest dich damals nicht gegen mich stellen dürfen.«
    »Du hast dich außerhalb aller Regeln gestellt, und nicht Merlin und ich!« fauchte Nimué. »Artus war der gesalbte König von Britannien, und niemand, auch du nicht, hatte das Recht, ihn zu stürzen.«
    »Das hast du schon einmal vor mehr als dreizehnhundert Jahren gesagt, Nimué.« Corabhainns Stimme klang fast gelangweilt. »Meine Antwort wird sich niemals ändern, und wenn noch einmal tausend oder zehnmal tausend Jahre vergehen. Artus war König, das stimmt. Doch er war es nur deshalb, weil die Druiden von Avalon ihn dazu gemacht hatten. Als er sich gegen uns stellte, war es nicht nur unser Recht, sondern auch unsere Pflicht, ihn zu beseitigen. Nur der Narr Merlin« – dabei streifte mich Corabhainns Blick mit einem seltsamen Ausdruck – »und du, Nimué, habt dies nicht eingesehen.«
    »Mit Artus als unumstrittenem Hohen König hätten wir die sächsischen Barbaren mit Leichtigkeit ins Meer zurückgetrieben. Doch statt dessen habt ihr das Land in einen erbarmungslosen Bruderkrieg gestürzt, wo der Sohn den Vater erschlug. Und ihr habt nichts dabei erreicht. Für euch ein dreizehnhundert Jahre langes Leben als Schatten zwischen den Welten. Das Reich Britannien ist zerbrochen und das Kreuz, das ihr so sehr bekämpft habt, ist fester in der Erde verwurzelt, als es unsere Götter und Dämonen je waren.« Nimué spie angewidert aus.
    »Das Kreuz«, fauchte Corabhainn. »Ich verfluche den Tag, an dem Artus Guinevere unter dem Kreuz des Christenpfaffen zum Weibe nahm und nicht unter dem Hirschgeweih der Druiden von Avalon. Wir hätten ihn schon damals vernichten müssen. Doch dein und Merlins Rat ließ uns zögern. Ihr seid schuld, daß alles so gekommen ist. Die meisten Ritter und der größte Teil der Druiden waren dafür, Artus zu entthronen und Mordred als neuen Hohen König von Britannien zu krönen. Hätte Merlin Artus nicht so lange gestützt, wäre es nie zu jener verhängnisvollen Schlacht gekommen, in der Britanniens Blüte in ihrem Blut verging.«
    Corabhainn und Nimué hatten sich so in Rage geredet, daß sie mich vergessen zu haben schienen. Aber das, was ich hörte, schlug mich ohnehin so sehr in Bann, daß ich nicht einmal an eine Flucht dachte.
    Es war mehr als Neugier. Es war wie...
    ein Erinnern. Erinnern an Dinge, die ich niemals erlebt hatte, die...
    Das Denken fiel mir schwer. Ich stöhnte. Hinter meiner Stirn wirbelten Bilder und Erinnerungen durcheinander. Mordred und Artus und ihre Ritter wurden zu Schemen, die nicht wußten, ob sie verblassen oder deutlich werden wollten. Etwas begann in mir zu wachsen.
    Ich hörte noch, wie Corabhainn murmelte »... ihr werdet an Artus’ Grab sterben.« Dann wurde es still um mich.
    Entsetzlich still.

    * * *

    »Gawain, Vetter...« Mordred heulte vor Trauer und Wut, als er den toten Ritter in der Kammer entdeckte. Sein Gesicht verlor alle Farbe. In seinen Augen glühte plötzlich ein Feuer, das selbst die erschreckt hätte, die ihn kannten.
    Endlose

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