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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Die Kraft des Schlangenstabes bannte mich an die Stelle, an der ich stand.
    Zuerst schenkte ich dem Schatten, der hinter Corabhainn auftauchte, keine Beachtung. Dann hörte ich Nimué neben mir vor Überraschung keuchen.
    »Ffiathann«, flüsterte sie so leise, daß ich es kaum verstehen konnte. Verwirrt kniff ich die Augen zusammen. Es war tatsächlich Ffiathann, den ich im Kreis der Druiden vermißt hatte. Aber auf welch entsetzliche Weise hatte er sich verändert!
    »Ronyl’ohm, erscheine!« brüllte Corabhainn. Seine Stimme überschlug sich fast vor Triumph. »Erscheine, mäch-«
    Weiter kam er nicht. Die letzte Silbe blieb ihm im wahrsten Sinne des Wortes in der Kehle stecken, als sich die Finger Ffiathanns um seinen Hals schlossen. Der Schlangenstab fiel polternd zu Boden und das grüne Licht wurde schwächer. Gleichzeitig spürte ich, wie der Bann, der mich gefangen hielt, von mir abfiel. Corabhainn schrie erstickt auf, wand sich unter Ffiathanns Griff und versuchte ihn abzuschütteln.
    Ich achtete nicht mehr auf das Handgemenge der beiden alten Männer. Ohne selbst wirklich zu begreifen, was ich tat, warf ich mich vor, tauchte unter Mordreds zupackenden Händen hindurch und sprang auf die Grabplatte.
    Meine Reaktion überraschte selbst die Schattenkrieger, die hinter mir standen, völlig. Ihr überraschter Schrei kam zu spät.
    Mit einem verzweifelten Satz hechtete ich vor und packte den grünen Kristall. Ich hatte Hitze erwartet, Schmerz, das Gefühl von Schrecken, irgend etwas –
    und irgend etwas in ihm lebte...
    Corabhainn brüllte wie unter Höllenqualen, als er sah, was ich tat. »Laß den Kristall fallen!« schrie er.
    Und er war nicht der einzige, der schrie. Auch der Dämon stieß ein fürchterliches Brüllen aus, warf sich mit Urgewalt gegen die unsichtbaren Mauern seines Gefängnisses und streckte ein halbes Dutzend grünleuchtender Tenakelarme nach mir aus.
    Zu meinem Glück war er noch nicht stofflich genug, um mich wirklich fassen und in handliche kleine Stücke reißen zu können. Doch allein die Berührung der grün fluoreszierenden Schemen war noch schrecklich genug, mich aufschreien zu lassen.
    Irgendwie kämpfte ich mich auf die Beine, taumelte von der Platte herunter und sah verzerrte Schatten auf mich zukommen. Furcht griff wie eine graue Hand nach mir. Ich dachte nicht mehr, ich wußte nur, daß ich sterben würde, und nach mir vielleicht Tausende, wenn nicht Millionen Unschuldiger, wenn diese entsetzliche Kreatur jemals Gestalt annehmen sollte.
    Mit aller Macht schleuderte ich den Kristall von mir. Er zog eine grün flirrende Bahn durch die Luft und fiel weit außerhalb des Steinkreises zu Boden.
    Corabhainn heulte, als hätte man ihm ein Messer in den Leib gestoßen. »Wahnsinniger!« kreischte er. »Was hast du getan!? Damit hast du uns alle umgebracht!«
    Ich fand nicht einmal mehr die Zeit, ihn fragend anzusehen. Der Dämon durchbrach die letzte Barriere, die ihn noch von der Wirklichkeit trennte, brüllte auf und fuhr mit einem heftigen Ruck hoch. Ein Tentakelhieb ließ mich haltlos zu Boden taumeln. Ich schlug mit dem Hinterkopf hart gegen eine Säule des Steinkreises.
    Für Sekunden wallte Dunkelheit vor meinen Augen auf. Als ich wieder halbwegs klar sehen konnte, hockte Ronyl’ohm wie ein überdimensionaler Krake auf dem Grab und funkelte die Druiden mit einer Mischung aus Haß und Verachtung an. Ffiathann lag verkrümmt am Boden. Noch im Tod drückten seine Augen eine tiefe Befriedigung aus. Mordred steckte eben das blutbefleckte Schwert in die Scheide.
    Und auch Corabhainn war tot. Ffiathann hatte ihm das Genick gebrochen. Der Druidenkreis existierte nicht mehr. Seine Mitglieder starrten den Dämon voller Panik an, keine mächtigen Zauberer mehr, sondern nur mehr angsterfüllte Adepten, die zuviel gewagt und alles verloren hatten.
    Plötzlich fühlte ich Nimués Finger auf meiner von der Kälte des Steines halb verbrannten Hand. »Ich muß es tun, Merlin. Sie sind die letzten meines Volkes.«
    Ich verstand nicht einmal, was sie meinte, sah aber reglos zu, wie sie sich aufrichtete und dem Dämon entgegentrat; langsam, aber ohne eine Spur von Furcht.
    »Die Zeremonie war nicht vollendet!« sagte sie mit lauter Stimme. »Weiche, Dämon! Kehre dorthin zurück, woher du gekommen bist!«
    Ronyl’ohm antwortete mit einem Grollen, das den Steinkreis erzittern ließ. Seine Tentakel peitschten auf Nimué zu, um sie zu packen, erreichten sie aber nicht, sondern blieben wenige

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