Der Hexer von Sunnydale
dir, Sweetheart."
5
Langsam wanderten ßuffy und Giles im strahlenden Sonnenschein über den alten Friedhof. In der Ferne konnten sie ihr Ziel erkennen - den schlanken weißen Turm, der die anderen Grabmale und Mausoleen überragte. Sie gingen so leise wie möglich, nicht weil sie Vampire oder Kojoten fürchteten, sondern die Polizei. Auf dem Parkplatz vor dem Friedhof hatten zwei Streifenwagen gestanden, und Buffy war sicher, daß es um das Grab ging, das sie letzte Nacht gesehen hatte.
In den Streifenwagen war der Polizeifunk angeschaltet gewesen - fast wäre Buffy umgekehrt, als sie ihn hörte. Sie hätte lieber gewartet, bis die Polizisten den Friedhof wieder verlassen hatten, doch sie bezwang ihre düsteren Vorahnungen und marschierte weiter.
Es war nicht so, daß Buffy Polizisten fürchtete, nur kamen sie ihr immer wieder in die Quere. Meistens glaubten sie ihr kein Wort, wenn sie ihnen die Wahrheit erzählte. Und falls sie Buffy einmal Glauben schenkten, würde sie mit größter Wahrscheinlichkeit unverzüglich eingebuchtet, weil sie Pfähle in tote Leute steckte, die völlig gesetzwidrig immer noch durch die Gegend trabten. Wenn es um übernatürliche Dinge ging, waren Polizisten bemerkenswert unterbelichtet.
Buffy war darum sehr erleichtert, als sie nur zwei Polizisten neben dem Grab stehen sah, das letzte Nacht aufgebuddelt worden war. Überall lagen verwelkte Blumen herum. Diese Cops waren nicht als Ermittler gekommen: Da war kein gelbes Absperrband, das den Tatort sicherte, und keine umherkriechenden Leute von der Spurensicherung. Sie sahen sich alles nur in Ruhe an.
„Ich nehme an, dies ist das Grab", flüsterte Giles. „Sollen wir hingehen, wenn die Polizisten noch da sind?" „Können wir eigentlich machen", flüsterte Buffy zurück. „Ich möchte rauskriegen, wer sie angerufen hat."
Die kecke Jägerin schritt dem vorsichtigen Wächter voran. Die beiden Polizisten drehten sich um und blickten ihnen aufmerksam entgegen. Buffy schritt geradewegs auf die Grabstätte, in der viele frisch gegrabene Löcher den Eindruck erweckten, als hätten Hunde nach Knochen gesucht.
„Bitte bleiben Sie etwas zurück, Miss", warnte einer der Beamten. „Hier ist ein Verbrechen geschehen."
„Okay." Bevor Buffy zurücktrat, warf sie noch einen Blick auf die Lettern, die in den Grabstein gemeißelt waren. Die größten bildeten einen seltsamen Namen - Spurs Hardaway
- und neben dem Namen waren Sheriffsterne abgebildet, als sei er einst Gesetzeshüter gewesen.
„Was ist denn passiert?" fragte sie, sich dumm stellend. „Das wollen wir ja gerade herausfinden", antwortete der Jüngere der beiden und grinste sie freundlich an.
„Das geht Sie gar nichts an!" brummte der grauhaarige Ältere. „Warum gehn Sie nicht einfach weiter?"
Buffy warf einen raschen Blick auf Giles, der sich ein Schmunzeln verkniff. Er wußte, wie sehr sie es haßte, wenn man sie zu bevormunden versuchte.
„Okay", meinte Buffy. „Ich gehe. Aber ich weiß, wer's war."
Sie schritt langsam hügelan. Die beiden Cops hasteten hinter ihr her. „Warten Sie mal, Miss! Wissen Sie was über diese Geschichte?" fragte der Jüngere.
„Ich habe eine Theorie", neckte ihn Buffy. „Und Sie wollen ein paar Schlußfolgerungen ziehen. Wer hat Sie gerufen?" „Der Friedhofswärter", antwortete der Ältere. „Er hat das Grab so vorgefunden und rief uns an. Mit diesem Friedhof gibt's immer nur Ärger - ich würd ihn liebend gern zubetonieren." „Ich auch", murmelte Buffy.
Der Cop sah sie fragend an, dann blickte er wieder auf das Grab. „Es sieht nicht nach Vandalismus aus - eher nach wilden Tieren, die nach irgendwas gegraben haben. Also warum sagen Sie uns jetzt nicht endlich, was Sie wissen?" „Ich glaube, es waren diese Kojoten", erklärte Buffy ärgerlich. „Ich wohne in der Nähe, und in den letzten paar Nächten hab ich ein ganzes Rudel von ihnen um den Friedhof schwirren sehen."
Der junge Polizist schnippte mit den Fingern und wandte sich an seinen Kollegen. „Das muß es sein, Joe. Wir hatten diese Woche doch so viele Anrufe wegen Kojoten. Du weißt ja, jetzt ist die Zeit der Dürre, und da kommen sie von den Hügeln runter auf der Suche nach Wasser."
Joe nickte weise. „Ja, ich glaube, wir haben den Fall geknackt - mit Hilfe dieser jungen Dame hier. Jetzt können wir die ganze Geschichte dem Tierschutz übergeben." „Wenn wir nur wüßten, warum sie das Grab aufgewühlt haben?" brummte der junge Cop.
„Warum esse ich Doughnuts?
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