Der Hexer von Sunnydale
Warum kann man die besten Ringer nur im Pay-TV sehen? Bei Kojoten brauchst du nicht zu wissen, warum!" spottete der Ältere. „Sie sind einfach verrückt."
Wieder linste Buffy unauffällig zum Grabstein. Auch Giles trat näher heran. „War dieser Typ irgendwie berühmt?" fragte sie. „Wer war dieser Spurs Hardaway eigentlich?"
Der junge Cop grinste. „Nur unser Joe hier ist alt genug, um Ihnen das zu beantworten."
Der Ältere machte ein finsteres Gesicht. „Wie schnell die Menschen doch vergessen! Spurs Hardaway war Ende des letzten Jahrhunderts ein berühmter Wildweststar. Ich meine, er war so berühmt wie Buffalo Bill Cody und Annie Oakley. Er leitete eine Show, die gleichzeitig Wildwest- und Zaubershow war, und ist damit durch die ganze Welt getourt."
„Und wie kommt es dann, daß er hier begraben ist?" fragte Buffy erstaunt. „In Sunnydale?"
Der Cop zuckte die Achseln. „Ich kenne nicht die ganze Geschichte. Ich weiß nur, daß er sich hier niederließ, als er aus dem Showgeschäft ausstieg. Er war auch schon sehr alt, als er starb - übrigens wurde er erschossen."
„Genau vor einhundert Jahren", bemerkte Giles, der die Daten auf dem Grabstein studierte.
„Ja, das könnte hinkommen", stimmte der Cop zu. „Das war damals 'ne Riesengeschichte, als in unserem Städtchen so 'ne berühmte Persönlichkeit ermordet wurde."
Der junge Cop blickte wieder auf das übel zugerichtete Grab. „Vielleicht sind die Blumen auf dem Grab kürzlich gegossen worden, und diese Kojoten haben bloß Durst gehabt."
„Scheint mir auch so", meinte der Ältere.
Scheint mir gar nicht so, dachte Buffy. Sie wandte sich an Giles. „Ich glaube, wir können jetzt gehen."
„Aber sicher!" stimmte er mit vor Aufregung strahlenden Augen zu. Nun, da er wieder zentnerweise Forschungsarbeit zu leisten hatte, war der Bibliothekar glücklich.
„Danke für Ihre Hilfe!" rief ihnen der jüngere Cop nach. „War mir ein Vergnügen!" erwiderte Buffy. Sie staunte, daß die Polizei ihr dieses eine Mal geglaubt hatte. Doch statt sich bestätigt zu fühlen, fing sie an, ihre eigene Theorie anzuzweifeln. Was wäre, wenn es doch nur Kojoten waren, die sich ... wie Kojoten verhielten?
„Buffy, ich muß mich bei dir entschuldigen", sagte
Giles, als sie außer Hörweite der beiden Polizisten waren. „Dieser Fall ist ungewöhnlich genug, daß ich glaube, wir sollten uns damit befassen. Denn immerhin ist jeder verdächtig, der sich in Sunnydale niederläßt - so nah am Höllenmund. Zuerst werde ich Nachforschungen über Spurs Hardaway anstellen, und dann noch vieles über Skinwalker und Coyote Moon nachlesen. Ich frage mich, ob ich wohl Willow bitten sollte, mir zu helfen."
„Willow!" Erschrecken stand in Buffys Augen. „Oh, Gott, ich hab die beiden mit diesen Oberfieslingen allein gelassen!"
„Welche Oberfieslinge?" fragte Giles alarmiert.
Buffy rannte schon zum Auto. „Fahren Sie mich zuerst zur Kirmes, dann können Sie sich auf Ihre Bücher werfen. Nun kommen Sie schon! Ich möchte gar nicht dran denken, was für gräßliche Sachen den beiden passieren könnten!"
„Ach, du je!" murmelte Giles, als er hinter ihr herrannte.
In der dunklen verlassenen Geisterbahn schmolz Willow in Lonnies Armen dahin. Sie hob das Kinn seinen Lippen entgegen, und sofort flöß der Strom - von seinen Lippen zu ihren und durch ihren Körper, schweißte sie zusammen.
Ich wollte nicht, daß dies geschieht, sagte sie zu sich selbst, aber es ist gar nicht so übel. Während Lonnie sie zärtlich küßte, verlor sie ihre Vorbehalte. Nie hatte sie jemand so geküßt seit... ehrlich gesagt, sowieso nie!
Was ist mit Xander? fragte die loyale Seite ihres Wesens. Wer? fragte die andere Seite und ebenso ihr Körper.
Lonnies Lippen wanderten von ihrem Mund zu ihrem Hals, sein blondes Haar kitzelte sie an der Nase. Plötzlich roch sie wieder seinen erdigen Geruch und stemmte sich überrascht gegen ihn.
Aber seine Küsse wurden fordernder, und sie wurde unruhig - nicht etwa, weil er ein Vampir wäre, sondern weil er ihr einen Knutschfleck verpassen könnte! Sie wand sich, um seinem Griff zu entgehen - da streiften schmutzige Kabel, die von der Decke hingen, ihr Gesicht, und sie hätte fast aufgeschrien.
Ich bin in 'ner verlassenen Geisterbahn, sagte sie sich, mit 'nem Typen, der glaubt, ich bin leicht zu haben!
Was würde Buffy jetzt tun?
Willow hielt es nicht für nötig, sich mit einem Tritt in Lonnies Weichteile zu verteidigen, aber sie löste seine Lippen
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