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Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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Sommerliebe aufgetan. Es war wirklich ein magischer Ort, auch wenn er nachts unter den flimmernden Neonlichtern wesentlich mehr Flair besaß als jetzt im harten, unbarmherzigen Licht des Tages. Im hellen Sonnenschein wirkten Wohnwagen, Karussells und Buden so alt und schäbig, als ob sie schon seit Jahrhunderten unterwegs wären. Entschlossen verbannte Xander diese trüben Gedanken aus dem Kopf und wandte sich erfreulicheren Traumvorstellungen zu: Vielleicht wird die Kirmes ja für immer hierbleiben, oder vielleicht schaffe ich es, mitzufahren und für immer mit Rose zusammenzusein.
    Plötzlich öffnete sich knarrend die Tür des Wohnwagens. Rose trug ein japanisches Seidenkleid und nicht viel darunter. Xanders Blick wanderte von ihren braunen, wohlgeformten Beinen hinauf zu dem riesigen Drachen, der die Brustpartie des Kleides zierte, und er mußte schlucken. „Komm herein!" sagte die dunkelhaarige Verführerin.
    Vor Ungeduld stolperte Xander, als er den alten Wohnwagen betrat, dessen einziger Raum noch seltsamer aussah, als er sich vorgestellt hatte. Jeder Quadratzentimeter Wand war mit Drucken und Bildern behängt, überall standen kleine Regale voller seltsamer Tierfigürchen. Es gab eine große Seemannskiste, ein winziges Bett und etwas in der Ecke, das aussah wie ein Folterstuhl. Vielleicht war es auch ein uralter Zahnarztstuhi. Was immer es auch sein mochte - die verrosteten Nadeln und Schläuche wirkten nicht besonders einladend.
    Über allem schwebte Räucherstäbchenrauch und erfüllte Roses enge Behausung mit einem intensiven Duft. Xander versuchte, den Husten zurückzuhalten, doch schließlich schaffte er es nicht mehr - er bellte, bis er heiser wurde. „Armer Junge", meinte Rose amüsiert. „Kannst du nicht mal 'n kleines bißchen Rauch vertragen? Die Räucherstäbchen werden deine Sinne befreien."
    „Meine Sinne waren noch nie befreiter!" brachte Xander krächzend heraus. Nun wußte er, wie Rose zu ihrer verrauchten Stimme kam. Er taumelte durch den Rauch vorwärts und stieß mit dem Fuß gegen die Seemannskiste. „Au!" stöhnte er. „Was ist denn da drin - ein Anker?"
    Als er das dunkle Holz und die Messingbeschläge berührte, schoß Rose mit einem wütenden Funkeln in den Augen hoch. „Faß diese Kiste nicht an!"
    "tschuldigung", sagte Xander, wich zurück und stieß gegen ein Regal mit Drachen, Bären und Wölfen aus Zinn. Ein paar der Figuren fielen scheppernd zu Boden. "tschuldigung", sagte er wieder, diesmal noch verlegener. Er bückte sich, um die Figürchen aufzuheben.
    „Laß sie doch einfach liegen!" befahl Rose, deren Geduld fast erschöpft war. Sie ließ sich auf ihrem schmalen Bett nieder, das eher für ihr zierliches Figürchen gemacht schien als hur Xander. „Komm, großer Junge, setz dich hierher, da passiert nichts."
    Als sie neben sich auf die Matratze klopfte, schoß Xander wie eine Rakete dorthin. „Hübsches Bett", schwärmte er. „Ich meine, äh, hübscher Wagen! Also, ich meine, alles ist hübsch!"
    „Ist eben mein Heim", sagte Rose achselzuckend. „Wir kommen immer wieder in neue Städte, aber meine Höhle bleibt immer gleich."
    „Deine Höhle", wiederholte Xander lachend. Er blickte sich verwundert um. „Sieht auch fast wie 'ne echte Höhle aus." „Nicht wahr?"
    „Wie lange machst du das schon?" fragte Xander. „Ich meine, wie lange fährst du schon mit der Kirmes?" fügte er rasch hinzu.
    „Lange." Sie drückte seine Schultern, als sei er ein Stück Fleisch. „Ich bin älter, als ich aussehe."
    Xander stieß ein albernes Kichern aus, als ihre Finger ihn kitzelten, dann nahm er sich wieder zusammen. „Na, jedenfalls siehst du toll aus, egal, wie alt du bist." „Zieh dein Hemd aus!" befahl sie.
    „Hemd? Klar!" erwiderte Xander begeistert. Er fummelte an den Knöpfen herum, konnte sie nicht öffnen und zog sich schließlich das Hemd über den Kopf. Dann grinste er sie blöde an. „Hab dieses Hemd sowieso nie leiden können!"
    „Du bist echt witzig", sagte sie und betrachtete seinen bloßen Rücken, seine Schultern. „Also, wo willst du dein Tattoo hin haben?"
    Xander blinzelte sie an. „Tattoo?" Aus dem Augenwinkel linste er auf die altertümlichen Nadeln und Schläuche an dem komischen Zahnarztstuhl in der Ecke. Oh-oh.
    „Ich will dir mein Brandzeichen aufdrücken, verstehst du?" Sie zwinkerte ihm zu. „Damit jeder sieht, daß du mir gehörst."
    „Äh, was für 'n Tattoo krieg ich denn?" fragte Xander. Er versuchte Zeit zu gewinnen.
    „Eine Rose

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