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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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konnte die weißen Kalkklippen ausmachen, die der Landzunge ihren Namen gegeben hatte: Fair Head.
    Sie konnte es nicht glauben. Sie hatten es geschafft. Ob es Glück oder Geschicklichkeit zu verdanken war, wusste sie nicht, aber er hatte es geschafft. Sie befanden sich nur zwei Meilen vor der Küste. Aber bis zum Tagesanbruch war es nur eine knappe Stunde. Die ersten Strahlen orangen Sonnenlichts lugten schon über den schwarzen Horizont.
    »Hoffentlich bist du bereit, dem König zu begegnen«, zog er sie auf.
    Ellie erstarrte.
    »Dem König?«
    »Da ich mich mit deinem Freund in Irland treffe« – sie verzog das Gesicht, als er den irischen Halunken erwähnte, der sie hatte töten wollen – »muss ich mir etwas ausdenken, um deine gute Verfassung zu erklären.« Seine Augen zwinkerten spitzbübisch, als ginge es um ein amüsantes Geheimnis.
    »Du kommst mit mir nach Rathlin zu Bruce.« Er lächelte, als hätte er ihr eben ein ganz besonderes Geschenk gemacht.
    Alles Blut wich aus ihren Wangen.
    »Aber du wolltest mich nach Hause bringen.«
    Er machte ein Gesicht, als hätte sie ihm seine Überraschung verdorben.
    »Aber du siehst doch, dass es jetzt nicht geht. Es ist keine Zeit. Außerdem dachte ich, du möchtest es gar nicht.«
    Sie wollte nicht. Doch, sie wollte. Er verwirrte sie.
    Aber wenn er sie zu Bruce mitnehmen wollte …
    Ellie wusste, dass sie es nicht länger aufschieben konnte. Sie biss sich beklommen auf die Lippen und befingerte nervös die Falten ihres Umhangs.
    Sie musste es ihm sagen. Obwohl sie wusste, dass sich dann alles ändern würde.
    Aber zuvor musste sie ihm gestehen, was sie für ihn empfand, sonst würde sie nie erfahren, wie es um seine wahren Gefühle für sie stand.
    »Ich liebe dich«, sagte sie leise.
    Er hielt im Rudern inne, einziges Anzeichen, dass er sie gehört hatte. Seine Miene zeigte keine Regung.
    Dann aber lächelte er, und ihr Herz brach. Sie hatte nicht geahnt, dass Güte ein Herz zu brechen vermochte. Aber genau dies hatte sein sanftes Lächeln bewirkt.
    »Ach, Mädchen, wie mich das freut. Obwohl ich so eine Ahnung hatte … nach allem, was heute Morgen in der Höhle geschehen ist.«
    Ebenso gut hätte sie ihm wie eine seiner anderen Anbeterinnen einen leckeren Apfel-Pie schenken können und nicht ihr Herz.
    Was hatte sie erwartet? Eine gleichlautende Erklärung seinerseits?
    Nein, aber sie hatte auf mehr gehofft als auf stille Akzeptanz und sanfte Bestätigung. Ein Zeichen, dass er etwas für sie empfand, dass das, was sie geteilt hatten, etwas Besonderes war. Ein Zeichen, dass er vielleicht ihre Liebe erwidern konnte. Güte war viel schlimmer.
    Ihre Erklärung unterschied sich nicht von anderen, die er unzählige Male zuvor gehört hatte. Er hatte ihre Gefühle erwartet – sie vielleicht sogar geschätzt –, aber erwidern würde er sie niemals.
    Nichts konnte zu ihm durchdringen.
    Erik fing wieder an zu rudern.
    Es war nicht das erste Mal, dass ihm ein Mädchen seine Liebe erklärt hatte, aus Ellies Mund aber war es doch anders.
    Erstens hatte sich bei ihm nicht dieses kribbelige, unruhige Gefühl eingestellt, das in ihm immer den Wunsch weckte, das nächstbeste Schiff zu nehmen. (Er hatte es nie wirklich getan, und stattdessen den sanften Rückzug angetreten, indem er das Mädchen überzeugt hatte, dass es ihn nicht wirklich liebte.) Bei Ellie gab es dieses Gefühl nicht. Tatsächlich hatte ihre Erklärung, dass sie ihn liebte, ein … erfreutes Gefühl ausgelöst. Mehr als erfreut. Er war stolz, bewegt, demütig und glücklich.
    Eine Reaktion, die einen Sinn hatte: Eine Frau sollte ihren Mann lieben.
    Das Unwetter hatte ihn überzeugt, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Die Glut der Leidenschaft, die sie übermannt hatte, erstaunte ihn. Er war nicht bereit, sie gehen zu lassen. Also würde er sie behalten. Der Umstand, dass sie ihn liebte, würde sie noch glücklicher machen.
    Aber glücklich sah Ellie nicht aus. Sie sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Das machte ihn kribbelig. Er rückte seinen cotun zurecht, das half aber nicht gegen das Unbehagen in seiner Brust. Gegen die schmerzende Enge, die sich steigerte, als er sie ansah.
    Er wusste, was sie wollte: dass er ihre Erklärung erwiderte. Wie alle Frauen. Er kannte diese Art der Enttäuschung, was er aber nicht kannte, war der Wunsch, alles zu tun, dass sie verging.
    Er hätte sogar ihre Liebeserklärung erwidert.
    Der Gedanke war ein Riesenschock. Kalter Schweiß trat ihm

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