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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Lady Elyne de Burgh. Er würde nie erfahren, wie sehr er sie verletzt hatte – und wie schwer es ihr fiel, ihn abzuweisen.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte sie ähnlich gefühllos, wie er sein »Angebot« gemacht hatte.
    Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen geworden.
    »Muss ich dich daran erinnern, warum es nötig ist?«
    Sie gönnte ihm nicht die Befriedigung, sie erröten zu sehen. Sie schämte sich dessen, was sie getan hatten, nicht, und er würde sie nicht dazu bringen, ihre Meinung zu ändern.
    »Ich weiß dein großherziges Angebot zu schätzen, doch ist es nicht nötig. Ich bin bereits verlobt.«
    Falls Ellie gedacht hatte, sie hätte ihn je im Zorn erlebt, musste sie sich eines Besseren belehren lassen. Die Veränderung war so erschreckend, dass ihr der Atem stockte und sie instinktiv zurückwich. Im Halbdunkel des nahenden Tages wurden seine Augen hellblau und eiskalt und gnadenlos. Der hübsche Nordmann war zu einem rücksichtslosen Wikinger geworden.
    Er trat auf sie zu. Einen Moment lang empfand sie tatsächlich Angst.
    Sie glaubte schon, er würde sie packen, er aber blieb völlig ruhig. Zu ruhig. Sie hatte nicht gewusst, wie bedrohlich er dennoch wirken konnte.
    »Wer?« Das einzelne Wort fiel wie ein Henkersbeil.
    Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken, aber sie ließ sich ihre Angst nicht anmerken.
    »Sir Ralph de Monthermer.«
    In seinen Augen flammte es mit gefährlicher Intensität auf.
    »Du steckst voller Überraschungen, Lady Elyne. Ich habe von deiner Verlobung gehört, aber ich muss gestehen, dass ich sie nicht mit meinem entführten Kindermädchen und dem Interesse des neuen ›Earl‹ an einer Nachricht aus Dunaverty in Verbindung gebracht habe.«
    Ellie erbleichte.
    »Er hat mich gesucht?«
    »Sehr eifrig, wie es aussieht.«
    Sie fasste seine unbekümmert geäußerten Worte nicht falsch auf. Er war wütend. Wenn es nicht lächerlich gewesen wäre, hätte sie fast geglaubt, er wäre eifersüchtig. Aber Erik war der Allerletzte, den sie sich als eifersüchtig vorstellen konnte – er war zu selbstsicher und unbekümmert, um sich eine solche menschliche Schwäche zu leisten. Antrieb seiner Erregung war die Gefährdung seiner Mission.
    »Und was ist mit deiner verlorenen Jungfernschaft? Glaubst du denn, der frischgebackene Earl wird dich noch zur Frau wollen? Aber vielleicht hast du gehofft, ihn in diesem Punkt täuschen zu können?«
    Sie erstarrte. Wie konnte er ihr eine solche Falschheit zutrauen? Über Ralphs Interesse an ihr machte sie sich keine Illusionen. Es zählte nur die politische Allianz.
    »Das geht dich nichts an. Das ist etwas zwischen mir und meinem Verlobten.«
    Da rastete er aus, packte ihren Arm und riss sie hart an sich.
    »Den Teufel ist es.«
    Ellies Herz raste in ihrer Brust. Unbeherrscht hatte sie ihn nie gesehen. Sein Blick …
    Sie schauderte. Sie wusste nicht, was er vorhatte. Sein Gesicht war so nahe, dass sie schon glaubte, er würde sie so lange küssen, bis sie sich unterwarf. Nein, nicht küssen, sondern verheeren.
    Was als Nächstes passiert wäre, würde sie nie erfahren. Er blickte über ihre Schulter und erstarrte. Emotionen und Wut schienen wie weggefegt.
    »Sieht aus, als würden wir es herausfinden.«
    »Was sagst du da?«
    Er zeigte hinter sie. Sie drehte sich um, und im weichen Licht der Dämmerung sah sie die unverkennbaren Punkte am Horizont. Segel. Mindestens ein halbes Dutzend, das sich rasch näherte. »Dein Verlobter wird gleich eintreffen, denke ich.«
    Ellie sah nun etwas in seiner Miene, das sie nie zu sehen erwartet hätte: das Eingeständnis der Niederlage. Erik hatte beim ersten Blick erfasst, dass es für ihn das Todesurteil war. Ein Entkommen war ausgeschlossen. Die Küste war noch zu weit. Ohne Segel konnten sie weder ein Versteck finden noch fliehen. Auch Eriks ungewöhnliche seemännische Fähigkeiten stießen an Grenzen. Als einzelner Ruderer einer Flotte englischer Galeeren zu entkommen, war unmöglich.
    Es würde scheitern. Ihretwegen. Und ein Scheitern würde er nie vergeben.
    Ihr Blick flog zur irischen Küste. Sie spürte, wie sich in ihr der Keim einer Idee regte. Vielleicht hatte er doch eine Chance.
    Aber würde er sie ergreifen?
    Sie verhärtete ihr Herz, wohl wissend, dass sie ihm keine Wahl lassen durfte.
    Er würde den König enttäuschen. Das Team. Alle, die auf ihn zählten.
    Auch in seinen dunkelsten Stunden während des Sturms hatte Erik an den Erfolg geglaubt. Ein Fehlschlag war ihm unvorstellbar

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