Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Leuten an den Eingang des Tales geführt worden war. Sie warteten nun auf ihre Rückkehr, um sie zurück zur Burg zu geleiten. Da sie ihnen weiszumachen gedachte, dass man sie nicht ins Lager gelassen hatte, musste sie möglichst rasch wieder zurück.
Edward Bruce war weniger taktvoll als sein Bruder.
»Wie sollen wir wissen, dass Ihr uns die Wahrheit sagt? Es könnte ja eine Falle sein.«
Ellie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.
»Es ist eine Falle, aber eine, die nicht ich Euch stelle. Schickt einen Späher in den Wald am Ende von Loch Troon, wenn Ihr mir nicht glaubt. Fünfzehnhundert Engländer, die dort auf den Befehl zum Angriff warten, sind der Beweis, dass ich die Wahrheit sage. Aber seht zu, dass es vor Tagesanbruch geschieht.« Sie wandte sich an Robert Bruce.
»Du musst das Lager abbrechen und sofort abziehen.«
Bruce strich sich nachdenklich über das Kinn.
»Da bin ich anderer Meinung.«
Ellie konnte es nicht fassen.
»Aber ich schwöre, dass ich die Wahrheit sage.«
Nun lächelte Bruce.
»Ich glaube dir.« Er sah den eindrucksvollen Krieger an, der ihr schon vorhin aufgefallen war.
»Es ist das, worauf wir gewartet haben.«
Sie sah es in den Augen des Kriegers aufblitzen.
»Ja. Ein Ort unserer Wahl für die Begegnung mit dem Feind.« Er kniete nieder, griff nach einem Stöckchen und zeichnete ein paar Linien in den Staub.
»Wenn wir die Männer auf der südlichen Hügelflanke hier postieren« – er zeigte auf einen Punkt auf der linken Seite – »stellen wir den Gegner, wenn er aus der Deckung des Waldes hervorbricht. Die Pferde setzen wir mit Felsblöcken außer Gefecht, Arrow und seine Bogenschützen übernehmen den Rest.«
»Es wird eine Falle geben«, sagte Robert begeistert, »aber nicht für uns.«
Die Männer besprachen nun alles andere und legten die Strategie fest. Nachdem sie sich geeinigt hatten, wandte sich der König wieder an den Krieger, der gleich gekleidet war wie Erik.
»Chief, ruft die Leute zusammen und stimmt sie auf den Kampf ein. Wer zu betrunken ist, den werft ins Wasser des Lochs.« Robert wandte sich an Erik.
»Ich fürchte, Euren Namenstag müssen wir ein anderes Mal feiern.«
Erik zog gleichmütig die Schultern hoch, ohne seinen finsteren Blick von Ellie zu wenden.
»Im Moment ist mir ohnehin nicht nach Feiern zumute.«
Robert trat zu Ellie, beugte sich über sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
»Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll, Schwester. Ich stehe so tief in deiner Schuld, dass ich es dir nicht vergelten kann – jedenfalls nicht jetzt. Wenn ich aber mein Königreich habe, bekommt du alles, was in meiner Macht steht, dir zu geben.«
»Ich möchte nichts«, sagte Ellie, »nur die sichere Rückkehr meiner Schwester.«
Sie sah Schmerz in Roberts Blick aufglimmen. Er nickte.
»Das wünsche ich auch.«
Er drehte sich um und entließ seine Männer. Erik wollte mit ihnen gehen, Robert aber hielt ihn zurück.
»Nein, Ihr bleibt«, sage er in schroffem Ton.
»Dies betrifft Euch.«
Ellie befingerte peinlich berührt ihren Umhang. Sie ahnte, dass das, was Robert zu sagen hatte, nichts mit der Information zu tun hatte, die sie ihm gebracht hatte.
Sein Blick wanderte zwischen Ellie und Erik hin und her.
»So sehr ich deine Warnung schätze, Schwester, könnte ich mir denken, dass du nicht allein meinetwegen gekommen bist.«
Ellie spürte, wie sie unter dem wissenden Blick ihres Schwagers errötete.
»Hawk hat mir berichtet, was geschehen ist«, sagte Robert.
»Ich bedauere, was du erdulden musstest. Unter den gegebenen Umständen aber war es unvermeidlich, dass er dich mitgenommen hat« – er warf Erik einen wütenden Blick zu – »sein Verhalten darüber hinaus war aber unentschuldbar und unehrenhaft.«
Sie sah erstaunt, dass Erik den Mund zu einem harten Strich zusammenkniff. Offenbar hatte er nicht die Absicht, sich selbst zu äußern.
»Nein, Robert«, sagte sie und legte eindringlich eine Hand auf seinen Arm.
»Du irrst dich. Ich wurde mit größter Umsicht behandelt. Ich hätte ihm sagen können – hätte es sollen – wer ich bin, habe mich aber anders entschieden.« Sie lächelte ironisch.
»Ich glaube, ich habe meine Freiheit zu sehr genossen. Für das, was geschehen ist, trage ich ebenso Verantwortung wie Hawk.«
Erik schien ob ihrer Fürsprache nicht erfreut.
»Ihr braucht mich nicht zu verteidigen, Lady Elyne. Der König hat allen Grund für seinen Zorn.«
Robert schenkte seinen Worten keine
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