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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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ausheckte.
    Sie richtete sich auf. Entschlossenheit gab ihr Halt. Ein hübsches Gesicht und teuflischer Charme würden sie nicht narren. Der Mann war ein Pirat und offenbar in üble Machenschaften verwickelt. Ganz klar, man konnte ihm nicht trauen.
    Ihr Blick wanderte zu dem dunklen Horizont vor ihr. Sie beobachtete alles aufmerksam und wartete auf ein Zeichen. Wenn sich eine Gelegenheit zur Flucht ergab, wollte sie bereit sein.
    Sein Gespräch mit dem Mädchen hatte Erik nachdenklicher gemacht, als er zugeben wollte. Dass sie ihn für einen Piraten hielt, kümmerte ihn nicht – man hatte ihn schon schlimmer beschimpft, zudem steckte in dieser Charakterisierung ein Quäntchen Wahrheit. Tatsächlich war ihre diesbezügliche Meinung sogar hilfreich. Hielt sie ihn für einen Piraten, würde sie ihn nicht mit Bruce in Verbindung bringen.
    Auch war es nicht ihre anfängliche Angst vor ihm, die er unter diesen Umständen sowohl verstand und auch für gerechtfertigt hielt.
    Nein, was ihm Kummer machte, war ihre Reaktion auf ihn – oder besser gesagt, das Fehlen einer solchen. Sie war völlig immun gegen seine Versuche, ihr die Angst zu nehmen. Er hatte getan, was er immer getan hatte, seitdem er auf den Knien seiner Mutter auf und ab gehopst war und diese und seine fünf älteren Schwestern sein Lächeln und seine Grimassen mit entzückten Ausrufen quittierten.
    Dreierlei wusste Erik ganz sicher: wie man ein Boot segelt, wie man kämpft und wie man Mädchen gefällt. Es war etwas, womit er rechnen konnte wie mit Fischen im Wasser und Vögeln am Himmel. So wie er Frauen liebte, liebten sie ihn. So war es eben.
    Er hatte ihr also ein Lächeln geschenkt, das jeden Widerstand hätte dahinschmelzen lassen sollen. Hatte freundlich mit ihr geredet und geduldig ihre Fragen beantwortet. Aber sie hatte seine Bemühungen kaum wahrgenommen, Bemühungen, die mühelos hätten sein sollen und es meist waren.
    Er legte die Stirn in Falten. Es geschah nicht oft, dass er sich so große Mühe machte, um ein Mädchen zu betören, und eine so jämmerliche Schlappe war ein wenig beunruhigend.
    Vielleicht war es eine sonderbare, für Kindermädchen typische Konstellation. Ihre Stellung hatte ihn nicht überrascht. Das passte zu dem forschen, sachlichen Selbstvertrauen, das ihm schon zuvor aufgefallen war. Und als sie ihn mit gönnerhaftem Lächeln hochmütig angesehen hatte, hatte sie ihn an Ada – diesen alten Drachen – erinnert.
    Etwas an dem Mädchen hatte ihn nervös gemacht, und er würde erleichtert sein, wenn er sie wieder loswurde. Das hatte er versucht, Randolph klarzumachen.
    »Ich bringe sie zurück, wenn es sicher ist«, wiederholte Erik leise. Sie waren aus Dunluce entkommen, durften sich aber noch nicht in Sicherheit wähnen. Die Männer de Monthermers waren überall.
    »Und jetzt ist es nicht sicher«, setzte er hinzu und hob hervor, was auf der Hand lag.
    Randolph reckte trotzig sein Kinn.
    »Es ist nicht recht. Ich habe mich nicht auf die Seite meines Onkels geschlagen, um unschuldige Mädchen zu entführen. Diese Untat macht uns zu den barbarischen Seeräubern, als die die Engländer uns hinstellen.«
    Erik sah ihn mit durchdringendem Blick an.
    »Wäre es Euch lieber, ich hätte sie McQuillan und seinen Leuten überlassen?«
    Der junge Ritter war sichtlich verärgert.
    »Natürlich nicht. Ich hätte darauf bestanden …«
    Erik lachte über diese Naivität.
    »Ihr hättet bestehen können, soviel Ihr wollt, kaum wären wir aus der Höhle verschwunden, hätte man dem Mädchen die Kehle durchgeschnitten. Ich habe sie auf die einzige Art hinausgeschafft, die mir möglich war.«
    Randolph lief rot an.
    »Warum setzen wir sie nicht irgendwo an der Küste ab, wenn wir sie nicht zurückbringen können? Soll sie allein nach Hause finden.«
    »Glaubt mir, ich hätte es getan, wenn es möglich gewesen wäre. Ich habe ebenso wenig Interesse, ein Mädchen mitzuschleppen wie Ihr, doch bin ich nicht gewillt, wegen eines Mädchens unsere Mission aufs Spiel zu setzen, und die Chance Eures Onkels, zurückzufordern, was ihm geraubt wurde, zu gefährden. Seid Ihr es?«
    »Sie hat gesagt, sie hätte nichts gehört …«
    »Ich weiß, was sie gesagt hat, aber was ist, wenn sie lügt?« Erik ließ die Frage nachklingen, dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich werde dieses Risiko nicht eingehen.«
    »Was also habt Ihr mit ihr vor?«
    Zum Teufel, wenn er das wüsste. Es war geplant, dass er mit Bruce und den anderen auf Finlaggan, der Burg seines

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