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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Frage? Wollte er wissen, ob er Lösegeld für sie verlangen konnte oder ob er sie – Gott behüte – zur Heirat zwingen konnte?
    »Ich heiße Ellie«, sagte sie zurückhaltend. Er hatte sicher gehört, wie Matty nach ihr gerufen hatte.
    »Ich bin unverheiratet. Wie ich schon gesagt habe, war ich mit der Gruppe am Ufer. Es ging um den Mädchensprung.«
    Sein Blick flackerte, und sie fragte sich, ob er versucht hatte, sie auszutricksen.
    »Du kommst also aus dem Dorf?«
    Das Blut von Irlands mächtigstem Edelmann floss in ihren Adern, sodass sie fast automatisch ihr Kinn anhob und ein verächtliches »natürlich nicht« andeutete. Sie wusste jedoch, dass sie auf der Hut sein musste. Sie wollte nicht preisgeben, wer sie war, obwohl ihr klar war, dass ihr hoher Rang einen gewissen Schutz bedeutete und diese Schurken eher auf Distanz halten würde.
    Plötzlich fiel ihr die Antwort ein.
    »Ich bin Kindermädchen der Kinder des Earls.« Eine geachtete Position und mehr oder weniger die Wahrheit, dachte sie spöttisch. Sein Kindermädchen liebte doch jedermann, oder?
    Ein sonderbarer Ausdruck glitt über seine Züge, und er nickte und gab sich mit ihrer Erklärung mit erschreckender Leichtigkeit zufrieden. Aber in ein Plaid gehüllt, nur mit einem schlichten Hemd gekleidet, ihrer kostbaren Gewänder und edlen Geschmeide beraubt, sah sie nicht edler aus als ein … Pirat.
    Ein lachhafter Gedanke, wie sie wusste, aber ihr fiel auf, dass an ihm tatsächlich etwas Edles war. Etwas an der stolzen Haltung seiner Schultern, an seiner gebieterischen Art und dem hochmütigen Blitzen seiner Augen. Sie schüttelte diese gedankliche Entgleisung ab. Was für ein lächerlicher Gedanke … sicher eine Folge der langen Nacht. Immerhin handelte es sich um den Schurken, der sie eben entführt hatte.
    Er löste die Spange an seinem Hals und ließ den schweren pelzgefütterten Umhang von den Schultern gleiten.
    »Hier«, sagte er, »du musst ja schon halb erfroren sein.«
    Das stimmte, doch setzte seine Fürsorglichkeit sie in Erstaunen. Offensichtlich war sie von einem charmanten und galanten Piraten entführt worden.
    Ellie hatte ihren Stolz, war aber nicht auf den Kopf gefallen. Sie nahm den Mantel mit einem knappen Nicken entgegen und kuschelte sich in die tiefen Falten. Sofort fühlte sie sich wie im Himmel. Sie war zwar immer noch nass, doch spendete der Umhang erstaunliche Wärme. Sie verkniff sich einen Seufzer, um ihm keine Genugtuung zu gönnen.
    »Kann ich mich darauf verlassen, dass du Ruhe gibst, oder soll Domnall dich fesseln?« Das boshafte Aufblitzen in seinen Augen weckte in ihr den Eindruck, dass er auf Letzteres hoffte.
    Ellie verbarg ihren Unmut und begegnete seinem spöttischen Grinsen mit demselben abgeklärten und gelangweilten Blick, mit dem sie auch ihre Brüder ansah, wenn diese sie ärgern wollten. Mit einem hochmütigen Blick erwiderte sie die Herausforderung:
    »Kann man Euch trauen?«
    Ein Mundwinkel hob sich zu einem frechen Grinsen.
    »Man wird sehen.« Einer spöttischen Verbeugung ließ er ein ebenso spöttisches »Mylady« folgen, ehe er zurück zum Heck stolzierte und dort seinen Posten wieder einnahm.
    Ellie wurde wieder an die unbequeme Kiste neben dem älteren Krieger niedergezogen, den er Domnall genannt hatte. Nicht mehr in Gefahr, zu einem menschlichen Eiszapfen zu werden und seit Stunden, wie ihr vorkam, wieder warm, starrte sie hinaus in den trüben schwarzen Dunst und sah mit an, wie sich das Boot mit jedem Ruderschlag von ihrer Heimat entfernte.
    Ihre Angst hatte sich verringert, nicht aber die Verzweiflung.
    Konnte sie ihm glauben? Würde er ihr wirklich nichts antun? Würde er sie zu ihrer Familie zurückbringen? Ihm schien es ernst zu sein, und sie wünschte sich verzweifelt, ihm glauben zu können.
    Sie beobachtete ihn verstohlen unter ihren gesenkten Wimpern hervor. Er schien in eine Auseinandersetzung mit einem dunkelhaarigen jungen Krieger begriffen, von dem sie glaubte, dass er ihr in der Höhle zu Hilfe hatte kommen wollen. Etwas an dem jungen Mann unterschied ihn von den anderen. Es waren nicht nur seine dunklen Haare. Er war der Einzige, der ein Kettenhemd trug und nicht den viel leichteren cotun, das von den gälischen Kriegern bevorzugte Waffenhemd.
    Immer wieder glitt der Blick des jungen Kriegers in ihre Richtung und ließ erkennen, dass es bei dem Streit um sie ging – was nichts Gutes bedeutete. Wer konnte wissen, welch ruchlosen Plan der Captain der Piraten gegen sie

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