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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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am Hals festhielt.
    »Dieses kleine Gespenst hat scharfe Knochen«, stöhnte der ältere Krieger und rieb seinen Bauch.
    »Und Zähne.«
    Das Grinsen des Captains wurde breiter und enthüllte tiefe Grübchen zu beiden Seiten des Mundes, ein Aufblitzen von extrem weißen ebenmäßigen Zähnen und das Blitzen eines Zwinkerns in den Augen. Es war blendend, und angesichts der Umstände völlig absurd. Was für ein kaltherziges Ungeheuer war er, dass er sie trotz allem, was er plante, necken und anlächeln konnte?
    Er vollführte eine übertriebene Verbeugung.
    »Meinen herzlichen Glückwunsch. Es geschieht nicht oft, dass einer meiner Leute von einem so« –, sein Blick glitt über sie hinweg, und er musste sich sichtlich ein Lachen verkneifen – »entzückenden Gegner überwältigt wird.«
    Das war verrückt. Wollte er sie mit seinem Charme umbringen? Was für ein grausames Spiel spielte er? Den jungenhaften Vergewaltiger? Den großmütigen Mörder?
    Sie hielt es nicht länger aus. Die Angst holte sie wieder ein. Tränen strömten ihr über die Wagen.
    »Tut es nicht«, flehte sie.
    »Ich schwöre, dass ich nichts gehört habe.« Sie sah mit feuchten Augen zu ihm auf. Der eisige Wind rötete ihre Wangen.
    »Bitte, tut mir nichts.«
    Alle Anzeichen der Unbeschwertheit glitten aus seinem Gesicht. Sie spürte, dass er nicht oft ernst war, jetzt aber war er es. Sein Blick traf intensiv auf ihren. Sie müssen blau sein , dachte sie absurderweise.
    »Du hast von mir oder meinen Leuten nichts zu befürchten, Mädchen. Wir werden dir nichts tun.«
    Seine Stimme war so sanft und aufrichtig, doch flossen ihre Tränen heftiger, brannten in ihrer Kehle und füllten ihre Nase. Sie wünschte sich verzweifelt, ihm glauben zu können, sich an eine winzige Hoffnung zu klammern, egal wie fadenscheinig.
    »Aber ich habe gehört, was Ihr gesagt habt«, brachte sie erstickt heraus.
    Er kniff seinen Mund zu einem Strich zusammen. Wie alles an ihm waren seine Lippen auffallend wohlgeformt, groß und weich und wirkten köstlich aufreizend.
    »Das war notwendig. Mein Freund war nicht so gnädig gestimmt. Hätte ich nicht gesagt, was ich sagte, hätte er dich nicht gehen lassen.«
    Ellie wagte es nicht zu glauben. Sprach er die Wahrheit?
    »Dann werdet Ihr mich zurückbringen?« Ihr Ton verriet Hoffnung.
    »Leider kann ich das nicht. Zumindest nicht gleich jetzt.«
    Die in ihr aufgekeimte Hoffnung sank in sich zusammen.
    »Aber warum nicht?« Dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Wie die anderen wollte er nicht riskieren, dass sie etwas belauscht hatte und es verraten konnte.
    »Ich schwöre, dass ich nichts gehört habe. Ich weiß nichts von dem, was hier vorgeht.« Obwohl die Situation natürlich sofort an Seeräuberei und Schmuggel denken ließen.
    »Ich werde niemandem etwas sagen, aber bringt mich zu meiner Familie … bitte.« Wieder erfasste sie ein Zittern.
    »Man wird sich schon Sorgen um mich machen.«
    Sie suchte im dunstigen Mondschein nach Anzeichen von Nachgiebigkeit in seinen Zügen, doch sein Entschluss war so fest und unnachgiebig wie alles andere an ihm.
    Er stand steif vor ihr, als wären ihm ihre Bitten peinlich.
    »Glaube mir, Mädchen. Deine Anwesenheit ist mir so wenig genehm wie dir. Ich fürchte aber, wir müssen aus der Situation das Beste machen. Du hast mein Wort, dass ich dich zu deiner Familie bringe, sobald es die Lage gefahrlos zulässt.«
    Er bedachte sie wieder mit einem Lächeln, das verwirrend auf sie wirken sollte, doch nahm sie es kaum wahr. Frust braute sich in ihr zusammen. Das war nicht fair. Sie wusste wirklich nichts. Warum glaubte er ihr nicht?
    »Und ich soll dem Wort eines nordischen Piraten Glauben schenken?«
    Verwundert zog er auf die Anschuldigung hin eine Braue hoch, dann lächelte er, als hätte sie etwas gesagt, das ihn belustigte.
    »Nur zum Teil nordisch.«
    Also von den Inseln. Das hätte ihr seine Sprache verraten müssen. Er war Gall-Gaedhil : ein teils nordischer, teils gälischer Inselbewohner. Aber ganz und gar Pirat. Die Inselbewohner waren für Seeräuberei ebenso berüchtigt wie ihre nordischen Vorväter. Ihr fiel auf, dass er im Hinblick auf seine Tätigkeit nicht widersprochen hatte.
    »Und da mein Wort das Einzige ist, das du hast«, setzte er hinzu, »musst du dich leider darauf verlassen.«
    Sie schäumte innerlich, wusste aber, dass es stimmte.
    »Wie heißt du, Mädchen? Wartet ein Ehemann auf dich?«
    Sie stutzte und sah ihn aufmerksam an. Warum stellte er diese

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