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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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mit ansehen, wie das Boot hinaus auf die offene See glitt und ihre Schwester, ihre Familie und ihr Zuhause von der dunklen, nebligen Nacht verschlungen wurden.
    Wann würde sie sie wiedersehen? Würde es denn ein Wiedersehen geben?
    Sie schwor sich, dass sie niemals wieder auch nur eine einzige Zehe ins Wasser tauchen würde, sollte sie diese Situation überleben. Sie würde Ralph mit lächelndem Gesicht heiraten, ihre törichten Bedenken vergessen und ein beispielhaftes Leben als seine Lady und hingebungsvolle Mutter seiner Kinder – aller acht – führen, mochte es auch noch so ruhig und langweilig sein.
    Wie lange würde es dauern, bis ihre Familie ihr Verschwinden bemerkte und mit der Suche begann? Trotz des dicken Plaids fror sie nun wieder, als ihr ein schrecklicher Gedanke kam. Vielleicht würde man gar nicht nach ihr suchen, weil man glaubte, sie wäre ertrunken, und nicht ahnte, dass sie entführt worden war.
    Mit einem jähen, von dieser furchtbaren Aussicht befeuerten Kraftaufwand nahm sie den Kampf gegen den Mann, der sie festhielt, wieder auf, und schaffte es diesmal, einen Arm so weit zu lockern, dass sie ihm den Ellbogen fest in den Magen rammen konnte.
    Er gab einen harten, gutturalen Ton von sich und lockerte seinen Griff so lange, dass sie ihn in die Hand beißen und sich losreißen und aufspringen konnte. Sie machte einen Schritt zur Bordwand, mit der Absicht ins Wasser zu springen und zu schwimmen, auf die Lichter der Burg zu, die in der Ferne sichtbar waren.
    Ihre Flucht fand ein jähes Ende, als ihre Vorwärtsbewegung unsanft blockiert wurde. Ein langer, muskulöser Arm legte sich wie ein Haken um ihre Taille und riss sie grob zurück, gegen eine sehr breite – und sehr feste – Brust. Ihre Füße baumelten in der Luft.
    Sie schnappte nach Luft, vor Schreck und vor noch etwas …
    Ein intensiver Eindruck. Einen Augenblick lang erstarrte sie und versuchte, das überwältigende Gefühl der Machtlosigkeit zu begreifen, das über sie gekommen war. Ohne hinzusehen wusste sie, wer es war. Ebenso wusste sie, dass sie sich niemals aus dem eisernen Kerker seines Griffes befreien konnte. Seine Muskeln waren wie aus Stein. Und jeder Zoll seines Körpers schien mit ihnen bedeckt. Wie eine in ihre Haut eingebrannte Landkarte spürte sie die harten Erhebungen und Konturen seines Körpers, der sich gegen sie presste. Noch nie war sie einem Mann so nahe gewesen, und die damit verbundene Intimität war beunruhigend. Und warm. Sein Körper schien Hitze auszustrahlen. Ihr Zittern hörte auf.
    Er lachte leise in ihr Ohr, und der warme, heisere Laut hallte in ihrem Rücken nach und schickte ein sonderbares Prickeln über ihr Rückgrat. Die feine Andeutung von Gewürzen durchschnitt den salzigen Meergeruch.
    »Man möchte meinen, du wärest für einen Abend genug geschwommen«, murmelte er neckend, ehe er sich an den Mann wandte, der sie festhielt.
    »Das kleine Ding macht dir wohl Schwierigkeiten, Domnall?«
    Du lieber Gott, diese Stimme! Tief und heiser, mit einem Anflug von spöttischer Lausbüberei. Jene Art Stimme, die einen einhüllte und nicht mehr losließ. Jene Art Stimme, die geeignet war, Geschichten am Feuer zu erzählen, Verse vorzutragen oder – mit diesem Gesicht wahrscheinlicher – Frauen in Versuchung zu führen. Ein Stimme, die bezauberte, die verführte und bewirkte, dass auch eine vernünftige Frau ihren Kopf verlor.
    Sie wollte alles verwetten, was sie besaß – was im Moment ein eisiges Hemd und ein geborgtes Plaid waren –, dass er das dazu passende verheerende Lächeln besaß.
    Zum Glück war sie gegen solchen Unsinn immun. Der Glanz seiner männlichen Schönheit würde verblassen – so war es immer. Von einer Schar geradezu umwerfend gut aussehender Geschwister ständig umgeben zu sein, hatte seine Vorteile.
    Als er sie endlich hinstellte und sie zu sich umdrehte, wurde sie nicht enttäuscht. Sein Grinsen war genauso unwiderstehlich, wie sie es erwartet hatte. Sogar ihr Herz – das sich schon vor Jahren gegen solche Versuche verhärtet hatte – tat einen kleinen unregelmäßigen Schlag. Doch dieses blonde, blauäugige Äußere, das an einen goldenen Gott denken ließ, konnte sie nicht täuschen. Mochte sein Lächeln noch so ungezwungen sein, auf seinem großen, unanständig muskulösen Kriegerkörper stand die Bezeichnung »erbarmungsloser Barbar«.
    Ohne seinen schützenden Griff spürte sie wieder den kalten Wind durch das Plaid dringen, das sie nun dicht über den Kopf zog und

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