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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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wenden und die Richtung anzusteuern, aus der sie gekommen waren, um ihnen auf diese Weise zu entkommen. Und im Süden lag Irland mit seiner felsigen Küste.
    Die Engländer, die vorausahnten, was sie für seine einzige Chance hielten, verteilten sich nun auf Pfeilfluglänge um ihn herum. Versuchte er, zwischen ihnen hindurch zu manövrieren, würde über sein Boot ein Pfeilregen aus zwei Richtungen niedergehen. Die Galeere zu seiner Rechten hatte sich ein wenig mehr der Küste genähert und würde jeden Versuch unterbinden, sie zu umfahren.
    Eriks Möglichkeiten schwanden rasch dahin. Die englischen Galeeren versammelten sich um ihn, wobei das mittlere Schiff ein wenig zurückblieb, während die anderen zwei vorrückten, um die Schlinge um ihn zuzuziehen. Er aber hatte nicht die Absicht zu bleiben und auf sein Ende zu warten.
    Er griff nach den Händen eines seiner Männer und stemmte sich über die hölzerne Reling. Kaum hatten seine Füße das Deck berührt, als er auch schon Befehle schrie und die Segeltaue ergriff. Man warf ihm einen Pelz um die Schultern, aber die Kälte war im Moment sein kleinstes Problem.
    Er spürte das erregende Knistern der Energie im Boot, als die Männer kapierten, was er vorhatte. Es war kühn und gewagt – selbst nach seinen Maßstäben.
    Nichts kann sich mit einem direkten Überraschungsangriff messen, dachte er mit erwartungsvollem Lächeln. Der schnellste Ausweg aus dieser Situation war es, sich mitten in die Falle zu wagen, die man ihnen zu stellen gedachte. Er musste dort sein, ehe die zwei äußeren flankierenden Schiffe den Kurs ändern und ihm den Weg abschneiden konnten.
    Es würde ganz eng werden, aber enge Situationen machten das Leben lebenswert. Er spürte einen starken Windstoß im Rücken und lächelte. Die Götter waren mit ihm.
    Was für eine Nacht! Und sie war noch nicht vorbei. Das Blut brauste in Erwartung des Kommenden heftig durch seine Adern. Alle seine Sinne waren auf die vor ihm liegende Aufgabe konzentriert. Er bewegte seine Hände, um die groben Hanfseile gut in den Griff zu bekommen, und gab dem Segel etwas Spielraum. Die Taue ruckten heftig, als das Segel sich unter dem Wind blähte und er die Füße fest in den Boden stemmte, während das birlinn pfeilschnell auf das mittlere feindliche Schiff zuschoss. Da er das mittlere Boot als Ziel ansteuerte, gerieten sie außer Reichweite der Bogenschützen der anderen zwei Schiffe. Blieben nur die Pfeile des mittleren Schiffes, gegen die sie sich schützen mussten.
    Randolph hob kurz den Kopf, es reichte aber, dass er einen Blick in die Runde werfen und sehen konnte, was vorging. Er schlotterte vor Kälte, und seine Stimme war schwach und heiser, nachdem er fast ertrunken war.
    »Was macht er da?«
    Erik war erleichtert, als er hörte, dass das Mädchen sich erholt hatte und antworten konnte.
    »Wenn ich mich nicht irre«, sagte sie, »will er es mit drei englischen Galeeren aufnehmen.«
    Randolph schüttelte den Kopf.
    »Ihr irrt Euch sicher nicht. Das ist ganz nach seinem Geschmack.«
    Der völlig durchnässte Ritter legte den Kopf wieder auf die Knie, völlig gleichgültig gegenüber den Vorgängen um ihn herum. Die heikle Situation, in der sie sich befanden, hatte auch ihre Vorteile – man musste sich das ununterbrochene Gejammer des Jungen nicht die ganze Nacht anhören.
    Erik spürte den Blick des Mädchens auf sich.
    »Wollt Ihr uns alle töten?«
    Er riss seinen Blick sekundenlang vom englischen Ziel los und schenkte ihr ein unbekümmertes Lächeln.
    »Nicht wenn sie als Erste blinzeln.«
    Was meinte er mit »zuerst blinzeln«?
    Ellies Augen wurden groß, als ihr die Erkenntnis dämmerte. Nein … doch nicht im Ernst …
    Es war sein Ernst. Ein Blick auf sein teuflisches Grinsen, und sie wusste, dass es genau das war, was er beabsichtigte. Anstatt sich zu ergeben – wie jeder vernünftige Mensch, der in die Ecke getrieben wurde – wollte der Piratencaptain eine frontale Attacke wagen, direkt auf die englische Galeere zusteuern und sie zwingen, ihm auszuweichen. Es war ein lebensgefährlicher Zweikampf, eine aus der Not geborene, typisch männliche Mutprobe, die zeigen sollte, wer die besseren Nerven hatte.
    »Das kann nicht Euer Ernst sein«, stammelte sie.
    Eriks Grinsen gab ihr unmissverständlich zu verstehen, dass es sehr wohl sein Ernst war.
    »Aber wenn sie nicht rechtzeitig ausweicht? Wir werden im Wasser landen.«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Das ist nicht schlimmer als das, was sie mit uns

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