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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Zoll breit nach. Er hielt seinen Kurs stetig und sicher, auch wenn er sich ducken musste, um einem Pfeil auszuweichen, der seinem Kopf gegolten hatte.
    »Los, Jungs, meine kleine Schwester kann besser zielen.«
    Sein Ton war völlig gelassen, während sie so verängstigt war, dass sie sogar vergessen hatte, wie sehr sie fror und wie elend sie sich fühlte.
    Wenige Sekunden später hörte man wieder den Engländer:
    »Ausweichen, sagte ich! Ausweichen!« Dann mit wachsender Panik … fluchend … wütend.
    »Jetzt!«
    Ihr Herzschlag setzte aus. Anspannung, dick und schwer wie der Nebel, legte sich um sie. Die Angreifer waren fünfzig Fuß entfernt und kamen schnell näher. Sie sah den Bug der englischen Galeere allzu deutlich direkt vor sich. Nur mehr wenige Fuß. Dem englischen Boot blieben ein paar kurze Sekunden zum Ausweichen. Und wenn der Pirat sich geirrt hatte? Wenden, ihr englischen Idioten! Wenden!
    Sie konnte nicht hinsehen.
    Sie konnte einfach nicht hinsehen.
    Mit einem Auge sah sie den tödlichen Kollisionskurs, mit dem anderen den Mann am Ruder. Der große Wikinger zeigte keinen Schimmer von Furcht. Sein Lächeln blieb unverändert. Er zuckte mit keiner Wimper.
    Das taten die Engländer.
    Als sie glaubte, es keine Sekunde länger auszuhalten und die Spannung ihr den Atem nahm, hörte sie den Ruf, der den Befehl zum Ausweichen gab, und sah den Bug der englischen Galeere nach rechts vorübergleiten.
    Die Piraten jubelten, als ihr birlinn an der Galeere mit den fassungslosen Engländern vorüberglitt.
    Geschafft! Sie empfand ein Hochgefühl, dass sie einen Augenblick lang am liebsten in den Jubel eingestimmt hätte. Bis ihr einfiel, dass die Engländer für sie die Rettung bedeutet hätten, und dass sie es gewesen war, die sie alarmiert hatte.
    Und es war noch nicht gelaufen. Die Anspannung der nächsten Minuten war fast ebenso stark, als die englischen Galeeren wendeten und die Verfolgung aufnahmen. Der Captain des mittleren Bootes, der den Zweikampf verloren hatte, schaffte die Wende, ohne zu kentern – zur großen Enttäuschung einiger Piraten. Hätten die Engländer geahnt, wie gering diese »barbarischen« Inselbewohner ihre seemännischen Fähigkeiten einschätzten, wäre es für den Stolz der Marine ein schwerer Schlag gewesen.
    Nach Ellies Berechnung machten jetzt vier Galeeren Jagd auf sie. Das einzelne Schiff, das hinter ihnen gesegelt war, hatte rechtzeitig aufgeholt, um Zeuge der Beinahe-Kollision zu werden, ohne Hilfe bieten zu können. Da es aber mit seinem Kurs richtig lag, hatte es jetzt Vorsprung vor den anderen und war dasjenige, das sich am schwierigsten abschütteln ließ.
    Die englische Galeere war größer, mit mindestens doppelt so vielen Ruderknechten besetzt, doch hatte der Pirat den Wind auf seiner Seite. Und sie spürte, dass er nicht die Absicht hatte, ihn loszulassen.
    Sie sah voller Staunen zu, als er die Segel immer dichter an den Wind stellte und das Boot immer schneller über die Wellen glitt. Sie hatte keine Ahnung, wie er bei diesem Tempo in der Dunkelheit mit nur nebelverhangenem Mondschein navigieren konnte, doch er schien genau zu wissen, wohin es ging.
    Sie drehte sich um. Die Galeeren hinter ihnen waren zurückgefallen, hatten die Verfolgung aber nicht aufgegeben.
    Und dann, als hätte er ihn herbeigerufen, spürte sie, wie der Wind auffrischte und immer stärker wurde. Er lehnte sich zurück und setzte jeden einzelnen seiner beeindruckenden Muskeln, mit denen er großzügig ausgestattet war, gegen die Kraft des Windes ein. Ellie spürte, dass sie jemanden vor sich hatte, der allein mit der Natur einen Kampf ausfocht, den er gewinnen würde. Das schwere quadratische Segel war so straff gespannt und füllte sich mit so viel Luft, dass sie schon glaubte, es würde zerreißen.
    Unvorstellbar, welcher Kraftaufwand nötig war, um eine solche Aufgabe zu bewältigen. Seine Arme waren … unglaublich. Eine sonderbare innere Regung weckte in ihr den Wunsch, ihre Hand um die Wölbung zu legen und zuzudrücken, um festzustellen, ob sein Arm so steinhart war, wie er aussah. Der Impuls entsetzte sie. Was war nur mit ihr los?
    Sie schossen wie der Blitz über die Wellen. Schneller, als sie es jemals für möglich gehalten hatte.
    Es war Furcht einflößend.
    Es war erregend.
    Es war das Aufregendste, was ihr jemals im Leben begegnet war. Nie hatte sie ähnlich empfunden. Die Aufwallung von Hochgefühl, das erregende Herzklopfen, dieser irre, wilde Ritt über die Wellen in einem

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