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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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anmaßendes Kindermädchen sein Schiff in Unordnung brachte. Sie hatte für eine Nacht schon genug Ärger gemacht.
    Sie waren dem Scharmützel mit den Engländern nicht gänzlich ungeschoren entkommen. Einer seiner Getreuen war von einem Pfeil in den Arm getroffen worden – nichts Ernstes, doch musste die Wunde versorgt werden –, und Randolph schien an den Nachwirkungen seines Tauchabenteuers zu leiden, das beinahe tödlich geendet hätte.
    Da er nicht riskieren wollte, die Engländer zu Bruce auf Islay zu führen, hatte Erik sich entschlossen, eine der zahlreichen kleinen Inseln an der schottischen Küste zwischen der Spitze von Kintyre und dem Ayrshire anzusteuern. Dort konnte er sich um seine Männer kümmern und warten, bis die Engländer ihrer Suche überdrüssig wurden, ehe er wieder zu Bruce und den anderen stieß.
    Er hätte Domnall das Mädchen holen lassen sollen. Aber er war so wütend, dass er selbst zu ihr stürmte.
    Er wartete, dass sie sich umwandte, sie aber saß da, als wüsste sie nicht, dass er direkt hinter ihr stand. Und doch war sie sich seiner Nähe bewusst. Er sah es an dem leichten Steifwerden ihres Rückens und dem stockenden Atem – ein Stocken, das sonderbar erotisch wirkte.
    Plötzlich verlegen, räusperte er sich.
    Ihre königliche Wendung des Kopfes bewirkte, dass sich seine Nacken- und Schultermuskeln verspannten.
    »Ich habe dich aufgefordert, zu mir zu kommen«, sagte er.
    Sie legte den Kopf schräg und sah ihn an.
    »Ach? Hmm … ist mir nicht aufgefallen.«
    Er knirschte mit den Zähnen, bis es schmerzte. Dieses Mädchen hatte etwas an sich, das seine sonst unerschütterliche gute Laune störte. Drohend trat er einen Schritt näher.
    »Wenn ich wieder rufen sollte, wirst du hören, verdammt«, sagte er leise, ganz dicht vor ihr aufragend.
    »Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Sie riss die Augen auf und nickte.
    Plötzlich wurde Erik zweierlei klar: Sie war nicht so selbstsicher, wie sie wirkte. Und er jagte ihr keine Angst ein. Er fluchte leise und trat einen Schritt zurück. Was war nur in ihn gefahren? Noch nie hatte er versucht, eine Frau mit seiner Größe einzuschüchtern.
    Sein Zorn verpuffte so jäh, wie er aufgeflammt war. Er schüchterte Frauen nicht ein; das hatte er nicht nötig. Ganz klar, er war die Sache falsch angegangen. Lächelnd setzte er sich ihr gegenüber auf eine Kiste.
    »Du brauchst mich nicht so anzuschauen. Ich werde dich nicht fressen.«
    Sie sah ihn wachsam an. Ein Mundwinkel zuckte.
    »Ach, ich dachte eher an ein heidnisches Götzenopfer.«
    Er lachte. Sein nordisches Blut ging dem Mädchen nicht aus dem Kopf.
    »Sei versichert, dass ich ganz zahm bin.« Ihr Lächeln verriet, dass sie ihm nicht glaubte, und er grinste. Kluges Kind.
    »Wenn du mich schon für schlimm hältst, solltest du erst meine Vettern sehen.«
    Neben den MacRuairis wirkten selbst ihre Wikinger-Vorfahren zivilisiert. Als sein Vetter Lachlan sich der Highlander-Garde anschloss, war er so erstaunt wie alle anderen auch. Lachlans Kriegsname Viper kam der Wahrheit sehr nahe. Lachlan besaß das Herz und die Moral einer Schlange – mit anderen Worten, er besaß nichts von beidem. Erik fragte sich, wie er sich oben im Norden hielt. Er hatte nicht schlecht gestaunt, als sein Bastard-Vetter sich freiwillig angeboten hatte, die Damen zu begleiten, als sie sich von ihnen trennen mussten. Wie er selbst war auch Lachlan auf See geboren worden. So lange auf Land bleiben zu müssen, musste seinen Vetter in den Wahnsinn treiben – wenn es Bella MacDuff nicht vorher schon schaffte. Die streitbare Countess of Buchan, die alles riskiert hatte, um Bruce zu krönen, hatte ihre Verachtung für MacRuairi sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.
    Das Mädchen schauderte zusammen.
    »Danke, lieber nicht.«
    Er wartete, bis sie ihn anschaute.
    »Du hast nichts zu befürchten. Mir war es ernst, als ich gesagt habe, dass du bei mir in Sicherheit bist.«
    Ihre Blicke trafen sich, und er spürte, dass sie ihm glaubte.
    Sie senkte den Blick und befingerte den Pelz um ihre Füße.
    »Ich habe gedacht, Ihr wäret nach allem, was geschehen ist, ziemlich wütend auf mich.« Unter ihren Wimpern hervor blickte sie ihn an und sagte scheu:
    »Ich danke Euch für meine Rettung. Ich habe einen Krampf bekommen und konnte mich nicht rühren.«
    Ach so. Nun, er hatte sich schon gefragt, was passiert war.
    »Du hast sehr übereilt gehandelt. Die englischen Schiffe hätten dich nicht rechtzeitig erreicht. Wäre ich ein paar

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